Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 16 - Jahrgang 1931
Mt 16,6.11.12; Mk 8,15; Lk 12,1 - Hütet euch vor dem Sauerteig! (7)Mt 16,6.11.12; Mk 8,15; Lk 12,1 - Hütet euch vor dem Sauerteig! (7)
Ehe ich noch ein wenig darauf eingehe, was die Warnung des Herrn an die Seinen vor dem „Sauerteig des Herodes“ für uns praktisch zu bedeuten hat, möchte ich noch einen kurzen Hinweis geben auf ein anderes Wort aus dem Munde des Herrn Jesus über Herodes, das, jenes aus Mk 6 (V. 20)! gleichsam ergänzend, uns zeigt, worin der „Sauerteig des Herodes“ auch noch besteht.
Zu der aus Mk 6,20 gefolgerten Halbherzigkeit wider besseres Wissen, Unentschiedenheit wider die erkannte Wahrheit als „Sauerteig des Herodes“ paßt das Wort, das ich zu nennen habe, Lk 13,32, sehr wohl! Da heißt es, d. h. der Herr sagt es: „Gehet hin und saget diesem Fuchs ...! Die Veranlassung zu diesem scharfen Wort braucht uns hier nicht weiter zu beschäftigen (V. 31). Sicher waren in dieser Stelle die Pharisäer und der Herodes einander wert! Und die Antwort, obwohl für Herodes bestimmt, trifft gewissermaßen jene ein wenig mit.
Herodes, der „Fuchs“! Welch ein bezeichnendes Wort! Haben wir schon einmal beachtet, daß in diesem ganzen Abschnitt Lk 13,31-35 sich zwei Personen, gleichsam in Tieren verkörpert, gegenüberstehen? Herodes - der Feind, hinter ihm der Satan selbst! - als der „Fuchs“ und der Herr Jesus vergleichsweise („wie“) als die „Henne“ (V. 34)?! Wie wunderbar ist doch Gottes Wort! Wenn wir die Handlungsweise dieser beiden Tiere nur kurz skizzenhaft angeben, so muß uns der Herr in Seiner Liebe größer werden, aber - was uns hier beschäftigt - der Sauerteigscharakter des Herodes (vgl. auch die „Herodianer“: Mk 3,6; 12,13; Mt 22,15.16)! tritt immer klarer zutage. Denn unerkannter Sauerteig wirkt ja im Geheimen, in der Verborgenheit, und ist darum so gefährlich. Stellen wir also die beiderseitigen charakteristischen Kennzeichen kurz in 7 Punkten einander gegenüber, wobei zu bemerken ist, daß die Liste nicht erschöpfend zu sein beansprucht. Ich möchte zuvor noch betonen, daß es sich einfach um Merkmale handelt, die den vom Herrn angedeuteten Gegensatz zeigen, nicht als ob der Fuchs zu seinen Jungen nicht auch ähnlich liebevoll sein könnte wie die Henne zu ihrer Brut! Aber der Herr zeigt den Gegensatz zwischen Sich und Herodes, dem Fuchs, und dieser Gegensatz hat u. a. folgende Merkmale:
Der Fuchs: Die Henne (vgl. auch Mt 23,37)!:
1. untergräbt heimlich, 1. lockt offen,
2. zerstreut dadurch; 2. sammelt dadurch;
3. wendet List an, (sprichwörtl. Schlauheit, 3. wendet Liebe bis zum äußersten an;
Fähigkeit, Gegner zu trennen)!;
4. will nur für sich haben (Selbstsucht, 4. opfert, was sie hat (Selbstverleugnung,
Eigennutz); wärmt, gibt ab)!;
5. verstellt sich als gut und ehrlich, um 5. ist ohne Trug, voll Geduld, sogar gegen sein Ziel zu erreichen; die Widerspenstigen;
6. umlauert; 6. schützt ihre Brut (mit ihrem Leibe);
7. Satan als „der“ Fuchs, seine Gedanken 7. Jesus, gleichsam „wie“ eine Henne, Seine uns nicht unbekannt, stets darauf Gedanken, uns mit Sich und dann auch aus, Trennung anzurichten. miteinander zu verbinden.
(„Lügner“, „Menschenmörder“).
(Stellen über die Verderblichkeit des Fuchses zum Nachlesen: Hld 2,15; Neh 4,3; Hes 13,1-7.4!! Klgl 5,18; Mt 8,20).
Wenn wir die in voriger Lieferung besprochene Stelle Mk 6,20 mit vorgenannter kleinen Gegenüberstellung in Verbindung bringen, so haben wir, glaube ich, ein gewisses Bild von dem „Sauerteig des Herodes“ nämlich: in seiner Halbherzigkeit gegen die Wahrheil sowie in der Heimlichkeit, was sein verderbliches, unterwühlendes Handeln gegen die Anhänger der Wahrheit anbelangt. Wie so gut passen doch diese beiden Dinge innerlich zusammen!
So war Herodes Antipas zur Zeit des Auftretens unseres Herrn , und so war auch sein Vater, Herodes der Große, gewesen in Mt 2!
Und solcher „Sauerteig“ sollte uns, den Seinen, so gefährlich werden können, daß wir durch Ihn, den Mund der Wahrheit, davor gewarnt werden müssen? Ja, er ist uns gefährlich, wir sind oft in dieser Gefahr, diesen „Sauerteig“ im Geheimen wirken zu lassen, wenn wir uns nicht wachsam vor ihm „hüten“! Ich denke, daß wir zum Schluß noch etwas von diesen Gefahren sehen dürfen; sie aber zu sehen, heißt sie überwinden zu können - in der Kraft des Herrn ! Seine Gnade genügt auch darin! „Hütet euch vor dem Sauerteig!“
F. K.
(Schluß folgt, s. G. w).
Erstellt: 25.04.2024 21:41, bearbeitet: 25.10.2024 13:47
Quelle: www.clv.de