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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 17 - Jahrgang 1932
Röm 13,12; Jak 5,8; 1Pet 4,7 - Nahegekommen!
Röm 13,12 Jak 5,8 1Pet 4,7 - Nahegekommen! (2)Röm 13,12 Jak 5,8 1Pet 4,7 - Nahegekommen! (2)
(Fortsetzung)
In meiner Einleitung in voriger Lieferung betonte ich, was „nahegekommen“ sei: nach obigen drei Stellen, die letztens im Wortlaut angegeben waren - man lese sie in der Schrift nach! -: 1. „der Tag“, 2. „die Ankunft des Herrn “, 3. „das Ende“! Welche Verantwortung tragen wir doch, Geliebte, die wir dieses wissen! Bitte, denke darüber nach: welche Verantwortung! Gesetzt, du befändest dich in irgendeinem Kriegsgebiet, das du und andere nur noch mit einem einzigen Eisenbahnzuge verlassen könnten, mit dem „letzten Zuge“, dessen Abfahrtszeit auf heute nacht angesetzt wäre - sage, wie würdest du die wenigen Stunden bis zur Abfahrt verbringen? Leichtfertig, gleichgültig? Ich glaube kaum! Denke nun aber weiter: Du wärest der einzige, der von diesem Zuge Kenntnis bekommen hätte und dir sei es anvertraut, andere, viele andere noch rechtzeitig zu benachrichtigen! Würdest du diese Verantwortung zu würdigen wissen, oder würdest du deine Aufgabe vergessen und deine - kostbare! - Zeit vertrödeln? Gewiß nicht! Mag uns „Lot in Sodom“ als ein allzu bequemer, nachlässiger, sich seiner Würde nur wenig bewusster (vgl. 2Pet 2,8)! Gläubiger geschildert sein - als er es aber erfaßt hatte und glauben mußte, daß Jehova die Stadt verderben wollte, da „bekam er Beine“, da gab's kein Zögern mehr, selbst nicht für ihn! Lot ist kein gutes Vorbild für uns, ich weiß! Aber sind wir bessere Vorbilder? Oder sind wir nur bequeme „Lots“, die „im Tore von Sodom“ sitzen und dann, wenn's darauf ankommt, von den Leuten nicht mehr ernst genommen werden? Beachte die traurige Steigerung: „Lot schlug Zelte auf bis nach Sodom“ - „er wohnte in Sodom“ - „Lot saß im Tore Sodoms“ (1. Mose 13,13; 14,12; 19,1) und dann: „... aber er war in den Augen seiner Eidame wie einer, der Scherz treibt“ (19,14!)! Aber er meinte es doch ernst! Du auch? ich auch? Hat es Einfluß auf uns, daß wir's ernst meinen mit der Ansage des „letzten Zuges“? Glauben wir es selber? Geliebte, glauben wir es selber, daß der Tag, Sein Tag, der Tag der Offenbarmachung, der Tag, da „das Verborgene der Finsternis ans Licht“ kommen wird usw., (1Kor 4,5) nahegekommen ist? Bitte, „Hand aufs Herz“: glauben wir es selber, was wir sagen, was wir verkünden? Tun wir's nicht, so sind wir in Gefahr zu heucheln, und wir heucheln tatsächlich, wenn wir große Worte von diesen Dingen reden, dabei aber so leben, als wenn wir selbst meinen: „... ach, es hat noch Zeit!“ Aber wenn wir's wirklich glauben, dann müssen wir die diesbezüglichen Ermahnungen und Belehrungen verwirklichen! Und wir werden es dann auch tun, und der Herr wird unsere Bemühungen segnen.
Und nun zur ersten Stelle: „Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahegekommen!“ (Röm 13,12) Dieses Wort steht in einem sehr bemerkenswerten Zusammenhang, in dessen Mittelpunkt von „Werken der Finsternis“ und „Waffen des Lichts“ die Rede ist. Ich beabsichtige nicht, die Stelle Wort für Wort zu besprechen, sie redet ja für sich selbst deutlich genug, aber einiges muß ich doch in Kürze betrachten. Zunächst - und damit komme ich für heute zum Schluß! - hier eine Aufstellung von negativen und positiven, zusammen 14 Punkten, soweit ich sehe, die in dieser Stelle betont sind:
1. Wir erkennen die Zeit! (Vgl. Lk 12,56 [2Kön 5,26!])
2. Die Stunde ist da! (Vgl. Joh 13,1)!
3. Es gilt aufzuwachen vom Schlaf! (Vgl. Eph 5,14)!
4. Unsere Errettung ist jetzt näher, als da wir gläubig wurden. (Vgl. Lk 21,28, wenn auch auf andere Zeit bezüglich).
5. Die Nacht ist weit vorgerückt! (Denke an 1Thes 5,4-11)!
6. Der Tag ist nahegekommen! (Vgl. Heb 10,25)!
7. Fort mit den „Werken der Finsternis“! (Siehe zu Eph 5)!
8. „Die Waffen des Lichts“ angelegt! (Vgl. Eph 6,10-20)!
9. Ein anständiger Wandel, als am Tage, wird erwartet von uns. (Vgl. 1Thes 5)!
10. Keine Schwelgereien und Trinkgelage! (Vgl. Gal 5; 1Pet 4,3; 2Pet 2,13 u. a).
11. Nicht in Unzucht und Ausschweifungen! (Vgl. Gal 5; 1Pet 4,3; 2Pet 2,13 u. a).
12. Nicht in Streit und Neid! (Siehe auch Jak 4,1)!
13. Sondern: Ziehet den Herrn Jesus Christus an! (Vgl. Kol 3,12ff).
14. Die Lüste des Fleisches sollen, bei aller naturgemäßen Fürsorge für den Leib, nicht geweckt und genährt werden! (Siehe auch Gal 5,13)!
Es wird keiner unter unseren (gläubigen) Lesern sein, der nicht von dem Ernst dieser Stelle innerlich berührt ist - nun, geliebte Geschwister, laßt uns, wo es nötig ist, uns beugen, und dann im Blick auf den nahegekommenen Tag diese Stelle in der Kraft des Heiligen Geistes (Gal 5,25) in die Tat umzusetzen suchen! (Übersehen wir dabei nicht, daß Punkt 12 mit 10 und 11 auf einer Linie steht)!
Unser Umsetzen in die Tat mag mangelhaft sein, aber „Seine Gnade genügt“ auch darin für uns (2Kor 12,9), wenn wir es nur ernst nehmen!
Der Herr mache es mir und dir und uns allen so wichtig, wie es tatsächlich ist, daß „Der Tag ist nahegekommen!“
(Fortsetzung folgt, s. G. w.)!
F. K.
Erstellt: 13.05.2024 22:00, bearbeitet: 25.10.2024 14:23