Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 9 -Jahrgang 1923/24
Heb 13,7 - „Folget ihrem Glauben nach“Heb 13,7 - „Folget ihrem Glauben nach“
In dunklen und schweren Zeiten leuchten Taten des Glaubens und der Liebe am hellsten, gleichwie helle Farben auf dunklem Hintergrund am deutlichsten hervortreten. Die Geschichte Davids ist voll von Beispielen rührender Hingebung und Treue, die um so mehr auffallen, als es oft Fremde waren, die sie ihm entgegenbrachten.
Nehmen mir z. B. das köstliche Bild der Liebe Ithais, des Fremdlings im Lande Israel! (2Sam 15,19-23). Er verband sich so fest mit dem heimgesuchten König, daß er seinen Schmerz, seine Schmach und Flucht mit ihm teilte. O, daß wir doch mehr lebende Beispiele solcher Treue heute hätten! Es wurde ihm völlig freigestellt, zurückzukehren, ja, er hätte diesen Weg mit des Königs Zustimmung und Wohlgefallen einschlagen können. Aber des Königs Gunst und Wohlgefallen allein war es nicht, was sein Herz begehrte. Sein Herz hing viel mehr an ihm selbst. Er konnte nur in seiner Genossenschaft glücklich sein, ob dies nun zum Leben oder zum Tode führte.
Der Herr Jesus sagte: „Wenn Mir jemand dient, der folge Mir, und wo Ich bin, da wird auch Mein Diener sein.“ (Joh 12,26). Einen solchen Ithai, einen solchen hingebenden Nachfolger sehen wir in Paulus. Sein höchstes Verlangen war es, den Weg Dessen zu gehen und das Los Dessen zu teilen, der nicht nur sein Herr war, sondern Dem auch sein ganzes Herz gehörte. Ihn allein wünschte er zu verHerrlichen an seinem Leibe, „sei es durch Leben, sei es durch Tod“ (Phil 1,20). O, möchten uns diese beiden in ihrem treuen, ungeteilten Anhangen, der eine an David und der andere an Davids Herrn, doch mächtig „anreizen zur Liebe und zu guten Werken“. (Heb 10,24).
Noch ein anderes Bild: Da sind drei Männer, Schobi, Makir und Barsillai; „Sie brachten Betten und Becken und Töpfergefäße, und Weizen und Gerste und Mehl, und geröstete Körner und Bohnen und Linsen und Geröstetes davon, und Honig und geronnene Milch und Kleinvieh und Kuhkäse zu David und zu dem Volke, das bei ihm war, daß sie äßen; denn sie sprachen: Das Volk ist hungrig und matt und durstig in der Wüste.“ (2Sam 17,28.29). Sieh, wie diese Männer an die Bedürfnisse Davids und seiner Leute in der Wüste denken und ihre Gedanken zu Taten werden lassen! So manches geht den Heiligen verloren, weil sie die Gedanken, wie sie anderen Liebe und Güte erweisen könnten, oft so schnell wieder aus ihrem Sinn fahren lassen, statt sie festzuhalten und sie zu Taten werden zu lassen!
Welch einen Gegensatz bildet dieser Schobi, der Ammoniter, zu seinem Bruder Hanun in 2Sam 10,1-19! Auch Makir, von Lodebar, der Mephiboseth aufgenommen hatte, kommt hier David und seinen Männern zu Hilfe. Barsillai, der Gileaditer, ist ebenfalls im rechten Augenblick auf dem Platz, um mit seiner Habe dem hungrigen und müden Volke in der Wüste zu dienen. Welch eine Erquickung mußte es für David sein, solcher Liebe zu begegnen, und das gerade in einem solchen Augenblick!
Leben wir nicht auch in schwierigen Lagen, Geliebte, und ist der wahre David nicht auch noch verworfen? Auch uns bieten sich unzählige Gelegenheiten, Ihm Liebe und Treue zu beweisen, nachdem Er uns so geliebt, daß Er Sich Selbst für uns hingegeben hat. Sollten wir nicht Seinem Herzen diese Freude zu machen suchen, bis Er kommt? Wir können wirklich unseren teuern Herrn damit erfreuen, wenn wir unsere Gemeinschaft und Teilnahme ausdrücken an den Dingen und der Arbeit, womit Sein Herz und Sein Name verbunden ist. Solches ist für Ihn das, was Ihm einst die köstliche Narde war, deren Wohlgeruch in Bethanien das Haus erfüllte! Er will nicht, daß diejenigen vergessen werden, die Sein Herz erquicken! Er ließ die Tat Marias niederschreiben wie auch die Handreichungen jener Frauen, die Ihm mit ihrer Habe dienten (Lk 8,3), ebenso auch die Hingabe des Gajus, der sein Haus öffnete für diejenigen, die um Seines Namens willen ausgingen und nichts nahmen von den Nationen. (3Joh 7 u. 8).
Und der Heilige Geist nennt die Paulus gesandte Gabe der Philipper „einen duftenden Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig“ (Phil 4,18). Hast du beachtet, wie Gott alles, was die drei Männer David und seinem Volke brachten, einzeln aufzählt, von den Betten an bis zum Kuhkäse herab? Ist es nicht, als ob Er uns damit sagen will, wie genau Er alles beobachtet und welche Freude Er daran gefunden, daß diese Männer so an den Bedürfnissen Seines Gesalbten und derer, die mit ihm waren, teilnahmen? Sollten solche Dinge heute nichts für Ihn sein? O glauben wir es nur, alles dieses wird der wahre David nicht vergessen; es wird seinen Platz und seine Belohnung finden, wenn Er Seine Getreuen und ihre Taten einst aufzählen wird! (2Sam 23,8-39; Röm 16,1-16).
Welch eine Menge Bilder gibt uns das Wort Gottes, Bilder, welche, in Gemeinschaft mit dem Herrn und unter Leitung des Heiligen Geistes betrachtet, uns zum reichen Segen werden. Erinnern sie uns nicht an das Wort und das Beispiel Desjenigen, der uns zuruft: „Gehe hin und tue desgleichen!“? (Lk 10,37). Wir haben es so nötig, von dem Geiste, der in diesen Heiligen wirkte, durchdrungen zu werden, um auch ihrem Glauben, ihrer Liebe und Hingebung nachzufolgen!
E.
Erstellt: 01.04.2024 14:36, bearbeitet: 16.07.2025 14:49
Quelle: www.clv.de