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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 14 - Jahrgang 1929
Zehn Gesichtspunkte über die Apostelgeschichte
Zehn Gesichtspunkte über die Apostelgeschichte (2)Zehn Gesichtspunkte über die Apostelgeschichte (2)
Zu A 4! Dieser Punkt ist außerordentlich wichtig, wird aber bei Beurteilung der Entwicklung des Buches der Apostelgeschichte oft nicht gebührend berücksichtigt. Dadurch kommt man leicht zu falschen Schlüssen. Ich glaube z. B., daß die Kritik, die manche sogen. Schriftforscher an Petrus im Vergleich mit Paulus üben - Kritik! als wenn wir ein Recht hätten, Apostel zu kritisieren! Und doch geschieht es und ist es geschehen, z. B. auch an Paulus, was die Ereignisse der Kapitel 21 und folgende anbelangt, die übrigens auch mit unter den vorliegenden Punkt 4 fallen -, also wie gesagt, ich glaube, daß das kritische Vergleichen der beiden größten Apostel in der Nichtsbeachtung oder ungenügenden Beachtung dieses Punktes begründet ist. Gewiß zeigt uns die Schrift tiefe Unterschiede zwischen Petrus und Paulus, sowohl in deren Lebenslauf und Charakter als auch in ihren Gaben und Aufgaben, aber gerade das Erforschen dieser letzteren, die doch von dem „Geber aller Gaben“ sind - und ein Mensch kann sich ja nichts nehmen, alles muß ihm von oben gegeben werden (Joh 3,27) -, entzieht uns jede Erlaubnis zu einer kritischen Beurteilung, wieviel wir auch zu lernen vermögen aus der Gegenüberstellung, dem Nebeneinander wie dem Zusammenstehen dieser beiden gewaltigen Männer, worüber die Schrift uns so manches sagt (vergl. z. B. Apg 15; Gal 2 und 2Pet 3,15.16)!
Ich nannte also als Punkt A 4: „Die Geschichte von der großen Auseinandersetzung zwischen Judentum und Christentum (z. B. Kap. 10).“ Vielleicht wäre es besser, von vornherein zu reden von der Auseinandersetzung über das Judenchristentum und Heidenchristentum, denn dieses ist es, was den Judenaposteln solche Schwierigkeiten machte (vergl. 11,18)!, aber im letzten Grunde ist es doch so, daß die Apostel zu lernen hatten, eine wie unüberbrückbare Kluft zwischen dem Judentum und Christentum bestände, zeigt uns doch die Entwicklung der Geschichte der ersten Kapitel, daß die Apostel und sonstigen einflußreichen Männer zuerst durchaus der Meinung schienen, als sei das Neue, was seit „Pfingsten“ (diesem von Haus aus jüdischen Fest, dem 4. Fest, dem „Fest der Wochen“ nach 5. Mose 16,9-12; vergl. 3. Mose 23,15-22) ihnen zuteil geworden sei, nur gleichsam eine Erweiterung eines ernstgemeinten treuen Judentums, des Israels, dem das Reich gehöre (Apg 1,6! [Mt 16,18.19], vgl. Apg 8,12 u. a. Abschnitte). Diese Auffassung läßt sich leicht stützen z. B. durch die Anrede, die Petrus den Juden gegenüber gebraucht, „Brüder“ (vergl. 2,22 mit 29[.37]; 3,17 usw)., ferner durch die Tatsache, daß wir in diesen „Brüdern“ offenbar den sogen. gläubigen jüdischen „Überrest“ vor uns haben, auf den die Verheißung aus Joel 2 angewandt werden durfte, weiter durch die ebenso einfache wie lehrreiche Stellung, welche das jüdische Volk den von diesem „verkehrten Geschlecht“ (2,40) zu dem Messias Bekehrten gegenüber einnahm (2,43.47; 3,11; 4,21 usw)., dann vor allem durch die Art ihrer Verkündigung und deren Inhalt wie eben auch durch die Haltung, welche die Apostel dem Volk sowie den Gebräuchen, dem Tempel, kurz der jüdischen Religion gegenüber noch einnahmen (statt vieler nur zwei Stellen: 3,1-3 und 25-26)!. Noch andere Merkmale in dieser Hinsicht lassen sich aufzählen, die alle zeigen, daß die Apostel des Herrn sich ganz und gar als Vertreter
