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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 23 - Jahrgang 1938
Heb 13,16 – Wohltun und MitteilenHeb 13,16 – Wohltun und Mitteilen
„Des Wohltuns aber und Mitteilens vergesset nicht, denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen.“ (Heb 13,16)
Im Wohltun und Mitteilen ist uns der Herr Selbst das vollkommene Vorbild. Über Seinem Erdenwandel steht nach Apg 10,38 die wunderbare, herrliche Überschrift: Er ging umher und tat wohl. Er tat wohl bei der Hochzeit zu Kana, half aus der Verlegenheit und gab Wein. Er speiste wiederholt die Tausende, denen es an der nötigen Nahrung gebrach. Er heilte im Mitgefühl Kranke und Gebrechliche, weckte Tote auf und gab sie den Angehörigen wieder zurück. Doch Er tat nicht nur wohl in dem Leiblichen, auch in dem Geistlichen. Dem Gelähmten, dem bußfertigen Weibe, dem Übeltäter am Kreuze schenkte Er Vergebung und Frieden. Den Schaden, den Petrus durch das Abhauen des Ohres des Knechtes angerichtet hatte, machte Er wieder gut. Den gefallenen Petrus richtete Er wieder auf. „Er wußte den Müden durch ein Wort aufzurichten.“ Ja - in Wahrheit - Er ging umher und tat wohl.
Auch das Leben unseres Herrn vor Seinem öffentlichen Auftreten war ein solches des Wohltuns. Wenn uns auch die Schrift hierüber keine Einzelheiten berichtet, so wissen wir aber: Er tat allezeit das Gottwohlgefällige. Das Erdenleben Seines Wohltuns endete mit der größten Seiner Wohltaten, mit Seinem Sterben für uns am Kreuz. Ja, bis zu Seiner Himmelfahrt tat Er wohl. Denken wir daran, wie Er den abgemühten Jüngern gebackenen Fisch und Brot bereitet hat und sie freundlich einlädt: „Kommet her, frühstücket.“ - Unser Herz wird im Anschauen Seines Wohltuns und Seiner Liebe mit Anbetung erfüllt. - Ja, Er Selbst hat uns ein Vorbild hinterlassen, daß wir sollen nachfolgen Seinen Fußtapfen. Im Anschauen Seiner Herrlichkeit strecken wir uns danach aus, selbst verwandelt zu werden mehr und mehr in Sein Bild durch Seinen Geist.
Gottes Wort ermuntert uns nach der eingangs genannten Stelle, das Wohltun und Mitteilen nicht zu vergessen. Wir sind vergeßliche Hörer und vergeßliche Täter. Gott aber will, daß auch über unserem Leben in etwa wahr werde: Er oder sie ging umher und tat wohl.
Unsere Taten des Wohltuns und Mitteilens sind vielleicht klein und menschlich unbedeutend. Vor Gott aber sind auch die kleinen Liebestaten wert und wichtig. Denken wir an das Scherflein der Witwe. Da sehen wir, wie Gott die Taten bewertet. Auch der wenig Bemittelte kann Kranken, Betagten, Eltern, Kindern, Armen und Elenden wohltun und mitteilen. Wir denken dabei auch an das Winterhllfswerk, das auch eine Gelegenheit zum Wohltun ist.
Das Wohltun muß nicht immer im Geben von Geld und Gut bestehen. Es kann auch in Hilfsleistungen aller Art bestehen. Wie viele gibt es, Elende und Leidende, die in ihrem Leben Beistand brauchen. Gar mancher braucht Ermunterung durch ein freundliches Wort oder eine helfende Tat.
Wohltun und Mitteilen sind Opfer. Das sagt uns die eingangs genannte Schriftstelle. Opfer sind zunächst Verlust für den Opfernden. Die Opfer, die im Alten Bunde verordnet waren, bedeuteten alle Verlust für den Geber. Daß auch Abraham seinen geliebten Sohn Gott opfern sollte, das bedeutete zunächst einen unermeßlichen Verlust für Abraham. Auch für die Witwe (1Kön 17) bedeutete das Verlangen des Propheten Elia, ihm einen Kuchen zu bereiten von dem Rest ihrer Nahrung, ein großes Opfer. Das Scherflein der Witwe, das sie in den Gotteskasten legte, war ein gewaltiges Opfer. Ihren ganzen Lebensunterhalt brachte sie dar. Auch in unserer Zelt sind viele Opfer des Wohltuns und Mitteilens gebracht worden, nicht nur an Hab und Gut, auch an Zeit und Kraft und Gesundheit.
Das Wort sagt: „An solchen Opfern hat Gott
Wohlgefallen.“ Das ist der größte Lohn, die größte Freude und Ermunterung, zu wissen: Gott hat Wohlgefallen an unserem Tun. Das Wohlgefallen unseres Gottes und Vaters zu haben geht über alles und birgt eine Glückseligkeit in sich, die wohl jedes Kind Gottes kennt und schätzt. Wenn wir das vor Ihm Wohlgefällige tun, ist uns sogar eine besondere Verheißung betreffs Gebetserhörung gegeben. (1Joh 3,22)
Zudem bezeugen viele Stellen in der Heiligen Schrift, daß auf das Wohltun der Segen Gottes folgt für den, der da wohltut und mitteilt. „Glückselig, wer acht hat auf den Armen! Am Tage des Übels wird Jehova ihn erretten.“ (Ps 41,1) Und der Apostel Paulus schreibt in bezug auf die Gabe, welche die Philipper ihm und damit dem Werke des Herrn zukommen ließen: „Mein Gott aber wird alle eure Notdurft erfüllen nach Seinem Reichtum ...“ (Phil 4,19) Wenn wir dem Werk des Herrn etwas opfern dürfen oder dem Dürftigen etwas mitteilen, so sieht es Gott so an, als ob es Ihm geschieht. Und der Segen von Ihm bleibt nicht aus, das ist gewiß.
Bei allem Wohltun und Mitteilen ist eins wichtig, - daß es in Liebe und Freudigkeit geschieht. „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“ „Und wenn ich alle meine Habe zur Speisung der Armen austeilen werde, und wenn ich meinen Leib hingebe, ... aber nicht Liebe habe, so ist es mir nichts nütze.“ (2Kor 9,7; 1Kor 13,3)
O. D.
Erstellt: 25.05.2024 15:42, bearbeitet: 09.10.2024 02:43