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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 13 - Jahrgang 1928
Die Salbung des Herrn durch Maria
Mt 26,6-13; Mk 14,3-9; Joh 12,1-8 - Die Salbung des Herrn durch Maria (3)Mt 26,6-13; Mk 14,3-9; Joh 12,1-8 - Die Salbung des Herrn durch Maria (3)
(Schluß).
Noch auf ein anderes Weib möchte ich hinweisen, das uns auch vom Herrn vor Augen geführt wird. Der Herr hatte sich dem Schatzkasten gegenübergesetzt und Seine Augen auf das gerichtet, was da hineingelegt wurde. Dies möchte uns wundern. Das Zeitalter Israels und des Gesetzes ging wohl dem Ende zu, aber der Tempel wurde in jenen Tagen noch von Ihm als das Haus Seines Vaters anerkannt. Er sah, was die Reichen hineinlegten, und auch, was die arme Witwe hineinlegte. Sie war eine arme Witwe, aber ihr Herz war mit dem Tempel als der Wohnstätte Gottes verbunden. Sie legte von ihrem Mangel zwei Scherflein in den Schatzkasten (Mk 12,41ff.; Lk 21,1-4). Aber das, was sie hineinlegte, war alles, was sie hatte, ihr ganzer Lebensunterhalt. Sie ging in Gottes Gedanken über Sein Haus ein; sie stellte Gottes Sache ihrer Sache voran; sie dachte nicht an ihre Armut, sie gab für das Wohl und für die Förderung dieses Hauses, mit dem der Name Gottes verbunden war, ihr Ganzes hin.
Wie kostbar diese Hingabe für Sein Haus in den Augen des Herrn war, das sehen wir daraus, daß Er die Aufmerksamkeit der Jünger auf diese arme Witwe lenkte. Was in den Augen der Menschen so gering scheinen mochte, das war Ihm kostbar. Ihre zwei Scherflein waren mehr als alle Millionen, die David hingegeben hatte. Der Herr sagte, daß sie mehr eingeworfen hätte als alle. Alle hatten von ihrem Überfluß eingeworfen, diese aber „von ihrem Mangel alles, was sie hatte“.
Wo ist der Tempel, das Haus Gottes heute? Wir wissen es: „Er hat uns kund getan das Geheimnis Seines Willens.“ (Eph 1,9). Es ist Sein Leib, gebildet aus denen, die einst „tot in Sünden“ waren und jetzt bestimmt sind, „die Fülle dessen zu sein, der alles in allem erfüllt.“ (Eph 1,23).
Wenn Gott heute an dem Bau Seiner Gemeinde zur Freude und Herrlichkeit Seines Sohnes wirkt, welchen Platz sollte dann der Bau und das Wohl Seiner Gemeinde in unserem Herzen, in unserem Dienst und in unserer Hingabe haben! Sind wir bereit, uns selbst und mit aller uns anvertrauten Habe für den Bau Seiner Gemeinde einzusetzen?
Wer die Wohnstätte Gottes erkannt hat, dessen Herz wird mit Seinem Hause und mit dem Bau desselben verbunden sein.
Die Welt ist erfreut über alles, was für das Wohl der Menschen getan wird, alles andere aber ist für sie wertlos. Gott dagegen ist erfreut über alles, was für den Herrn und Sein Werk getan wird. Unsere Arbeit und unsere Hingabe mag von Menschen nicht anerkannt werden; genügt es uns, wenn der Herr unsere Hingabe anerkennt und wir Sein Wohlgefallen haben? Wenn wir, durch Sein Wort unterwiesen, die uns anvertrauten Pfunde nach Seinem Wohlgefallen verwenden, dann kann uns weder das Lob noch das Mißfallen der Welt beeinflussen. Möchten wir uns vor dem Beifall der Welt hüten! Ihr Mißfallen wäre besser. Wir haben nur Ihm zu gefallen! Möge das Wort, welches der Herr in bezug auf Maria sagt: „Sie hat getan, was sie konnte“, auch uns genug sein!
T. (v. d. K).
Erstellt: 20.03.2024 14:05, bearbeitet: 23.10.2024 19:43