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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 23 - Jahrgang 1938
Zwei Regierungsgrundsätze GottesZwei Regierungsgrundsätze Gottes
Kinder Gottes sind versetzt aus dem Reiche der Finsternis in das Reich des Sohnes Seiner Liebe. In diesem Reiche der Liebe und des Lichtes herrscht der Herr. Diese Herrschaft soll jetzt in den Herzen, Häusern und Gemeinden der Seinen offenbar werden. Gott will in Seinem Hause erkannt werden.
Gott ist Liebe - Wandelt in der Liebe!
Gott ist Licht - Wandelt im Licht!
Gott ist ein Geist - Wandelt im Geist! „Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geiste. Denn wer in diesem dem Christus dient, ist Gott wohlgefällig und den Menschen bewährt.“
Wir wollen zwei Regierungsgrundsätze aus der Fülle des Wortes herausnehmen.
1. „Der Gerechte wird aus Glauben leben.“
2. „Gott widersteht dem Hochmütigen, dem Demütigen aber gibt Er Gnade.“
Das erstgenannte Wort findet sich viermal wörtlich im Wort Gottes, das letztere dreimal. Dem Sinne nach kommen beide Grundsätze natürlich viel öfter in der Schrift vor.
Zu 1. In Hab 2,4 steht vor dem Wort des Glaubens der Ausspruch: „Siehe, aufgeblasen, nicht aufrichtig ist in ihm seine Seele.“
Aufgeblasenheit oder Hochmut und Unaufrichtigkeit oder Lüge sind die beiden Grundpfeiler des Unglaubens. Im Gegensatz dazu wird der Glaubensgehorsam gekennzeichnet durch Demut und Aufrichtigkeit oder Wahrheitsliebe. Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben! Dieses neue Leben ist unser Teil durch den
Glauben. Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen. Bemerkenswert sind nun die Briefe, in denen das Neue Testament dreimal dieses Wort anführt.
In Röm 1,17: „Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben.“
In Gal 3,11.12: Das Gesetz vom Sinai im Gegensatz zum „Gesetz des Christus“ - der Glaube, der durch die Liebe wirkt. (Gal 5,6; 6,2.3)
In Heb 10,35-39: Die lebendige Hoffnung im Hinschauen auf Jesus und die große Belohnung - Geduld, Ausharren im Glaubensvertrauen.
Zu 2. Der zweite Regierungsgrundsatz ist, wie schon gestreift, unlöslich verknüpft mit dem ersten. Gott widersteht immer den Hochmütigen und gibt immer den Demütigen Gnade. Die Geschichte der Pharisäer wie unsere eigene beweist wieder und wieder, daß Hochmut und Unaufrichtigkeit ebenso Hand in Hand gehen wie Demut und Aufrichtigkeit. Wie der Herr dem Demütigen Gnade gibt, so läßt Er es dem Aufrichtigen gelingen. „Gott hat den Menschen aufrichtig geschaffen.“ Bitte, unterziehen wir uns einmal der lohnenden Mühe, die etwa 50 Stellen über „aufrichtig“ im Worte Gottes nachzuprüfen auf die dazu gegebenen Verheißungen hin. Wir wollen nur an zwei derselben erinnern: „Licht ist gesät dem Gerechten und Freude dem von Herzen Aufrichtigen.“ „Durch den Segen der Aufrichtigen kommt eine Stadt empor!“
Die beiden neutestamentlichen Anführungen zu Spr 3,34 in Jak 4,1-7 und 1Pet 5,5-9 stehen bezeichnenderweise beide in Verbindung mit dem Wirken des Widersachers, des Teufels. Der Fürst dieser Welt will uns in die Weltliebe, in das Fleischesvertrauen, in Aufgeblasenheit, Besserwissenwollen und Ehrsucht verstricken und uns verblenden (Vgl. Jak 4,4ff. mit 2Pet 1,9 und 1Joh 2,15-17). Jakobus betont die Gefahr der Weltliebe, Petrus die des Ungehorsams, der Rechthaberei. Die Quelle auch dieser Sündengebiete ist der ungebrochene Eigenwille, der Hochmut des natürlichen Herzens. Hochmut kommt vor jedem Sündenfall. Der Herr am Throne droben, Sein Wort, Sein Geist und die Erziehungswege des himmlischen Vaters sind eingesetzt zu unserer Bewahrung in Abhängigkeit und Demut. „Ehe ich gedemütigt ward, irrte ich.“ Das ist die Erfahrung aller Männer Gottes. Gott gibt Seine Ehre keinem anderen. Er will verherrlicht werden. Von Gott, dem Vater, und von Seinem Sohne steht geschrieben, daß sie uns den Sachwalter senden werden, den Heiligen Geist, der Ihn verherrlicht. „Hierin wird Mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringet.“
Das Zepter der Aufrichtigkeit ist der Herrscherstab Seines Reiches. Dieser Herrscher hat nun Selbst gesagt und vorgelebt: „Lernet von Mir, denn Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig!“
Wollen wir uns als Seine Untertanen ausweisen, so gilt es, Seine Regierungsgrundsätze zu beachten. Dann erleben wir auch die Erfüllung der mit einem Wandel in Aufrichtigkeit und Demut verbundenen Verheißungen;
Freude - große Freude - völlige Freude - unaussprechliche und verherrlichte Freude in Ihm, an Ihm und durch Ihn! Ihm sei Ehre in Ewigkeit!
A. Frhr. v. Wedekind.
Erstellt: 25.05.2024 15:42