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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 22 - Jahrgang 1937
Vom Wandeln im GeistVom Wandeln im Geist
„Wandelt im Geiste, und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen.“ (Gal 5,16) Dieses Wort macht es uns klar, wie wir die vielen Ermahnungen, die die Bibel auf jedem Blatt uns gibt, verwirklichen können.
Wenn wir die Ermahnungen des Wortes Gottes auf uns wirken lassen und dabei von der eigenen Ohnmacht, auch nur eines der göttlichen Gebote zu halten, überzeugt werden, möchten wir dann nicht zuweilen verzweifeln? Wem ist es nicht schon so gegangen?
Aber was hat es für eine Bewandtnis mit solcher Verzweiflung? Wie leicht ist sie ein Versuch, das eigene Ich festzuhalten anstatt in den Tod zu geben!
Das Jammern über unsere Ohnmacht, Gottes Wort praktisch auszuleben, ist oft nur ein heuchlerischer Mantel, hinter dem wir die Kreuzesscheu verbergen. Wenn wir so seufzen, tun wir zwar demütig und bußfertig, vielleicht aber nur, um nicht in Wahrheit Buße tun zu müssen. Gottes Wort wendet sich gegen unser Ich, wir aber versuchen, es auf jede mögliche Weise zu retten. Daher so oft innere Zerrissenheit und unseliger Unfriede!
Wollen wir es nicht endlich aufgeben, uns selbst zu verbessern, anstatt den Herrn zu betrachten?
Wenn wir wissen wollen, wie wir einen Wandel führen können, der dem Herrn gefällt, so müssen wir im Geist wandeln. Das aber ist ein Wandel im Geiste, wenn wir bereit sind, Seinem Triebe uns hinzugeben und Seinen Absichten uns unterzuordnen. Und Seine Bemühung geht dahin, uns den Herrn vorzustellen, Ihn uns groß und herrlich zu machen, damit wir uns selbst mit unseren Eigenwünschen und Begierden vergessen und der Tod unseres Ich auch im praktischen Leben Wirklichkeit wird. Wenn Er das erreichen kann, wird's bei uns Wahrheit sein: „Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.“ (Gal 2,20)
H. Heinze.
Erstellt: 24.05.2024 23:14