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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 7 -Jahrgang 1920
Eph 6,7; Kol 3,23.24 - „Unser irdischer Beruf ein Dienst für den Herrn“Eph 6,7; Kol 3,23.24 - „Unser irdischer Beruf ein Dienst für den Herrn“
Unser irdischer Beruf ist mit unserem Erdenwandel verbunden. Denn wir bedürfen der Nahrung, Kleidung, Wohnung und anderer Dinge mehr für unseren Leib. Wenn wir beim Herrn sind, bedürfen wir dessen nicht mehr. Jetzt aber gilt es zu arbeiten und mit den Händen zu schaffen, damit wir für uns selbst das Nötige haben und auch denen mitteilen können, die nicht in der Lage sind, für ihre Bedürfnisse selbst aufzukommen. Aber auch für das Werk des Herrn werden irdische Mittel benötigt. Wie kostbar und welche Gnade ist es, wenn wir einen irdischen Beruf ausüben dürfen und doch auch Mitarbeiter in dem Werke des Herrn sein können. Wenige Kinder Gottes sind berufen, öffentlich am Worte zu dienen. Und noch wenigere sind es, die ihre ganze Zeit dem Dienst im Werke des Herrn weihen können. Aber fast alle Kinder Gottes sind berufen, in ihrem irdischen Berufe dem Herrn Jesus zu dienen, sofern sie nicht durch Krankheit oder andere Umstände daran gehindert sind.
Unser irdischer Beruf ist ein Dienst für den Herrn. Wir lesen in Eph 6,7: „... mit Gutwilligkeit dienet als dem Herrn und nicht den Menschen“, und in Kol 3,23.24: „Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisset, daß ihr vom Herrn die Vergeltung des Erbes empfangen werdet; ihr dienet dem Herrn Christus.“ Diese Stellen beziehen sich auf solche Kinder Gottes, die in einem Dienstverhältnis stehen zu einem irdischen Herrn. Wenn wir uns als solche bewußt sind, daß unser Beruf vom Herrn Jesus so angesehen wird, als ob er ein Dienst für Ihn sei, wie ganz anders sehen alsdann auch wir unseren Beruf an. Was uns manchmal eine Beschwerde war, wird uns dann leicht und oft eine Lust. Und wie viel Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit, Fleiß und Pünktlichkeit, aber auch Dankbarkeit und Liebe wird es zur Folge haben, wenn wir uns bewußt sind, „wem“ wir dienen. Nicht unserem Meister oder Vorgesetzten, nicht unserer Herrin oder „gnädigen Frau“ dienen wir, sondern „Ihm“, unserem Herrn und Heiland, dem Herrn über alle Herren, dem Sohne Gottes. Dann können wir auch bei einem verkehrten irdischen Herrn oder bei einer verkehrten irdischen Herrin ausharren, wenn uns nur bewußt ist, wir dienen „Ihm“. Welche wunderbare Gnade ist es, daß der Herr unseren Beruf so erhebt, daß er für „Ihn“ ist. Er ist es auch, der diesen Dienst belohnen wird, wie es in Kol 3,24 heißt: „Da ihr wisset, daß ihr vom Herrn die Vergeltung des Erbes empfangen werdet.“ Geschwister! Der Herr wird uns belohnen für einen treuen Dienst im irdischen Beruf. Doch auch V. 25 wollen wir beachten: „Denn wer unrecht tut, wird das Unrecht empfangen, das er getan hat; und da ist kein Ansehen der Person.“ Und in 1Tim 6,1 werden wir ermahnt: „Alle, welche Knechte unter dem Joche sind, sollen ihre eigenen Herren aller Ehre würdig achten, auf daß nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werde.“ Auch gläubigen Herren gebühret Ehre, wie wir in V. 2 ermahnt werden.
Wie der dienende Beruf, so ist auch der selbständige Beruf gleich wichtig und kostbar. Alles dürfen wir für „Ihn“ tun und in Abhängigkeit von „Ihm“, und so werden wir bewahrt bleiben vor Irrungen und unlauteren Handlungen und Geschäften.
Unser ganzes Leben ist ein Dienst für den Herrn. Ob Mann oder Weib, ob selbständig oder angestellt, wir dienen dem Herrn. Der Apostel Paulus sagt, daß wir uns bekehrt haben, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen (1Thes 1,9).
Wenn wir erkannt haben, daß wir auch in unserem Berufe abgesondert sind für den Herrn, so wird es uns nicht schwer sein, bei vorkommenden Schwierigkeiten in der rechten Gesinnung zu handeln. Der Herr wolle uns dazu Seine Gnade verleihen!
O. D.
Erstellt: 28.03.2024 20:49, bearbeitet: 01.10.2024 22:19