Israels wußten, und wenn auch Petrus in seiner Pfingstpredigt unter Inspiration des Geistes auf die hinweisen muß, die „ferne“ sind, die „der HErr, unser Gott, herzurufen“ würde (2,39), so deutete doch zunächst in den ersten 7 Kapiteln nichts darauf hin, daß die Urapostel „in alle Welt“ gehen würden, wie ihr Meister ihnen aufgetragen hatte. Ja, bei der großen Verfolgung, die nach Stephanus‘ Tode über die Gemeinde in Jerusalem kam, blieben sie, während die Gemeinde sonst zerstreut wurde - was wenigstens dazu führte, daß Samarien in den Kreis der Verkündigung eingeschlossen wurde (Kap. 8)! -, sogar allein in Jerusalem zurück. Glaubten sie etwa nicht, gehorsam sein zu müssen dem Befehl des Herrn ? O ganz gewiß, aber sie verstanden ihn noch nicht, sie bedurften noch besonderer Belehrung darüber, und da der Heilige Geist, der sie an alles, was Er ihnen gesagt hatte, erinnern sollte (Joh 14,26), ihnen hierüber noch keine besondere Belehrung gegeben hatte, so konnten sie auch noch nicht so handeln, wie die „Kritiker“ unter den heutigen Schriftforschern von ihnen verlangen! Unser Gott aber kommt mit Seiner Belehrung nicht zu spät! Als das Judentum als Ganzes seine Unbußfertigkeit bewiesen hatte (der endgültige Beweis ist Kap. 7)!, da bereitet Gott das Neue, den treuen Judenaposteln zunächst Unfaßliche vor und leitet es ein durch die schon erwähnte Arbeit unter den Samaritern, eine Arbeit, zu der der äußere Anlaß eben die Verfolgung nach dem Tode des Stephanus war (Kap. 8).
Die Gemeinde Gottes bestand ja bis jetzt nur aus Judenchristen und gläubig gewordenen Proselyten der Juden (Luth. „Judengenossen“ Kap. 2,10), und die Apostel als die berufenen Lehrer der Gemeinde (vergl. 2,42)! mußten selber jetzt die höchste Belehrung empfangen, die sie seit dem Pfingsttage überhaupt erfahren konnten: das Heil ist nicht mehr für die Juden allein; was der Herr einst, d. h. vor wenigen Jahren, selber ihnen gesagt hatte: „Gehet nicht auf einen Weg der Nationen und gehet nicht in eine Stadt der Samariter“ (Mt 10,5) - das war jetzt nach der endgültigen Verwerfung Seiner Boten aufgehoben, und statt dessen fing die Erfüllung der Verheißung an, die Er bei Seiner Himmelfahrt ihnen anvertraut hatte: Lk 24,46-48, vergl. Apg 1,8: „Jerusalem - Judäa - Samaria - das Ende der Erde!“ Welch eine Enthüllung der Gedanken
Gottes, solcher Gnadengedanken, die auch bis zu uns reichten, die wir dies schreiben und lesen dürfen, Gedanken, die kaum je in dem Herzen strenggläubiger Juden hätten auftauchen können ... Wie? sie sollten nicht mehr allein das auserwählte Eigentums-Volk sein, wie ihnen einst 2. Mose 19,5 gesagt war?! Ist es nicht kostbar, zu sehen, wie später Petrus, gerade er, diese wunderbare Verheißung ausdehnen darf auf alle die, welche zu dem „lebendigen Stein“ gekommen waren?! (1Pet 