verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Inhaltsverzeichnis
verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 5 -Jahrgang 1917
19171917
Wieder ist ein Jahr vergangen, und wir sind um 365 Tage der Ewigkeit näher gerückt. Was war der Inhalt dieser Zeit? Am Tage der Offenbarwerdung (2Kor 5,10) werden wir dieses Jahr wiederfinden, und dann werden wir es sehen in dem Lichte des Urteils Christi. Noch ist Er am Werke, Sich Seine Gemeinde zu reinigen durch die Waschung mit Wasser durch das Wort, damit Er sie Sich an jenem Tage verherrlicht darstelle ohne Flecken und Runzel. Hat der Herr Sein reinigendes Werk zu tun vermocht? Ließ ich mich reinigen? Er will es - aber ließ ich das Licht des Wortes auf mein Werk, auf meine Neigungen, auf meine Gedanken leuchten, so daß Er mich reinigen konnte? Was werden diese 365 Tage vor dem Richterstuhl aufdecken? Werden dort die Wege Seiner Gnade offenbar werden, wie Er mit mir zum Ziele kommen konnte, als ich in Buße und Bekenntnis zu Seinen Füßen Gericht über mich hielt, und Er meine Füße waschen konnte mit dem Wasser des Wortes? Wissen wir etwas davon, oder gab es nichts zu richten bei uns und auf unseren Wegen?
Die Tage sind ernst, in denen wir das neue Jahr beginnen. Der Herr redet in gewaltiger Sprache zur Welt und auch zu den Seinigen. Wir können nicht erwarten, daß die Welt sich vor Ihm beugen soll, wenn nicht wir, die Gläubigen - du und ich - uns beugen und demütigen unter Seiner gewattigen Hand und in Buße und Bekenntnis alles vor Ihn bringen, was nicht nach Seinem Geiste ist. Der Herr will dies bei uns erreichen. Hören wir die Stimme Dessen, der zu uns vom Himmel redet? Sehet zu, daß ihr Den nicht abweiset, der da redet! (Heb 12,25). Und wenn Sein Geist dich jetzt an Dinge, Worte oder Leidenschaften erinnert, so gehe jetzt zu Ihm und laß dich reinigen.
Es ist not für Gottes Volk, aufzustehen vom Schlafe. Nie waren die Tage dunkler als jetzt, und nie war die Ankunft des Herrn näher als jetzt. Vor Zeiten grüßten sich Kinder Gottes mit dem Worte: „Maranatha“, d. h. „Der Herr kommt.“ Dies hat längst aufgehört, aber wichtiger als der Gruß ist es, daß du und ich zu denen gehören, die Ihn erwarten und mit ungeteiltem Herzen Ihm leben.
Das neue Jahr liegt vor uns wie am Horizonte heraufkommend, und bang möchten wir fragen: Was birgt es in seinem Schoße? Wer kann es sagen? Der Herr allein weiß es. Eins ist gewiß, - große Dinge und Veränderungen in der Welt haben wir zu erwarten. Aber alle diese müssen den zukünftigen Plänen unseres Gottes dienen, der Seinem Sohne das Erbe geben will. Was da auch kommen mag, wir wissen: Der Herr bleibt. Er ist der Unveränderliche - der Ewige, und wir hören und erfreuen uns an Seinem Wort: „Du, HErr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke Deiner Hände; sie werden untergehen, Du aber bleibst, und sie alle werden veralten wie ein Kleid, und wie ein Gewand wirst Du sie zusammenwickeln, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist Derselbe, und Deine Jahre werden nicht vergehen (Heb 1,10-12).
Er bleibt! Das gibt Stärkung für den Pilgerpfad. Die Nacht ist dunkel - Schmerz und Kummer mögen über uns kommen - aber Er bleibt Derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit. Ein Blick auf Ihn - und das Herz wird still, getrost und glücklich. Laßt uns, Brüder, das Werk des Herrn treiben. Er hat jedem Seiner Knechte für die Zeit Seiner Abwesenheit ein Werk gegeben. Und bald will Er kommen. Und wenn wir treu waren, will Er uns mit dem Gruße Seiner Liebe empfangen: „Ei, du guter und getreuer Knecht, über weniges warst du treu, über vieles werde Ich dich setzen, gehe ein in die Freude deines Herrn.“ v. d. K.
Erstellt: 21.03.2024 21:13, bearbeitet: 09.09.2024 21:00