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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 8 -Jahrgang 1921/22
2Tim 2, 21 - „Nur ein Gefäß, dem Hausherrn nützlich“2Tim 2, 21 - „Nur ein Gefäß, dem Hausherrn nützlich“
Alle, welche dem Herrn auf irgend eine Weise zu dienen suchen, werden auch zuzeiten Gefahr laufen, selbständig in eigener Kraft zu wirken, anstatt sich zu begnügen, nur Gefäße Seiner Hand zu sein. Wir vergessen so leicht, daß der Herr allein alles wirkt und schafft.
Diese Wahrheit muß beständig in unserem Gedächtnis sein! Gott ist es, der wirkt, aber wir sind nur Gefäße Seiner Hand. Fangen wir an, die Wirkenden zu sein, so machen wir sicher Fehler und arbeiten statt zur Ehre und zur Verherrlichung Gottes dem Feinde in die Hände; ja noch mehr, wir selbst sind in Gefahr, in den Fallstrick des Teufels zu fallen und unserer eigenen Seele und der Sache Christi zu schaden.
Unsere einzige Sicherheit ist, in Demut zu den Füßen des Herrn zu bleiben, für Ihn bereit zu stehen und auf Ihn zu warten, für welche Arbeit Er uns als Gefäße, die Ihm geheiligt und nützlich sind, irgend bedarf. Sind wir in natürlicher Energie und mit ungebrochenem Willen tätig, dann werden wir viel unternehmen und uns vorkommen, als seien wir zum Bewundern hingebend und fleißig; aber wir werden uns über kurz oder lang über uns selbst und über die Resultate unserer Arbeit zu demütigen haben.
Wir leben in Tagen, wo der eigene Wille des Menschen sich in besonderer Weise geltend macht, und diese traurige Erscheinung macht sich auch im Werk des Herrn bemerkbar. Wie nötig ist deshalb ein unterworfener Wille, Niedriggesinntheit und eine heilige Nüchternheit für alle, welche dem Herrn dienen wollen. Wir können uns gar nicht genug vor den Grundsätzen und dem Geist der uns umgebenden Welt hüten. Nur in dem demütigen Bewußtsein unseres gänzlichen Nichtsseins werden wir zu den Füßen des Herrn bleiben und Ihm in allen Dingen unterworfen sein; nur so sind wir sicher und auch wahrhaft glücklich und in einem Zustande, daß der Herr uns als Gefäße in Seiner Hand nehmen und zu Seiner Verherrlichung gebrauchen kann.
Wenn wir so in wahrer Abhängigkeit und Demut, leer von uns selbst, in des Herrn Gegenwart wandeln, werden wir auch vor der Versuchung bewahrt bleiben, den Dienst des Herrn zu benützen, um uns selbst hervorzutun. So schrecklich es auch ist, aber selbst eine solche Versuchung liegt unserem törichten und verkehrten Herzen nahe. Wem würde es beim Betrachten eines kostbaren Schatzes einfallen, das Gefäß zu bewundern, in dem der Schatz enthalten ist, oder beim Betrachten eines Kunstwerkes, die Werkzeuge zu loben, mit denen es ausgeführt wurde? Welche Torheit, ja, Sünde ist es, irgendwie mit uns selbst beschäftigt zu sein, als ob wir etwas vollbracht hätten, während es doch nur das Herablassen des Herrn ist, uns in Seine Hand zu nehmen. Es ist nichts als Gnade, wenn Er solche arme Geschöpfe, wie wir sind, für Sein kostbares Werk gebraucht. Welchen Dienst wir auch tun, sei er in den Augen der Mitmenschen groß oder klein, stets ist es Sein Werk, nie das unsrige, wir sind nur Gefäße, nur Werkzeuge, nie selbständig Wirkende. Wenn ein Gärtner seine Pflanzen tränkt und sie dadurch zum Wachsen, Blühen, Duften bringt, so lobt doch sicher niemand dafür die Gießkanne, die er gebraucht hat. Und doch, sagst du, hat auch die Gießkanne ihr Verdienst. Gewiß hat sie es, aber sie ist eine Gießkanne und nicht der Gärtner, das Werkzeug und nicht der Wirker.
Diese Gesinnung ist das Geheimnis unserer Freude in dem Herrn, unseres Fruchtbringens im Dienst und unserer Sicherheit gegen die Listen des Feindes. Nur in der Nähe des Herrn sind wir sicher, zufrieden und fähig und bereit, Seine Aufträge auszuführen. Seine Aufträge sind sehr verschieden. Die einen will Er gebrauchen, den Sündern das Evangelium zu bringen oder die Seinigen zu erbauen und in die Erkenntnis Seines Wortes und Willens einzuführen; die anderen wieder gebraucht Er, um durch Not und Trübsal Heimgesuchte zu trösten oder um ein Wort zur rechten Zeit mit dem Müden zu reden; andere wieder, um die Bedürfnisse der Armen oder derer, die im Werke des Herrn arbeiten, zu stillen und Hilflosen Hilfe zu sein. Bist du willig, als ein Werkzeug Ihm für die Arbeit, die Er durch dich getan haben will, bereit zu stehen? und wenn dieselbe getan ist, wieder deinen Platz zu Seinen Füßen einzunehmen im Preisen Seiner Gnade, die dich für einen solchen Dienst gewürdigt hatte?
Blieben wir mehr in der Demut und in dem Bewußtsein, daß in jeder Art von Arbeit, in jedem Dienst Gott der Wirkende ist, dienten wir mehr in der Kraft dieser Tatsache, wie anders würde es dann oft in uns und um uns her aussehen, und welche Resultate zu Seiner Ehre würden sichtbar werden! Aber ach, welche Wichtigkeit haben wir oft in unseren eigenen Augen, und wie leicht und gern beschäftigen wir uns dann mit unserer Arbeit, unserer Gabe und unserem Dienst. Der Herr kann dann unsere Arbeit nicht anerkennen, der Heilige Geist wird betrübt und Christus verunehrt. Ja, wir nötigen den Herrn, uns als Werkzeuge beiseite zu setzen und (in Seiner Treue) unsere Eigenliebe und Fehltritte aufzudecken. Aber auch solche für uns schmerzlichen Wege sind nichts anderes als Gnade von Seiner Seite. Wenn Er Sich mit unserem Zukurzkommen, unseren Fehlern und Irrtümern beschäftigt, so geschieht es, um uns davon zu befreien und für Seinen heiligen Dienst brauchbar zu machen.
Wie gesegnet ist es doch, daß wir es so unmittelbar mit Ihm zu tun haben und so ganz und in jeder Beziehung in Seinen Händen sind! Wer wollte Ihn nicht preisen, Ihm vertrauen, Ihn lieben, Ihm dienen? Denn „von Ihm und durch Ihn und für Ihn sind alle Dinge; Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen“. (Röm 11,36).
M (v. d. K). „Ich, Jesus ... Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern. Und der Geist und die Braut sagen: Komm! und wer es hört, spreche: Komm! - Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, Ich komme, bald! - Amen, komm, Herr Jesu!“ Off 22,16.17.20.
Erstellt: 29.03.2024 15:15, bearbeitet: 08.10.2024 21:20