2,3-10) Nein, nicht mehr sie allein, die Gläubiggewordenen aus dem alten Bundesvolk, waren das „auserwählte Geschlecht“ und „Volk zum Besitztum“, sondern Gott rief viele andere herzu aus aller Welt, solche, die keine derartigen Verheißungen hatten wie Israel. Wenn aber auch die Nationen so gewaltige nicht hatten wie Israel, so waren doch verborgene Verheißungen für sie ebenfalls da, und jetzt war es für die Urapostel an der Zeit, sich an ein Wort wie Jes 49,6 zu erinnern oder Amos 9,11.12 u. a., und sie lernten es, wie z. B. Apg 15,15.17 zeigt (vergl. Frg. 12 d. J). Aber lernen ist schwer, und wenn sie nicht solch herrlichen Lehrmeister gehabt hätten, wie der Heilige Geist ist, wer weiß, ob sie's gelernt hätten, und wer weiß, wie das Evangelium bis zu uns gekommen wäre, d. h. welcher Werkzeuge unser großer Gott Sich dann hätte bedienen müssen, um uns mit Seiner Heilsbotschaft zu erreichen! Aber „der Geist der Wahrheit“ belehrte sie, und wahrhaft pädagogisch ging Er vor, indem Er nicht zuviel auf einmal von ihnen verlangte und sie alles recht verarbeiten ließ, ehe Er weiterging! Zuerst kam Samaria an die Reihe, und war es auch kein Apostel, der diesen kostbaren Dienst zu tun hatte, sondern „nur“ der Tischbediener()! (6,2), später „Evangelist“ genannte Philippus (21,8; siehe S. 127, Zeile 3), so durfte die Anerkennung dieses gottgewollten Dienstes doch nicht ohne die Apostel erfolgen, es mußten vielmehr nunmehr einige aus Jerusalem hingehen, um in apostolischer Vollmacht aufzutreten und die Arbeit des Philippus zu „sanktionieren“, gutzuheißen und zu betätigen (8,14ff). - Warum der Heilige Geist hier einzigarterweise durch Handauflegen der Apostel gegeben wurde, dagegen in Apg 10,44vor der Taufe auf alle Zuhörer fiel, kann ich hier aus Raummangel nicht näher ausführen, obwohl es nahe genug mit dem Thema dieses Punktes zusammenhängt. Aber es ist auch nicht nötig, da über diese Fragen eingehend im Jahrbuch 8, S. 41ff. in dem Aufsatz „Der Heilige Geist, der in uns wohnt“ von Br. A. v. d. Kammer (vergl. in dem gleichbetitelten Büchlein S. 16ff). geschrieben worden ist. Kurz, - wir sehen, wie keine durchgreifende Änderung der Evangeliums-Praxis möglich war ohne die Dazwischenkunft und Teilnahme der Apostel; sie hatten die Verantwortung! Doch ist es köstlich zu sehen, wie sie an ihrer eigenen praktischen Verantwortlichkeit, so wichtig sie für das Zeugnis an andere auch war, selber die größte Belehrung erhielten. Und darauf kam es Gott an; denn sonst wäre niemals - wenn schon in der Lehre durch Paulus - in der Praxis „aus zweien eins geworden“ (Eph 2,14ff). Es wäre ein klaffender Riß entstanden und geblieben zwischen Juden- und Heidenchristen. Und dieser entstand in der Anschauung geringerer Köpfe tatsächlich und mußte darum sogar in den Belehrungen der Briefe behandelt werden, aber die Apostel, auf die es ankam und die das ganze Werk zu stützen, zu tragen, zu halten hatten (menschlich gesprochen! doch vergl. auch Eph 2,20; 3,5), waren sich einig in der geistlichen Beurteilung der Sachlage, indem sie durch die Geschichte der großen Auseinandersetzung zwischen Juden- und Heidenchristen die unbedingte Zusammengehörigkeit beider in „einem Leibe“ (Eph.