Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 8 -Jahrgang 1921/22
2Mo 15,1 - „Das Lied von der Errettung“2Mo 15,1 - „Das Lied von der Errettung“
Israel, das alttestamentliche Gottesvolk, kam durch die mächtige Hand Jehovas aus der Knechtschaft Ägyptens heraus. Die in 2. Mose 12 geschilderte Nacht war ihnen unvergeßlich; jedenfalls sollte sie ihnen unvergeßlich sein. Unter dem Zeichen des Blutes waren sie gesichert vor dem kommenden Gerichte, und als Hinwegeilende (die Lenden umgürtet, die Füße beschuht und den Stab in der Hand) nährten sie sich von dem geschlachteten Lamme.
Pharao, ihren Bedrücker, aber reute es, daß er das Volk ziehen ließ, und er machte sich mit seiner Heeresmacht auf, um Israel wieder unter seine Knute zurückzubringen. Das Volk Gottes kam in eine sehr gefährliche Lage. Jehova aber sagte, daß Er für sie streiten werde, und sie sollten stille sein. (2. Mose 14,14).
Welch eine kostbare Unterweisung, wenn sie gelernt ist: „Ihn streiten zu lassen und stille zu sein!“
Für den Augenblick wollte es jedoch sehr gefährlich werden. Rechts und links kein Ausweg, vorn das Meer und hinten die Macht der Ägypter. So war es in den Augen des Volkes Gottes. In den Augen Jehovas gab es aber keine gefährlichen Augenblicke. Durch Sein Eingreifen gab es einen Weg durch das Meer. „Und die Kinder Israel gingen mitten durch das Meer auf dem Trockenen“. (2. Mose 14,22).
Derselbe Weg, auf welchem Israel an das jenseitige Ufer kam, wurde für seine Feinde zum Weg des Todes. Die ganze Heeresmacht Pharaos wurde vernichtet.
So kam das Lied in 2. Mose 15,1 zustande: „Das Roß und seinen Reiter hat Er ins Meer gestürzt“. Es ist das Lied von der Errettung und hat den Erretter zum Gegenstand.
Unser Erretter ist Christus. Wir haben noch viel mehr Grund und Ursache, das Triumphlied von der Errettung zu singen und unseren Erretter Christus zu preisen. -
Der Meeresboden, auf welchem die Füße Israels standen, war ein gefährlicher Boden. Die Ägypter kamen auf diesem Boden um. Nach Verdienst gehandelt, hätte es Israel ebenso ergehen müssen. Die Gnade aber brachte sie an das jenseitige Ufer, auf den Boden der Auferstehung und zum Siegeslied von der Errettung.
Römer 6,5 spricht von dem „Einsgemachtsein“ in der Gleichheit Seines Todes und von dem „Einsgemachtsein“ Seiner Auferstehung. Dieses Erlebnis ist gleichbedeutend dem Erlebnis Israels und führt zu Heb 2,14, wo triumphierend von dem Zunichtemachen dessen die Rede ist, der die Macht des Todes hat, und ebenso von der Befreiung derer, welche durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren. „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1Kor 15,57).
Angesichts Seines Todes und Seiner Auferstehung dürfen wir unseren Stand einnehmen als solche, die nach Röm 6,10.11 sich der Sünde für tot, Gott aber lebend halten in Christo Jesu. So sind wir auch mit Ihm begraben in der Taufe, in welcher wir auch mitauferweckt worden sind durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der Ihn aus den Toten auferweckt hat mit dem Endresultat, wie wir es in Kol 2,14.15 geschildert finden: Die uns entgegenstehende Handschrift (und damit auch die Verpflichtung) ist ausgetilgt und ist hinweggenommen, indem Er sie an das Kreuz nagelte. Die Fürstentümer und Gewalten sind ihrer Macht entkleidet und öffentlich zur Schau gestellt, indem Er einen Triumph über sie hielt.
Israel betrat gleichsam am jenseitigen Ufer den Boden der Auferstehung, und sie sangen dort, obwohl in der Wüste, das Triumphlied der Errettung. So stimmen auch wir in der Wüste schon das Triumphlied der Errettung an, und Er, der Erretter, ist der Gegenstand unseres Liedes, und das dreifache Rühmen (wie es in Röm 5,1-11 zum Ausdruck gebracht wird) durchklingt immer wieder neu das Lied der Errettung, und die Seele jubelt: „Alles vermag ich in Dem, der mich kräftigt“ (Phil 4,13).
Singst du dieses Lied? Kennst du die Melodie? Wenn wir dieses Lied singen, dann verschwinden die Dinge, die von unten sind, mit allem, was der Mensch und seine Weisheit ist, aus unseren Augen, und wir sind Kinder Gottes, die glücklichen Herzens durch diese Wüste hindurchgehen.
W. W.
Erstellt: 29.03.2024 15:15, bearbeitet: 16.07.2025 14:48
Quelle: www.clv.de