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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 23 - Jahrgang 1938
2Kor 5,15 - Wem gehörst du, und wem lebst du?2Kor 5,15 - Wem gehörst du, und wem lebst du?
Von dem Augenblick an, wo der Mensch durch die Gnade von den Wegen seiner Sünde überführt ist, die Liebe ihm begegnet, der Glaube ihn zu Jesus führt, die Gnade ihn aufnimmt und der Heilige Geist ihm als das Unterpfand der Herrlichkeit und als der Geist der Kindschaft gegeben wird, gehört er sich nicht mehr selbst an, sondern ist das Eigentum eines anderen, nämlich Christi, geworden und daher berufen, nicht mehr seinen eigenen Willen zu tun und nicht mehr sich selbst zu leben. Er ist durch Christus um einen Preis gekauft, mithin rechtmäßig erworben, und gehört daher Ihm mit Leib und Seele. Als Sklave Christi aber sollte er sich stets sagen: Ein Christ sein heißt: Nicht mehr sich selbst leben.
Wenn wir auf den Kaufpreis, den der Herr Jesus für den Besitz der Seele eines Sünders gegeben, unseren Blick richten, dann tritt es klar ans Licht, welchen Wert wir in Seinen Augen haben und wie wertvoll jede einzelne Seele der so teuer Erkauften für Ihn sein muß, der sie Sich erkauft hat, um sie ganz zu besitzen, nach Leib und Seele, mit ihrem ganzen Tun, mit der ganzen Gesinnung, dem ganzen Leben. Je tiefer das erkannt wird, desto stärker ist das Bewußtsein, ein Eigentum Jesu zu sein, und desto mehr Vertrauen wird das Herz zu Jesus fassen, daß Er das, was Er so teuer und so völlig für Sich erworben, auch treu bewahren und reichlich versorgen werde.
Nicht mehr sich selbst leben heißt also: anderen leben! Alles, was wir tun, hat einen Beweggrund, einen Zweck, eine Richtung; unsere Bemühungen gelten entweder uns selbst oder dem Herrn, und im Herrn den Brüdern. Der Herr aber sieht unsere Pfade, kennt unsere Werke und beurteilt die Triebfedern und Beweggründe unseres Herzens bezüglich jedes Werkes. Weich ein herrliches Vorbild ist in dieser Beziehung der Apostel Paulus! Er arbeitete nicht, um Menschen zu gefallen; er suchte seinen vollen Lohn droben und wollte aus der Hand des gerechten Richters seine Krone empfangen. Der Herr beurteilt alles nach Seinem Licht und wägt alles ab mit Seiner Waage. Vor Ihm ist alles klar, ob unsere Gesinnung, Worte und Werke für das Fleisch oder für Ihn sind. Vor Ihm ist alles offenbar. Wie ernst ist dieser Gedanke!
Wer Ihm nachfolgen will, hat sich selbst zu verleugnen, seinen eigenen Willen preiszugeben, und zwar so völlig, als sei er nicht mehr da. Der Herr, dem wir alles, was wir sind und haben, verdanken, sollte für unser Herz zu wertvoll sein, als daß wir Ihm nicht allein leben möchten; aber Ihm gehört auch unser Leben; denn wir sind Sein Eigentum, des aus den Toten Auferweckten (Röm 7,4), geworden, sind Sklaven Gottes, um Gott zu leben (Röm 6,22). Ein Sklave hat kein Recht, seinen eigenen Willen zu haben; und insoweit ein Christ seinem eigenen Willen folgt, greift er in die Rechte ein, die sein Herr über ihn hat. „Denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst. Denn sei es, daß wir leben, wir leben dem HErrn; sei es, daß wir sterben, wir sterben dem Herrn. Sei es nun, daß wir leben, sei es, daß wir sterben, wir sind des Herrn. Denn hierzu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, auf daß Er herrsche sowohl über Tote als über Lebendige.“ (Röm 14,7-9)
-tsch-
Erstellt: 25.05.2024 15:42, bearbeitet: 29.10.2024 17:31