-Brief)! gelernt hatten und vertraten - freilich nicht ohne Kampf, nicht ohne zeitweilige Schwankungen, wenn es sich darum handelte, die Freiheit der Heidenchristen vom Gesetz zu gewährleisten. In diesem Zusammenhange möchte ich Apg 15; 21,18ff. und Gal 2 nennen, obwohl ich weiß, daß andere Brüder besonders über Apg 15 anders denken. Ich persönlich glaube aber, daß Paulus als der Freistehende die den Heidenchristen aufzuerlegenden Gebote deswegen anerkannte bezw. zur (zeitweiligen) Verkündigung annahm, weil er sie als zeitlich begrenzt (vergl. V. 21 die Begründung „denn“)! ansah und weil er stets und gern bereit war, um der Schwachen willen auf geistliche Rechte zu verzichten (vergl. Röm 14 und 1Kor 8). Er selber aber stand, wie gerade 1Kor 8 beweist, hoch über solchen alttestamentlichen Speiseverboten. Jedenfalls aber, wie man jene Sache auch auffassen will, wie man sich auch zu dieser Belehrung des Heiligen Geistes (V. 28) stellt, ob man sie als zeitlich begrenzt oder absolut bindend für alle Gläubigen und alle Zeiten auffaßt - sie zeigt die ungeheuren Schwierigkeiten, in denen die Apostel sich befanden durch die göttliche Einordnung der Heidenchristen in die Gemeinde Gottes. Aber sie hatten gelernt, was Paulus, der in dieser Hinsicht als der von dem verherrlichten Christus Berufene viel eher, ja ohne besondere Mühe, als Wahrheit begriff, da er eben nicht diese Geschichte hinter sich hatte wie sie; sie hatten gelernt, sage ich, was dieser in Röm 3,22.23 und 10,12 sagt: „Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt ...“ und „denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche (Heide), denn derselbe Herr von allen ist reich für alle, die Ihn anrufen; denn jeder, der irgend den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden“.
Diese Kenntnis, Erkenntnis und demgemäß Notwendigkeit der Verkündigung, durch die das Evangelium auch zu uns kam, hatte der große Apostel Petrus auf einem Wege zu lernen, der in jeder Hinsicht absonderlich und zugleich göttlich groß war; letzteres umsomehr, als der große Gott auch keine der geringsten Kleinigkeiten aus dem Auge verliert, um Seinen getreuen und doch so schwer belehrbaren, weil eben so treuen Knecht gleichsam zu einem „Heidenapostel“ zu machen, lange, ehe der größte aller Heidenapostel, Paulus, diese seine besondere Tätigkeit (9,15; 22,21; 26,17-20) aufzunehmen hatte. Es erübrigt sich wohl, und es mangelt auch an Platz, um die göttliche Belehrung von Apg 10 ausführlich zu betrachten; aber ich bitte alle Leser mit Liebe im Forscherblick zu untersuchen, ob es sich nicht also verhält, d. h. ob nicht große und kleine Dinge zusammentreffen müssen, und zwar gleichsam haarscharf, um jeden Anstoß aus dem Wege des um die Ehre des Herrn und Sein Wort, d. h. das Gesetz, besorgten Apostels zu räumen und ihn zu dem überwältigenden, anbetenden Zeugnis zu bewegen - eben jenem, das dem des Paulus aus Röm 10,12 so ähnlich ist: „In Wahrheit begreife ich, daß Gott die Person nicht ansieht, sondern in jeder,Nation', wer Ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ist Ihm annehmlich.“ (V. 34.35) Ein solcher war Kornelius, solche waren die vielen mit ihm Versammelten (V. 24.27.33)!
