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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 17 - Jahrgang 1932
2Mo 28,5-30 - Edelsteine auf Seinem Herzen und Seinen Schultern2Mo 28,5-30 - Edelsteine auf Seinem Herzen und Seinen Schultern
Wenn der Hohepriester Aaron früher vor Jehova im Allerheiligsten erschien, da erglänzten auf seinen heiligen Kleidern zwei Edelsteine auf den Schulterstücken des Ephods und zwölf auf dem Brustschild. Die zwei Edelsteine auf den Schulterstücken trugen je sechs Namen der zwölf Söhne Israels. Das Brustschild selbst war aus Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirnten Byssus angefertigt. Auch das Ephod, auf dem das Brustschild befestigt war und der Gürtel, mit dem das Ephod angebunden war, waren aus den gleichen Stoffen.
Wie wir wissen, ist das Hohepriestertum Aarons ein Abbild von dem jetzigen Hohepriestertum unseres Herrn Jesus Christus. „Christus aber, gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter, in Verbindung mit der größeren und vollkommeneren Hütte, die nicht mit Händen gemacht ... ist ein für allemal in das Heiligtum eingegangen, als Er eine ewige Erlösung erfunden hatte.“ (Heb 9,11.12)
In der Kleidung des Hohenpriesters Aaron wird uns, wie bekannt ist, in besonderer Weise die Herrlichkeit der Person unseres Herrn veranschaulicht. Wir sehen bekanntlich in dem Gold Seine ewige, göttliche Herrlichkeit, in dem blauen Purpur Seine königliche, himmlische Gesinnung als Mensch und vielleicht auch Ihn als den König, dessen Reich jetzt nicht von hier ist (Joh 18,36). In dem roten Purpur sehen wir Ihn als den König Israels, Seines irdischen Volkes (Mt 2,2). In dem scharlachroten Karmesin sehen wir Ihn als den Heiland der Welt, welcher Sein Blut und Leben gab für viele, und in dem weißen Byssus als den vollkommenen, völlig reinen Menschen. Auch die andere Kleidung Aarons zeigt uns besondere Seiten der Herrlichkeit unseres Herrn . Gleichwie Aaron auf seiner herrlichen Kleidung einen besonderen Schmuck in den Edelsteinen trug, so trägt unser Herr gewissermaßen auch einen besonderen Schmuck, den Seine Erlösten darstellen vor Seinem Gott und Vater.
Wenn wir an die Geschichte der zwölf Söhne Israels denken, wie sie uns die Schrift berichtet, so müssen wir uns über die Gnade Gottes wundern, daß Er den Namen aller zwölf Söhne einen solchen herrlichen Platz an der Kleidung des Hohenpriesters und in Seiner Gegenwart gab. Nicht wenig Mängel und Gebrechen im Wandel sehen wir in dem Leben der Söhne Israels. Doch wenn wir an unseren eigenen Lebenswandel, an unsere eigenen Sünden denken, müssen wir uns da nicht noch viel mehr wundern, daß Gott uns, die wir begnadigt sind in dem Geliebten, nach Seinem Ratschluß so hoch erhoben hat? Gereinigt durch das kostbare Blut Seines Sohnes hat Er uns auch herrlich gemacht in Ihm.
Die Edelsteine auf der Brust Aarons hatten verschiedene Herrlichkeiten. Sie mögen im Lichte etwa hellrot, dunkelrot, gelblich-grün, grün, blau usw. geleuchtet haben. Auch wir, Seine Heiligen und Herrlichen in Seinen Augen, spiegeln ein jeder einen besonderen Glanz Seiner Herrlichkeit wider.
