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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 21 - Jahrgang 1936
Mk 16,17-18 - Einige Worte über die Zeichen (2)Mk 16,17-18 - Einige Worte über die Zeichen (2)
(Fortsetzung).
Nun wird in der Markusstelle V. 17ff. am Anfang wie auch am Schluß von Zeichen gesprochen. Wenn wir nun die gegebene Deutung berücksichtigen, kommen wir doch zu anderen Ergebnissen, als wie es gewöhnlich verstanden wird. Wenn wir auch annehmen können, daß diese Dinge im apostolischen Zeitalter erfüllt wurden, wo Dämonenaustreiben, in neuen Sprachen Reden (vgl. Apg 2 und 10), Schlangenaufnehmen (vgl. Apg 28,1-6) usw. eine geschichtliche, buchstäbliche Erfüllung fanden, so sind wir doch gezwungen, eine geistliche Bedeutung in diesen Zeichen zu sehen, weil sie ausdrücklich vom Herrn „Zeichen“ genannt werden. In diesen Zeichen ist ohne Zweifel der vollkommene Sieg des Herrn über Satan (Dämonen - Schlangen), Tod (Tödliches trinken) und Sünde (neue Sprachen - Schwache) zum Ausdruck gebracht. Was hätte es für einen Wert, äußerlich von diesen Dingen befreit zu sein oder bewahrt zu bleiben, wenn wir innerlich, geistlich von dieser großen Dreimacht: Satan, Tod und Sünde, für immer geknechtet wären? An den geistlichen Segnungen dieser - durch die Zeichen vorgebildeten - Dinge nimmt ein jeder Gläubige teil, was ja auch das Wesentliche ist, ohne daß die äußeren Dinge sich an ihnen vollziehen müssen, da sie doch nur die Schale, nicht aber den Kern des Christentums bilden und nur zur Einführung und Bestätigung des anfänglich verkündigten Wortes geschahen, um die Menschen zur geistlichen Erfüllung der mit den Sinnen und äußerlich wahrnehmbaren Zeichen durch den Glauben an den Heiland der Sünder zu bringen. So sind auch liebe Geschwister ohne jeden Auftrag von Gott in die äußere Praxis von Apg 19,11.12 verfallen, weil sie den Dingen anstatt Gott vertrauten. Nach unserer Überzeugung muß jeder, der dies tun will, erst das in Apg 5,15 Gesagte tun können. Petrus war der größte apostolische Zeuge von Apg 2-15, Paulus von Apg 16-28, jener der Apostel der Beschneidung, dieser der Apostel der Vorhaut. Sie waren die beiden Hauptapostel. Woher könnte heute jemand das Recht ableiten, dasselbe zu tun? Es wäre ähnliches, wie wenn wir dem Worte Gottes, das uns durch die Apostel vermittelt, geoffenbart und abgeschlossen ist, noch etwas hinzufügen wollten. Wir können weder das eine noch das andere, weil es nicht Gottes Absicht ist.
Wenn wir Apg 19,12 mit 1Mo 3,7.19 vergleichen, finden wir, daß beides Folgen der Sünde waren, jetzt aber, da Gott Sich in Seiner unumschränkten Gnade in Christo geoffenbart hat und Gott in Seiner großen Barmherzigkeit Selbst diese Dinge benutzt als Zeichen, daß die Macht des Feindes und der Sünde gebrochen ist und jeder, der unter die Folgen des Sündenfalles gekommen ist und unter die Macht des Feindes, der Sünde und Krankheit, Rettung haben kann durch den Glauben an den Herrn Jesus. Es ist doch offensichtlich, daß durch diese Wunderwerke in der Stadt, wo Satan eine besondere Macht entfaltete, gezeigt werden soll, daß seine Macht gebrochen war durch den Namen des Herrn Jesus. Schweißtücher heute in diesem Sinne benutzen zu wollen wäre nicht nur eine vollkommene Verkennung der damaligen Wunderwerke, sondern Aberglaube anstatt Christusglaube.
Weiter ist zu berücksichtigen, daß die Wunder meistens an Menschen geschahen, die bisher unbekehrt waren, und daß wir nach dem Grundsatz des Wortes handeln sollen: „Wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen“ (2Kor 5,7 und Ev. Joh 20,29), und daß Zeichen und Wunder in bestimmten Zeitgrenzen gehalten wurden bzw. werden, die man wie folgt formulieren könnte:
I. Die Wunder der Schöpfungsperiode. (1Mo 1,2)
II. Die Wunder der Erlösungsperiode des Volkes IsraeI (2. Mos. - Josua). Besonders durch Mose und Josua vollführt.
III. Die Wunder der WiederhersteIIungsperiode. (1. Kön. - 2. Chron). Elia und Elisa.
IV. Die Wunder der besonderen Gottesoffenbarungsperiode der Gnade (die vier Evangelien und Apostelgeschichte). Der Herr Jesus und Seine Apostel.
V. Die Wunder der Befreiungs- und Erneuerungsperiode, welche noch zukünftig ist. (Off 11-20,1-6)
VI. Die Wunder der Neuschöpfungsperiode des Weltalls. (Off 21,1-7)
Diese verschiedenen Wunder bildeten bzw. bilden die Einleitung je eines neuen Zeitabschnittes in der Geschichte des Waltens Gottes mit Seinen Auserwählten. Und wenn wir beachten, daß - wie wir schon bei anderer Gelegenheit einmal betont haben - nur Juden göttliche Wundertäter waren und außerhalb der umgrenzten Wunderperiode ganz wenige Wunder verrichtet wurden, so wird uns von Gott der Zeitboden Selbst zugeteilt, auf welchem es Gott wohlgefiel, Sich also zu offenbaren. Im letzten Grunde ist das Übergehen dieser Dinge doch ein Verkennen der Wege Gottes. Es ist für uns nie eine Frage der Macht Gottes, sondern Seiner Weisheit, die wir in Seinem Worte zu verstehen suchen. Wir haben hier keinen Raum, diese Frage eingehend zu behandeln, doch möchten wir noch hervorheben, daß die Grundlage aller Wunderwirkungen die Totenauferweckung ist. Darum nehmen die Totenauferweckungen auch einen hervorragenden Platz ein. Sie sind gewirkt durch Elia und Elisa, den Herrn Jesus, Petrus und Paulus (1Kön 17,17-24; 2Kön 4,20-37; 13,21; Lk 7,11-16; Mt 9,23-26; Joh 11,11-44; Apg 9,36-42; 20,9-12). Das sind acht Auferweckungen. Aber auch Israel wurde aus dem Grabe Ägypten von Gott gerufen. Die Toten in Christo werden auferweckt werden. (1Thes 4,16) Israel wird geistlich auferweckt werden (Hes 37). So ist die Auferweckung stets der Ausgangspunkt jeder Wunderperiode, wie auch Gott nur auf dem Boden der Auferstehung physisch oder geistlich Seine Wunderherrlichkeit entfaltet, weil Christus, Sein Sohn, unser Herr, durch Sein Sterben und Seine Auferstehung die gerechte, sittliche und gottwohlgefällige Grundlage gelegt hat. Ihm sei Preis und Dank!
(Fortsetzung folgt, s. G. w). „Vielfach hast Du Deine Wundertaten und Deine Gedanken gegen uns erwiesen, Jehova, mein Gott; nicht kann man sie der Reihe nach Dir vorstellen. Wollte ich davon berichten und reden, es sind ihrer zu viele, um sie aufzuzählen.“ (Ps 40,5)
Erstellt: 23.05.2024 21:55, bearbeitet: 28.10.2024 17:20