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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 20 - Jahrgang 1935
Hld 2,15 - Kleine FüchseHld 2,15 - Kleine Füchse
„Fanget uns die Füchse, die kleinen Füchse, welche die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge sind in der Blüte!“ (Hld 2,15)
Wie kleine Füchse durch Unterwühlen die Weinberge verderben, so verderben oft kleine Sünden den Weinberg unseres Herzens. Wenn wir menschlich von „kleinen“ Sünden reden, so sind diese natürlich nicht weniger böse als große Sünden.
Kleine Füchse treten nicht sehr auffällig in Erscheinung, und doch tun sie im Verborgenen ihr Zerstörungswerk. Gleicherweise sind auch kleine Sünden der Tat oder der Unterlassung nicht sehr bemerkbar, und doch tun sie bei uns, wenn sie vorhanden sind, das Zerstörungswerk in unserem Inneren. Die Frucht, die der Heilige Geist in uns wirken will, kann alsdann nicht hervorkommen.
Nur zu leicht betrüben wir durch Gedankensünden, die wir dulden, den Heiligen Geist, oder durch Worte oder Taten. Dabei können es auch Worte sein, die wir hätten reden sollen, und Taten, die wir hätten tun sollen.
Die Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus, die das Kostbarste unseres Christenlebens ist, wird nur zu oft gestört durch die kleinen Füchse in unserem Leben, die wir gewähren lassen, ohne sie zu fangen. Vielleicht betrüben wir den Herrn und den Heiligen Geist durch Witzelei oder faules Geschwätz, durch Unfreundlichkeit oder Härte oder Richtgeist oder Hochmut oder durch Lässigkeit in der Pflichterfüllung, im Gebetsleben, im Bibellesen, im Hören des Wortes u. dgl.
Wenn die Freude am Herrn nachgelassen hat, dann laßt uns, geliebte Brüder und Schwestern, Zeit nehmen, unser Leben zu überprüfen, ob nicht kleine Füchse vorhanden sind, die den Weinberg der Freude verderben!
Zu den kleinen Füchsen können gar manche unscheinbare Dinge zählen wie Unordnung, Unsauberkeit, Lässigkeit in der Zurückerstattung geliehener Gegenstände, besonders Bücher, leichtfertiges Versprechen und Nichthalten, unerfüllte Pflichten, Übertreibungen oder Täuschungen, Unpünktlichkeit u. dgl. Wenn wir nicht wachen und beten, so sind wir in Gefahr, in unserem Gewissen abzustumpfen, zu verhärten und von der Sünde umstrickt zu werden. Die innige Gemeinschaft mit dem Herrn ist uns alsdann verlorengegangen, die Freude an Ihm ist nicht mehr unser Teil und die erste Liebe ist verlassen.
Wolle unser treuer Herr uns, den Schreiber wie den Leser, vor solchem Schlimmen bewahren und uns nötigenfalls Gnade schenken zur rechtzeitigen Hilfe und Buße, wenn wir dieser bedürfen!
O. D.
Erstellt: 20.05.2024 19:54, bearbeitet: 28.10.2024 14:33