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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 18 - Jahrgang 1933
Gebunden ans WortGebunden ans Wort
Es ist eine überaus ernste Angelegenheit, die in folgender Ausführung besprochen werden soll. Das Bestreben vieler Kinder Gottes geht dahin, angesichts des - vielleicht sehr nahen - Endes der Gnadenzeit neben der eigenen unklaren Einstellung zum Wort weitere unerlaubte Kompromisse mit gläubigen Kreisen zu schließen. So sehr einerseits alle Bestrebungen um die Einheit des Volkes Gottes zu begrüßen und auch durchaus im Sinne des Herrn sind (Joh 17,21), so gefahrbringend ist es andererseits, wenn Kinder Gottes Verbindungen eingehen, die auf Kosten des Wortes geschlossen werden. Insbesondere in der zur Neige gehenden Gnadenzeit sollte es allen Kindern Gottes ein heiliges Verlangen sein, die eigenen Wünsche und Bemühungen auf jeden Fall dem Worte zu unterstellen. Verstehen wir recht und richtig, was der Herr Jesus in Joh 8,36 bezüglich der „Freiheit“ sagt, dann machen wir alle Entscheidungen, alles Tun und Lassen von der klaren Aussage des Wortes abhängig. Ja, es ist gewiß: Nur soweit ist ein Kind Gottes frei, als es sich gebunden weiß an das Wort. „Sein Wort ist unseres Fußes Leuchte und das Licht auf unserem Wege.“ (Ps 119,105)
Es ist schmerzlich, wenn teuere Kinder Gottes aus falsch verstandener Freiheit nicht nur den vielleicht klar erkannten Weg der Schrift nicht gehen, sondern darüber hinaus vielen anderen Mitpilgern zum Anstoß und zum Hindernis werden.
Gestatten wir uns „Freiheiten“, die uns die Schrift nicht erlaubt, dann bringen wir uns nicht nur um den kostbaren Segen des Herrn, sondern räumen damit - so scharf es auch klingen mag - dem Bösen Mitbestimmungsrecht, bald auch Alleinbestimmungsrecht ein.
Der Fürst der Welt weiß, daß er nicht viel Zeit mehr hat, und darum wendet er sich in ganzer Schärfe und oft auch in arglistig versteckter Weise gegen die Gläubigen, indem er ihnen einen Unterschied zwischen
Wesentlichem und Unwesentlichem vormachen möchte. Wer aber gibt uns das Recht, nach solchen Gesichtspunkten zu unterscheiden? Das Wort gewiß nicht! Darum: Wo immer der Herr uns durch Sein Wort Anweisungen gibt, stets handelt es sich um Wesentliches, für uns in jedem Falle Bindendes!
Unsere Stellung wird in der Weise klar, als wir dem Worte gemäß handeln. Wie traurig, daß wir als Gläubige um unserer selbst und der Menschen willen das Wort beiseite lassen!
Um das bisher Gesagte an einem Gegenstand etwas zu veranschaulichen, will ich hier einiges über die Taufe sagen, und der Herr gebe, daß es zugleich dem einen oder anderen dienen möge!
Kindertaufe, Großtaufe, Glaubenstaufe, drei Begriffe, die in gläubigen Kreisen viel genannt werden. Wie traurig! Kennt auch das Wort diese Dreiteilung? Nein! Warum aber das Volk Gottes? Weil man so gern Kompromisse schließen möchte, in gar manchen Kreisen leider auch geschlossen hat! Die Schrift spricht kurz und bestimmt von „der Taufe“, die an Gläubiggewordenen vollzogen wurde (Z. B. Apg 18,8)!. „Ach, laßt doch diese ‚Streitfrage‘ beiseite“, so hört man zuweilen reden. So, ist dir die Tauffrage eine Streitfrage? Nach der Schrift nie gewesen und nie werdend; Streitfrage nur für die, die eben streiten, anstatt sich ans Wort gebunden zu wissen. „Gott hat Sich sowohl zur Kinder- als auch zur Großtaufe bekannt“, das ist eine weitere Redensart derer, die sich nicht taufen lassen wollen. Als Beweis werden dann bekannte Persönlichkeiten entgegengesetzter Stellungnahme nebeneinander genannt. So nützen leider teure Gotteskinder das Werk Gottes, zu dem solche Männer als
Werkzeuge gebraucht wurden, dazu aus, ihren eigenen Ungehorsam zu stützen.
Wenn dir der Weg der Schrift gezeigt worden ist, wer gibt dir das Recht, diesen Weg abzuändern? Seht, geliebte Geschwister, soweit wir nicht ans Wort gebunden handeln, wird unsere vermeintliche Freiheit zum
Ungehorsam gegen Gott und Sein kostbares Wort.
Laß dir das sagen, lieber Mitpilger!
Wir leben in der hereinbrechenden Endzeit. Mehr als bisher muß unsere Stellung fest und klar sein und werden. Dies ist aber nur möglich auf der Grundlage des Wortes, das für uns allein bindend ist in jeder Beziehung! Der Herr ändert um der Menschen willen nie Sein Wort, Er will vielmehr, daß sich der Mensch ändert um des Wortes willen.
Unser Weg ist klar, das Ziel herrlich! Unser Weg - Sein Wort, unser Ziel - Er Selbst!
Wir reichen jedem die Hand, der mit uns dem Worte vertraut. Wir können auf Kompromisse nicht eingehen, weil es uns Sein Wort nicht gestattet. Gerade darin zeigt sich unsere Liebe zum Herrn und zu den Seinen, daß wir nicht nach eigenem Entscheiden, sondern nach Seinem Wort handeln; denn: wir sind ans Wort gebunden! Dafür sei Ihm Lob und Dank! Gott segne uns!
Br. (N. a. R).
Erstellt: 16.05.2024 20:27, bearbeitet: 12.10.2024 16:03