verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Inhaltsverzeichnis
verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 11 -Jahrgang 1926
Kurze GebeteKurze Gebete
General von Viebahn pflegte bei Gelegenheiten zu sagen: „Gott und Menschen lieben kurze Gebete“. (Vgl. Pred 5,2).
Dem „Gemeinschaftsblatt“ entnehmen wir folgende Gedanken: Es kommt vor, daß der Besuch der Versammlungen deswegen nachläßt, weil Brüder zu lange und zu weitschweifig reden. Da spricht vielleicht ein Bruder in den ersten 20 Minuten trefflich, so daß die Geschwister wirklich Segen von seinen Worten haben. Aber nun kann er den Schluß nicht finden, wiederholt sich infolgedessen beständig und verwischt so selbst durch sein allzulanges Reden den Segen, der anfänglich seine Worte begleitete.
Die Brüder aber, die in ihren Reden so schwer ein Ende finden, können meist auch in ihren Gebeten zu keinem rechtzeitigen Schluß kommen. So häufen sie zu dem ersten Übel noch ein zweites, schlimmeres. Sie beten mitunter so lange, daß es eine Ermüdung ist, ihnen zuzuhören. Ein Gebet aber, bei dem die Mitbetenden denken müssen: „Wenn nur endlich einmal das Amen käme!“, hindert den Segen.
Manchmal meinen auch Brüder, die nicht zum Reden gekommen sind, sie müßten alle die Gedanken, die sie so gern gesagt hätten, nun in ihren Gebeten aussprechen, und so wird ihr Gebet eine lange Predigt, die andere geradezu abstößt.
Woher kommen diese Übelstände? Sind sie nicht ein Zeichen der mangelnden Geisteszucht? Denn der Heilige Geist ist kein Schwätzer, Er ist vielmehr ein Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. (2Tim 1,7).
Es tut not, auf diese Übelstände immer wieder hinzuweisen, denn einmal sind wir so vergeßliche Leute, und zum anderen sind wir auch oft von uns so eingenommen, daß wir diese Fehler bei anderen sehen, aber nicht bei uns selbst.
Leider gibt es auch Brüder, die es einem übelnehmen, wenn man sie darauf aufmerksam macht. Andere lassen sich's zwar sagen, aber nachher ist's doch wieder wie vorher. Wollen wir nicht diesen Übelständen, wo sie sich einnisten wollen, in allem Ernst begegnen, damit des Herrn Werk aufgebaut und nicht gehindert werde? Möchte gerade an uns, den dienenden Brüdern, gesehen werden, daß wir den Gläubigen Vorbilder sind im Wort, im Wandel, in Liebe usw.!
(1Tim 4,12).
Erstellt: 31.03.2024 20:41