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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 20 - Jahrgang 1935
2Tim 3,16-17 - Die Heilige Schrift (2)2Tim 3,16-17 - Die Heilige Schrift (2)
(Fortsetzung).
Die Heilige Schrift belehrt uns über die Personen der Gottheit. Nur durch die Schrift wissen wir, daß Gott Vater, Gott Sohn, Gott Heiliger Geist ist, welchem Ehre und Herrlichkeit sei jetzt und in Ewigkeit.
Die Heilige Schrift belehrt uns über die Engelwelt.
Die Heilige Schrift belehrt uns über den Zustand der Menschheit im allgemeinen und über unseren persönlichen Zustand, der ein durch die Sünde verdorbener und deshalb verlorener ist. Sie belehrt uns, daß der Mensch ewig besteht und daß der Tod nur ein Übergang in die Ewigkeit ist. Sie belehrt uns über das Gericht nach dem Tode, über die Unmöglichkeit, in diesem Gerichte bestehen zu können. Sie zeigt uns aber auch klar die Möglichkeit, von unserer Schuld befreit zu werden und in einen gottwohlgefälligen Zustand zu kommen. Sie spricht klar und bestimmt, daß der an den Herrn Jesus Gläubige durch Sein Blut gereinigt, gerechtfertigt ist und nicht ins Gericht kommt. Sie redet von den herrlichen Segnungen der Gläubigen um des Sohnes willen.
Sie redet von dem Ort der Qual der Ungläubigen, die das Werk des Sohnes Gottes nicht annehmen und dem Evangelium Gottes nicht gehorchen.
Sie belehrt uns im Neuen Testament über den Vorsatz Gottes mit den Gläubigen unserer Zeit, über die besondere Stellung der Gemeinde. Die Heilige Schrift belehrt uns über die Entwicklung der Welt und über das Ende aller Dinge. Die Bibel ist das Buch, das allein göttlichen Ursprungs und göttlichen Inhaltes ist und über alle Bücher erhaben ist, weil es allein uns die Wahrheit lehren kann. Sie ist nütze zur Belehrung, und wenn wir die Wahrheit auf uns wirken lassen, dient sie uns zur Überführung von unserer Verkehrtheit.
Die Heilige Schrift ist nütze zur Überführung.
Wenn wir die Schrift glaubend mit Ehrfurcht und Gebet lesen, da stoßen wir oft auf Stellen, die uns von unserer Verkehrtheit überführen. Die Meinungen, die wir anfänglich über Gott hatten, erkennen wir als verkehrt. Unser ganzer Irrtum wird uns stückweise klar. Die gute Meinung, die wir über uns selbst hatten oder noch haben, wird durch die Aussprüche Gottes zunichte. Denken wir z. B. an Röm 3,9-18, wo uns die Maske der Selbstgerechtigkeit genommen wird. Wir werden überführt von unserem wahren Zustand. So wie Gott es uns hier sagt, so sind wir von Natur, ich und du, lieber Leser. Und wenn wir die uns gelehrten Zehn Gebote aufrichtig auf uns einwirken lassen, so werden wir auch durch diese überführt als Sünder, als Schuldige vor Gott und Menschen. Wir werden von dem Gesetz als Übertreter überführt (Jak 2,9). Durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde (Röm 3,20). Wir werden aber auch oft von unserer ungeziemenden, unzufriedenen, lieblosen Gesinnung durch die Schrift überführt.
Allerdings kommt es auch leider vor, daß wir durch Aussprüche nur von Menschen überführt werden, was für uns Kinder Gottes dann recht beschämend ist. Denn solches kann doch wohl nur eintreten, wenn Gottes Wort nicht auf unser Gewissen einwirken kann. Wohl hat uns (und allen Menschen) Gott auch das Gewissen gegeben, was uns auch an sich überführt, doch ist dasselbe bisweilen auch trügerisch, da es verhärtet oder auch zu schwach sein kann. Das Wort Gottes wirkt bildend auf unser Gewissen, ist also höher stehend als das Gewissen. Deshalb sagt auch die Schrift: „Dein Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad.“ (Ps 119,105) Nicht so redet die Schrift vom Gewissen. Wenn wir uns durch die Gnade ein reines Gewissen bewahren wollen vor Gott und Menschen, dann wird das ohne Trug möglich sein, wenn wir uns aber bewahren nach Seinem Worte, dann werden wir unseren Pfad in Reinheit wandeln. (Ps 119,9)
Nicht selten, ja vielfach kommt es vor, daß der mit dem Wort Gottes Dienende zuerst selbst durch das behandelte Wort überführt wird von Unstimmigkeiten im eigenen Leben (So erging es auch dem Schreiber dieser Zeilen). Man erfährt die Wahrheit dieses Wortes: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert.“ (Heb 4,12) Das Wort überführt zunächst den Dienenden und dann den Hörer oder Leser, soweit es Gott in Gnaden wirkt.
Wir haben Beispiele in den Schriften, daß Menschen überführt wurden durch Gottes Wort oder Gottes Botschaft. David wurde durch den Propheten Nathan überführt, (2Sam 12,1-15) Ninive durch die göttliche Botschaft von Jona (Jona 3,1-9). Die mit Richtgeist erfüllten Juden, die betreffs der Steinigung des gefallenen Weibes zum Herrn kamen (Joh 8), wurden durch die Worte des Herrn überführt von ihrem eigenen Zustand und von ihren Sünden.- Doch das Wort Gottes überführt nicht nur, es weist auch zurecht.
(Fortsetzung folgt, s. G. w).
O. D.
Erstellt: 20.05.2024 19:54, bearbeitet: 28.10.2024 14:20