Vielleicht leuchtet bei dem einen besonders das Dunkelrot der Liebe, bei dem anderen das Grün der Hoffnung, bei einem dritten das Blau der himmlischen Gesinnung usw. „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bilde von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn , den Geist.“ (2Kor 3,18) Wir sind nicht einander gleich, aber alle kostbar in Seinen Augen, gleichwie ein Edelstein in den Augen dessen kostbar ist, der ihn kennt. Wir sind von Ihm sehr wert geachtet, erkauft und erlöst mit Seinem kostbaren Blut. Er verkaufte alles, was Er hatte, und kaufte die Ihm kostbare Perle (Mt 13,45.46). „Du hast zu den Heiligen gesagt, die auf Erden sind, und zu den Herrlichen: An ihnen ist alle Meine Lust.“ (Ps 16,3)
Auf jedem der zwölf Edelsteine war der Name von einem der Söhne Israels eingestochen. Der Herr kennt auch uns, jeden einzelnen mit Namen. Unsere Namen sind in den Himmeln angeschrieben (Lk 10,20). Der Herr kennt, die Sein sind, jeden einzelnen von uns.
Die zwölf Edelsteine waren mit Gold eingefaßt und an dem Brustschild befestigt, das eine Spanne lang und eine Spanne breit war. Vielleicht erinnert uns die Spanne daran, daß Seine Liebe alle Kinder Gottes umfaßt ohne Ausnahme. Alle zwölf Edelsteine waren am Herzen des Hohenpriesters, und alle Erlösten haben an dem Herzen des Herrn ihren Platz. Es ist ein großer Trost für uns, wenn wir unseres Zukurzkommens und Strauchelns gedenken und dabei doch wissen, wir haben mit all den Seinen einen sicheren Platz an Seinem Herzen. Es sind nicht natürliche Vorzüge oder Gaben, die uns diesen Platz sichern, es ist allein Seine Liebe und Seine Treue, welche auch das schwächste Glied der großen Gemeinde umfassen und festhalten. Und wie tröstlich ist es doch, zu wissen, Er verwendet Sich für mich bei Seinem Gott und Vater in den Dingen, die mich persönlich betreffen.
Wir sind zum Preise der Herrlichkeit Seiner Gnade. (Eph 1,6.12.14) Nicht unser Verdienst hat uns diesen herrlichen Platz verschafft, sondern die Gnade unseres Gottes und Vaters; auch war nicht unser Wille wirksam, sondern Sein Ratschluß. Wir sind zum Schmuck unseres Herrn , getragen auf Seinem Herzen droben im Heiligtum in Gottes
Gegenwart. Wie groß ist doch die Gnade und der Ratschluß unseres Gottes! Gepriesen sei Sein herrlicher Name!
Doch nicht nur auf dem Herzen Aarons hatten die Namen der Söhne Israels einen Platz, auch auf den Schultern Aarons. Alle zwölf Namen waren eingegraben in den zwei Edelsteinen, die auf seinen Schultern befestigt waren.
Auch wir haben nicht nur einen Platz an dem Herzen, dem Platz der Zuneigung und des Mitgefühls unseres Herrn , wir haben auch einen Platz auf den Schultern Seiner Kraft, und zwar ein jeder einzelne der Seinen, du und ich. Wir werden durch Gottes Macht durch Glauben bewahrt zur Errettung (1Pet 1,5). Was kann ein Mensch uns tun? Was kann uns eine gottfeindliche Welt anhaben, wenn die Macht unseres Herrn für uns da ist, wenn wir auf Seinen Schultern ruhen? Kann uns jemand diesen Platz rauben oder können die jetzt so schwierigen Zeitverhältnlsse es tun? Nein! „... niemand wird sie aus Meiner Hand rauben ... und niemand kann sie aus der Hand Meines Vaters rauben.“ (Joh 10,28.29)
Kostbar in den Augen unseres herrlichen Herrn , getragen auf Seinem Herzen und Seinen Schultern in der Gegenwart Seines Gottes und Vaters - welche Gnade, welch ein Platz! Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, gepriesen unser großer und herrlicher Hoherpriester, unser Herr Jesus Christus jetzt und in Ewigkeit!
D.