Aber lassen wir jetzt den Blick auf diese lieben Gläubigwerdenden aus den Nationen und schauen wir noch einen Augenblick genauer in die Belehrung, die einem Petrus zuteil werden mußte, um ihm durch diese zusammen mit allen anderen Fügungen (wie z. B. V. 17.18.19.20) die Augen über Gottes Willen mit den Nationen zu öffnen! Wir haben und kennen im Wesentlichen seine Schwierigkeilen persönlich nicht, wir sind ja aus den Nationen, aber wir müssen versuchen, zu fassen, wie es zu dem „Ich begreife“ von V. 34 gekommen ist. Die Belehrung, die er erhielt in der Vision des „großen leinenen Tuches“, in der fast jedes Wort sinnbildliche Bedeutung hat, worauf ich leider hier nicht eingehen kann, die Belehrung, daß er unreine Tiere schlachten und essen solle (entgegen 3. Mose 11 und 5. Mose 14), die Belehrung, die auch darin lag, daß das Tuch in den Himmel hinaufgenommen wurde - daß Gott also gleichsam in Gemeinschaft unreiner Wesen leben könnte! -, diese Belehrung muß für einen frommen Juden, wenn auch Judenchristen, so gewaltig umwälzend gewesen sein, daß wir sein „Keineswegs, HErr!“ und „niemals“ (V. 14) verstehen können, wenngleich ein Apostel eigentlich doch dem Herrn nicht widersprechen kann! Aber „was Gott gereinigt hat, mache du nicht gemein!“ Was konnte äußere Reinheit des Volkes noch gelten, nachdem Israel sich befleckt hatte mit dem Blute des Messias? Gott wandte sich von diesem Volke ab zu den Nationen, und das gleiche zu tun in Seinem Namen, mußten Seine Apostel lernen. Denn wer sind sie? „Wer war ich, daß ich vermocht hätte, Gott zu wehren“, sagt Petrus in Kap. 11,17 in seiner (erfolgreichen)! Verteidigungsrede vor den Brüdern in Judäa (11,1). Nein! nicht wehren - mitgehen, Petrus! „Mit Gott Schritt zu halten“, das ist seine - das ist auch unsere Aufgabe, sich belehren lassen, „die Weisheit von oben läßt sich sagen“! (Jak 3,17 Luth). Petrus ließ sich sagen, er ließ sich auch führen (auch hierauf darf man wohl Joh 21,18 beziehen)! bis ins Haus des Kornelius, und da ist er so weit, daß er sagt: „Mir hat Gott gezeigt, keinen Menschen gemein oder unrein zu achten, darum kam ich auch ohne Widerrede ...“ (V. 28.29) Glücklicher Petrus! „Gehorchen ist besser als Schlachtopfer!“ (1Sam 15,22) Und als dieser glückselige Diener seines Herrn nun hörte, was sich zugetragen im Hause jenes heilsbegierigen Mannes, als er dessen wunderbaren Worte von V. 33 hört, da brichts hervor: „In Wahrheit begreife ich!“ (V. 34) Und was durfte er dann erleben - kaum daß er seine Predigt begonnen hatte (vergl. 11,15)? Größeres, als er je geahnt! (V. 43-48) Ach, was dürfen treue Boten Gottes doch oft erfahren im Dienst, wenn sie gehorsam sind! Der Herr gebe auch uns Gnade dazu, Ihm allezeit zu gehorchen im Glauben!
Ich breche hier ab mit der Behandlung dieses Punktes A 4. Ich habe ihn um seiner Wichtigkeit willen so ausführlich behandelt, und es ließe sich noch vieles dazu sagen. Möchten wir alle uns mehr damit beschäftigen! Wir verstehen die ganze Apostelgeschichte nicht recht, wenn wir uns nicht bemühen, diesen Punkt zu verstehen. Manche der nachmaligen Kämpfe der Gemeinde Gottes hatten in dem Nichtverstehen dieser göttlichen Auseinandersetzung ihren Grund. Laßt uns Gnade haben, mit Gottes Gedanken einig zu gehen und „Schritt zu halten“ mit Seinem sich in der Schrift mehr und mehr enthüllenden Ratschluß, wie er geschichtlich uns auch in der Apostelgeschichte so klar vor's Herz gerückt wird! Wir haben es ja heute leichter, diese Dinge im Großen zu verstehen, da wir das ganze Wort haben, aber die Tiefen der Erkenntnis, in welche die Urapostel hineinschauen mußten, um gebräuchliche Gefäße zu bleiben, werden wir nicht erfassen, wenn wir uns nicht die Mühe geben, dieser großen „Auseinandersetzung“ in ihren Ursachen, ihrer Geschichte und ihren Folgen nachzuspüren als einem der wichtigsten (äußeren) Gesichtspunkte über das kostbare Buch der Apostelgeschichte. Wie groß wird uns auch dadurch unser Gott und Seine Weisheit in Ihm, Seinem Sohn, dem ewigen Wort! Ihm allein sei Ehre und Preis!
F. K.
(Fortsetzung folgt, s. G. w).