verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Inhaltsverzeichnis
verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 22 - Jahrgang 1937
Röm 8,31-39 - Gott für unsRöm 8,31-39 - Gott für uns
„Wer wird wider Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, welcher rechtfertigt; wer ist, der verdamme?“ Dieses Wort Gottes mit dem ganzen Schriftabschnitt (Röm 8,31-39) ist eines der tröstlichsten und herrlichsten Worte in der ganzen Heiligen Schrift. In diesem Worte verbürgt Sich Gott Selbst für die Sicherheit unserer ewigen Errettung durch unseren Herrn Jesus Christus.
Wir fragen uns: Ist es möglich, daß wider Gottes Auserwählte Anklage erhoben werden könnte? Anklage zu erheben ist an sich schon möglich, aber die Anklage ist wirkungslos vor Gott. Viele Menschen hätten Ursache, Anklage wider uns zu erheben; denn wir haben viel gesündigt in unserem Leben, und das in erster Linie gegen unsere Mitmenschen. Wenn nun wirklich Menschen gegen uns Anklage vor Gott erheben würden, so wissen wir: „Gott ist es, welcher rechtfertigt; wer ist, der verdamme?“ Aber nicht nur Menschen könnten etwa unsere Verkläger sein, auch Satan. Er wird sogar in Off 12,10 der
Verkläger der Brüder genannt, „der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte“. Und wie manche Anklage mag auch wirklichen Grund haben. Aber, Gott sei Dank, „Er ist es, welcher rechtfertigt“. Gott hat uns einmal gerechtfertigt durch den Glauben an das Blut unseres Herrn Jesus Christus (Röm 3,24.25), und diese unsere Rechtfertigung hält Gott in Seiner Treue aufrecht vor jedem Ankläger. Wir sind geborgen unter dem Schatten des Allmächtigen, geborgen in der Hand unseres Gottes und Vaters, aus welcher uns niemand reißen kann. Das macht unser Herz getrost, ja, jubeln und singen. Mutig dürfen wir in der Gemeinschaft Seines Sohnes unseren Lauf vollenden, und das auch dann, wenn es durch mancherlei Trübsale geht.
Daß Gott für uns ist und uns rechtfertigt, das hat eine göttliche und gerechte Grundlage. Es heißt Röm 8,34: „Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auch auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der Sich auch für uns verwendet.“ Das ist die Grundlage unseres Heils und unserer Sicherheit. Sie liegt nicht in uns, sondern in dem Werke und in der Person unseres Herrn Jesus Christus, des Sohnes Gottes. Ihm allein sei Ehre und Dank! „Christus ist es, der gestorben.“ Der Tod unseres Herrn, Sein für uns vergossenes Blut, das ist die Grundlage unseres Heils. Christus ist für unsere Sünden gestorben nach den Schriften. Um unserer Übertretungen wegen ist Er dahingegeben. „Das Blut Jesu Christi, Seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.“ (1Joh 1,7b) Ohne Blutvergießung ist keine Vergebung möglich. Der Wert des kostbaren Blutes unseres Herrn kann von uns Menschen nicht ermessen werden, nur allein von Gott. Sein Blut macht rein von „jeder“ Sünde. Das Recht des Buchstabengesetzes ist an uns Glaubenden erfüllt. Das Gesetz fordert Strafe und Tod für den Übertreter, und dieser Forderung hat unser Herr stellvertretend entsprochen. Wer könnte somit noch eine Anklage zur Verdammnis vor Gott vorbringen? „Gott ist es, welcher rechtfertigt, wer ist, der verdamme?“ „Ja noch mehr, der auch auferweckt.“ Der Herr ist unserer Übertretungen wegen dahingegeben in den Tod „und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden“ (Röm 4,25). Wäre der Herr Jesus nicht auferweckt worden, so würde uns Gottes Bestätigung zu Seinem Werke fehlen. In der Auferweckung liegt Gottes Beweis der Annahme der Stellvertretung für uns. Die Auferweckung ist der Beweis und das göttliche Siegel für unsere Rechtfertigung vor der ganzen Schöpfung. Jeder Ankläger muß verstummen gegenüber dem Auferstandenen. „Der auch zur Rechten Gottes ist.“ Sein Werk am Kreuze war getan, Gott hatte das Werk bestätigt in der Auferweckung, Seine Erhöhung aber zur Rechten Gottes, sie ist eine Ehrung ohnegleichen. Seine Himmelfahrt ist ein Triumph vor der ganzen Schöpfung. Als verherrlichter Mensch ist Er zur Rechten Gottes. „Darum hat Gott Ihn auch hoch erhoben und Ihm einen Namen gegeben, der über jeden Namen ist, auf daß in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, daß Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“ (Phil 2,9-11) - Wer vermöchte gegenüber dem erhöhten Herrn Anklage erheben gegen Seine Erlösten, deren Namen Er auf Seinem Herzen trägt? „Der Sich auch für uns verwendet.“ Der Herr befindet Sich nicht nur zur Rechten Gottes, Er verwendet Sich auch für uns. Das ist uns höchste Sicherheit. Er kennt uns. Er weiß um alle unsere Angelegenheiten. Zudem will Er, daß wir unser Herz ganz vor Ihm ausschütten. Materielle Nöte, leibliche oder seelische Nöte, alles dürfen wir Ihm bringen, auch unsere Sünden. Er ist die Sühnung für unsere Sünden. Sein hoherpriesterlicher Dienst gilt mir und dir. Er verwendet Sich für uns, damit wir nach dem Straucheln wieder aufzustehen vermögen. Er verwendet Sich für uns gegen jeden Ankläger. Auch wenn wir leiden um Seines Namens willen, Er steht für uns und stärkt uns, um im Glauben an Ihn auszuharren bis Er kommt oder bis Er uns abruft zu Sich in die Herrlichkeit. Nichts vermag uns zu scheiden von der Liebe Christi, nichts „von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserem HErrn“. Mit vollkommener göttlicher Sicherheit sind wir geborgen in unseres Gottes Hand. Gepriesen sei Sein herrlicher Name und der Name unseres Herrn Jesus Christus!
So wie Gott in Seinem Worte Sich klar und bestimmt für die Sicherheit Seiner Geliebten verbürgt, so klar finden wir aber auch viele ernste Ermahnungen in bezug auf unsere persönliche Treue. „Bleibet in Mir! Wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht! Vollendet die Heiligkeit in der Furcht Gottes!
Wandelt im Geiste! Schaffet eure eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern! Liebt nicht die Welt, noch was in der Welt ist.“ In dieser Weise redet und ermahnt uns Gott in Seinem Worte. Bei aller Heilsgewißheit bleibt auch der Ernst der Verantwortung bestehen.
Die Sicherheit des ewigen Heils ist den Geliebten Gottes verbürgt in der Person des Herrn Jesus und in Gott Selbst. Die Sicherheit gegen Verweltlichung und Sünde ist aber auch abhängig von unserem persönlichen Treue.
- Herr Jesus, o erhalte uns alle in inniger Gemeinschaft mit Dir. Du bist mächtig, uns für Dein himmlisches Reich zu bewahren. Gepriesen sei Dein hoher und heiliger Name! -
O. Dietrich.
Erstellt: 24.05.2024 23:14, bearbeitet: 28.10.2024 13:39