Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 7 -Jahrgang 1920
Phil 4,6 - „Seid um nichts besorgt!“Phil 4,6 - „Seid um nichts besorgt!“
(Ein kurzes Wort zum Jahreswechsel).
Wie tröstlich sind doch angesichts der heutigen Nöte die Stellen des Wortes Gottes, die uns, Seine Kinder, auffordern, nicht besorgt und nicht bestürzt zu sein. Wie könnten wir angesichts solcher Ermunterungen still und froh sein, wenn wir nur solchen Worten und somit unserem Gott und Vater mehr Vertrauen entgegenbrächten! Denken wir doch einmal darüber nach, in welche Stellung wir Gläubigen gebracht worden sind durch die Gnade, die uns durch unseren Herrn Jesus Christus geworden ist. Uns ist nicht nur Vergebung unserer Sünden geworden durch den Glauben an Sein Blut (Mt 26,28 u. Röm 3,24.25), sondern wir sind auch in die Stellung von Kindern gebracht worden unserem Gott und Vater gegenüber. Angesichts der Größe dieser Wahrheit ruft der Apostel Johannes aus: „Sehet, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, daß wir Kinder Gottes heißen sollen!“ (1Joh 3,1). Diese Wahrheit ist überaus groß, sie ist mit unserem Verstande nicht faßbar. Nur das gläubige Herz kann sie ein wenig erfassen, sich der Wirklichkeit erfreuen und die Liebe Gottes, unseres Vaters, genießen.
Denken wir nur an das irdische Verhältnis eines Kindes zu seinem Vater. Welch inniges und vertrauliches Verhältnis besteht zwischen beiden! Der Vater liebt sein Kind selbstlos, zärtlich, fürsorglich. Jede Gefahr hält sein männlicher, starker Arm von dem Kinde fern. Er gibt ihm alles Nötige an Nahrung und Kleidung. Er gibt ihm auch zärtliche Liebe und besondere Equickungen. Er sorgt auch für seine Zukunft, ordnet die Wege und ebnet die Bahn, die das Kind betreten soll. Wie überaus lieblich ist doch das alles!
Wenn aber Gott Sich als Vater offenbart, sollte unser Verhältnis zu Ihm minder köstlich sein als jenes? O nein, wir wissen, das irdische Verhältnis ist nur ein Schatten von dem himmlischen. Denken wir an die Stellen in der Schrift, die uns die Liebe Gottes und unseres Vaters vielfach bezeugen, z. B. an Joh 3,16: „Denn also hat Gott die Welt geliebet, daß Er Seinen eingeborenen Sohn gab ...“, und an die Worte des Herrn Jesus: „Der Vater Selbst hat euch lieb“ (Joh 16,27) sowie an die Liebe unseres Herrn, wie Er sie im Ev. Joh., Kap. 14-17 uns so reichlich offenbart.
Wenn wir diese Stellen gläubig ins Herz fassen, so finden wir wirklich keinen Grund mehr, besorgt zu sein, wenn auch die Zukunft des neuen Jahres vor unseren Augen sehr dunkel erscheint. Wie hat uns unser Gott und Vater doch die hinter uns liegenden Kriegsjahre so wunderbar hindurchgetragen! Er hat uns versorgt und vielfach bewahrt. Ja, wir haben Grund, Ihn von Herzen zu loben und zu danken für die vielen Erweisungen Seiner Liebe, auch für die, welche wir täglich erfahren dürfen.
Sollte Er uns mit der größten Gabe Seiner Liebe, mit Seinem geliebten Sohne, „nicht auch alles schenken?“ (Röm 8,32). Der Herr Jesus bezeugt uns: „Euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles bedürfet!“ (Mt 6,32). Wenn aber „unser himmlischer Vater“ weiß, was wir bedürfen, so können „wir“ unbesorgt sein. Seine Liebe zu uns ist vollkommen. Und selbst dann, wenn schwerere Zeiten kommen sollten, wissen wir doch, „daß die Haare unseres Hauptes alle gezählt sind“ (Mt 10,30), daß „Er treu ist und nicht zulassen wird, daß wir über unser Vermögen versucht werden, sondern Er macht, daß die Versuchung ein solches Ende nimmt, daß wir sie können ertragen“ (1Kor 10,13). Wir wollen uns auch erinnern, daß „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“ (Röm 8,28). Welche Liebe und welche Treue spricht doch aus diesen Schriftstellen! Um eins aber sollen „wir“ besorgt sein, um einen gottwohlgefälligen Wandel und um die Interessen Seines Werkes. (Vgl. z. B. Eph 5,15-17)!
Möchte Er uns in der Zukunft, und so auch im Jahre 1920 Gnade geben, daß wir Seinem Worte mehr Glauben und kindliches Vertrauen entgegenbringen zu Seinem Wohlgefallen und nicht verunreinigt werden durch den Geist unseres Zeitlaufs, der sich durch Sorgen, Unruhe, und Eigenliebe auszeichnet! Seine Gnade genügt für uns! (2Kor 12,9).
O. D.
Erstellt: 28.03.2024 20:49, bearbeitet: 01.10.2024 22:07
Quelle: www.clv.de