Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 13 - Jahrgang 1928
Sieben wichtige GebeteSieben wichtige Gebete
Wer die Psalmen aufmerksam liest, findet in denselben viele Gebete. Es wäre gut, wenn manche derselben beständige Bitten der Kinder Gottes wären. Von diesen Gebeten möchte ich auf sieben hinweisen, die wichtig sind für das Leben eines jeden Kindes Gottes.
Das erste Gebet finden wir in Ps 17. Dort lesen wir in Vers 5:
1. „Meine Schritte hielten fest an Deinen Spuren, meine Tritte haben nicht gewankt.“
Auf gefährlichen und schlüpfrigen Wegen, wie leicht gleitet da unser Fuß aus! Wie schnell irren wir ab von Seinen „Spuren“, wenn wir die stärkende Atmosphäre des verborgenen, persönlichen Gebetes verlassen! Möchten diese Worte ständig vor unsern geistigen Augen stehen, und möchten wir sie immer in unserem Herzen tragen! Nur wenn Sein Wort bleibend in uns ist, werden wir fähig sein, in diesen bösen Tagen zu stehen. Der Herr wolle uns Gnade geben, in Seinen Pfaden zu bleiben!
2. „Laß die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor Dir sein, Jehova, mein Fels und mein Erlöser!“ (Ps 19,14).
Dieser letzte Vers des 19. Psalmes berührt unser „Reden“ und unser „Sinnen“ und drückt den Wunsch derer aus, denen Christus kostbar ist. Was wir reden, ist das, was wir denken. Wie wichtig ist es deshalb, daß unser Innenleben Ihm wohlgefällig ist. Nur alsdann wird die Rede unseres Mundes unser würdig sein, die wir die Heiligen des lebendigen Gottes genannt werden.
3. „Deine Wege, Jehova, tue mir kund, Deine Pfade lehre mich!“ (Ps 25,4).
Obgleich wir Gottes Gedanken über manche Dinge wissen, so sind wir doch so leicht geneigt, uns unseren eigenen Ansichten zuzuwenden und diese festzuhalten. Wir müssen immer wieder zu „Seinen Wegen“ zurückkehren, um in den mannigfaltigen Umständen, die uns umgeben, so zu handeln, wie Er darin handeln würde. Immer wieder müssen wir bitten: „Deine Pfade lehre mich!“ Kennen wir Seine Vorsätze und das Ziel Seiner Wege, so vermögen wir im Glauben standhaft auf den Pfaden zu wandeln, welche Er uns führt.
4. „Herr , tue meine Lippen auf, und mein Mund wird Dein Lob verkünden.“ (Ps 51,15).
Es ist nicht nur wichtig, bei öffentlichen „Gelegenheiten“, sondern auch in dem privaten persönlichen Leben des einzelnen, daß unsere Lippen aufgetan sind durch den Herrn . Wenn Er unsere Lippen berührt und auftut, dann werden sie sich öffnen zu Seinem Preise und Seine Wunderwerke rühmen.
5. „Öffne meine Augen, damit ich Wunder schaue in Deinem Gesetz.“ (Ps 119,18).
Immer wenn wir die Bibel lesen, welches Blatt des kostbaren Buches wir auch aufschlagen mögen, stets bedürfen wir des Heiligen Geistes. Nur Er allein kann uns Christum darin enthüllen und die Dinge, die mit Ihm verbunden sind. Wenn Er unser Auge öffnet, welche Wunder schaut dann Herz und Auge, Wunder Seiner Gnade jetzt und Wunder Seiner Gnade in der Zukunft!
6. „Wende meine Augen ab, daß Sie Eitles nicht sehen! Belebe mich in Deinen Wegen!“ (Ps 119,37).
Überall umgibt uns der berückende, zauberische Glanz und Schimmer dieser Welt. Wie nötig ist es da, daß unsere Blicke von den sichtbaren und zeitlichen Dingen weg und auf die festen, ewigen und unsichtbaren Dinge hingewendet werden, auf daß wir neu belebt in Seinen Wegen zu wandeln vermögen.
7. „Setze, Jehova, eine Wache meinem Munde; behüte die Tür meiner Lippen!“ (Ps 141,3).
Diese Bitte ist vielleicht eine der nötigsten in unseren Gebeten. Ein schnelles Wort, eine unbedachte Äußerung, ein törichter Ausdruck - wie leicht ist er gesprochen! Wenn ein so sanftmütiger Mann wie Moses unbedacht mit seinen Lippen sprach (Ps 106,33), wie notwendig ist es dann für jedes Kind Gottes, mit der größten Wachsamkeit die Tür seiner Lippen zu behüten! Täglich, stündlich sollten diese Worte in unserem Herzen wach erhalten sein, sonst wird unsere Zunge, dieses kleine und ungebändigte Glied (Jak 3)!, uns sicher straucheln lassen.
Blicken wir noch einmal auf diese sieben Bitten! Alle betreffen das tägliche Leben, und wir können nicht eine davon ausschalten. Laßt sie uns immer wieder vor den Herrn bringen, und nicht erst dann, wenn wir in den mancherlei Gefahren stehen. Auch in den Zeiten der Ruhe drohen uns Gefahren. Wie oft wird dieses übersehen! Die einzige Sicherheit auf unserem Wege ist, das Wort zu beherzigen: „Betet ohne Unterlaß!“ (1Thes 5,17), um in der ständigen Abhängigkeit Dessen zu bleiben, der allein unser Helfer und unsere Kraft ist.
W. (v. d. K).
Erstellt: 20.03.2024 14:05, bearbeitet: 16.07.2025 14:48
Quelle: www.clv.de