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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 19 - Jahrgang 1934
Das Begräbnis und die Auferstehung des Herrn im Lichte des Matthäus Evangliums
Das Begräbnis und die Auferstehung des Herrn im Lichte des Matthäus-Evangeliums (2)Das Begräbnis und die Auferstehung des Herrn im Lichte des Matthäus-Evangeliums (2)
(Schluß).
In das neue Grab legten sie den Herrn Jesus. „Es waren aber daselbst Maria Magdalene und die andere Maria, die dem Grabe gegenüber saßen.“ (Mt 27,61) Dies geschah nach unserer Zeitrechnung am Freitagnachmittag. „Des folgenden Tages aber, der nach dem Rüsttage ist, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus und sprachen: Herr, wir haben uns erinnert, daß jener Verführer sagte, als Er noch lebte: Nach drei Tagen stehe Ich wieder auf. So befiehl nun, daß das Grab gesichert werde bis zum dritten Tage, damit nicht etwa Seine Jünger kommen, Ihn stehlen und dem Volke sagen: Er ist von den Toten auferstanden; und die letzte Verführung wird ärger sein als die erste. Pilatus aber sprach zu ihnen: Ihr habt eine Wache; gehet hin, sichert es, so gut ihr es wisset.“ (Mt 27,62-65)
Aus diesen Worten des Pilatus möchte man annehmen, daß er ein Ahnen hatte, der Herr würde vom Tode auferstehen. Ohne Zweifel waren auch die Hohenpriester und Pharisäer dieserhalb nicht ohne Furcht. Konnte irgendeine Macht den im Grabe zurückhalten, der Toten das Leben gegeben und Lazarus aus dem Grabe hervorgerufen hatte? „Sie aber gingen hin und sicherten, nachdem sie den Stein versiegelt hatten, das Grab mit der Wache.“ (V. 66) Was sie nur tun konnten, taten sie, um zu verhindern, daß Er in diese Welt zurückkomme. Schrecklich ist der Gedanke, daß dies die geistlichen Führer des Volkes taten. Man stelle es sich vor: Siegel werden an das Grab eines toten Mannes gelegt und Soldaten mit gezogenen Schwertern da herumgestellt. In Wahrheit bewirkten sie damit das beste und sicherste Zeugnis Seiner Auferstehung. So schlägt Satan sich selber.
Nun lesen wir: „Aber spät am Sabbat, in der Dämmerung des ersten Wochentages, kam Maria Magdalene und die andere Maria, um das Grab zu besehen.“ (Mt 28,1)
Wir müssen immer die jüdische Zeitrechnung im Auge behalten, daß der Tag in der Dämmerung um 6 Uhr abends begann. Beim Anbruch des ersten Wochentages, in der Abendzeit, gingen die Frauen, das Grab zu besehen. In Lk 23,56 wird uns gesagt: „Den Sabbat über ruhten sie nach dem Gebot.“ Sie hatten Spezereien bereitet, Ihn zu salben. Den Sonnabend also, das war der Sabbat, ruhten sie, und so erfüllten sie das Gesetz. Der Sabbat ist der letzte Tag der Woche, der Sonntag ist der erste Tag der Woche. Derartiges, wie „christlichen Sabbat“, wovon manche reden, gibt es nicht. Der erste Tag der Woche ist der Tag, dem der Herr durch Seine Auferstehung und durch Sein Erscheinen in der Mitte der Seinigen eine besondere Bedeutung gegeben hat. Und auch wir weihen ihn dem Herrn, indem wir gleich den Jüngern an diesem Tage zusammenkommen. (Joh 20 und Apg 20)
Wir haben gelesen: „Den Sabbat über ruhten sie nach dem Gebot.“ (Lk 23,56) Sofort aber, als der Sonntag angebrochen war und sie nicht mehr durch das Sabbatgesetz gehindert waren, gingen sie noch im Zwielicht des Tages hin, das Grab zu besehen (Mt 28,1). Ob sie noch weiteres taten, wissen wir nicht. Die Schrift berichtet nichts darüber. Jedenfalls gingen sie beim Eintritt der Nacht zurück nach Hause. Denn daß sie die Nacht nicht am Grabe blieben und bei der Auferstehung des Herrn und bei dem Wegwälzen des Steines durch den Engel nicht zugegen waren, ersehen wir klar aus Mk 16,2ff.: „Und sehr früh am ersten Wochentage kommen sie zu der Gruft, als die Sonne aufgegangen war.“ Dies Wort im Markusevangelium gibt uns mehr Licht. Im Gegensatz zu Mt 28,1, wo die Frauen spät am Sabbat, in der Dämmerung des ersten Wochentages, zur Gruft gingen, berichtet uns dies Wort in Markus, daß sie sehr früh am ersten Wochentage, als die Sonne aufgegangen war, zur Gruft gingen. Wir dürfen also annehmen, daß sie zweimal am Grabe waren, einmal in der Abenddämmerung des ersten Wochentages, das Grab zu besehen (Mt 28,1), und dann das zweitemal nach Beendigung der Nacht. In der Morgenfrühe nach Aufgang der Sonne kamen sie zur Gruft, um den Leib zu salben.
Aber ehe sie zur Gruft kamen, und ehe die Sonne aufging, war der Herr schon auferstanden.
Als sie sich dem Grabe näherten, sprachen sie zueinander. „Wer wird uns den Stein von der Tür der Gruft wälzen? Und als sie aufblickten, sehen sie, daß der Stein weggewälzt ist.“ (Mk 16,3.4) Ebenso berichtet auch Lk 24,1: „An dem ersten Wochentage aber, ganz in der Frühe, kamen sie zu der Gruft und brachten die Spezereien, die sie bereitet hatten.“ Am Grabe hatten sie dann die Begegnung mit dem Engel, der ihnen den Auftrag gab, Seinen Jüngern die Botschaft Seiner Auferstehung zu bringen. Als die Frauen zu den Jüngern gingen, wird sich meines Erachtens Maria ihren Freundinnen nicht angeschlossen haben, sondern am Grabe zurückgeblieben sein. Dieses trug ihr die köstliche Begegnung mit dem Herrn ein, von der wir Joh 20 lesen. Ihre Freundinnen begegneten dann etwas später dem Herrn auf dem Wege nach Jerusalem. (Mt 28,9)
Das in den Versen 1 und 2 in Mt 28 Berichtete folgt der Zeit nach nicht unmittelbar nacheinander, sondern es liegt ein Zeitraum von mehreren Stunden dazwischen. Der erste Vers berichtet ein Begebnis für sich allein. Die Frauen waren in der Abendstunde beim Anbruch des neuen Wochentages zum Grabe gegangen, aber nicht die Nacht dort geblieben, sondern zur Stadt zurückgekehrt, ehe dann das in Vers 2 Berichtete geschah.
Wir lesen davon: „Und siehe, da geschah ein großes Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam aus dem Himmel hernieder, trat herzu, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Ansehen aber war wie der Blitz, und sein Kleid weiß wie Schnee.“ (V. 2 und 3) Ein Erdbeben geschah, als der Herr starb, und ein Erdbeben geschah, als Er auferstand. Der Mensch ging an dem, was auf Golgatha geschah, unberührt vorüber. Die Erde aber erbebte, als der Sohn Gottes, der sie schuf, starb und damit die Geschichte des ersten Menschen beendete. Und wiederum wurde sie erschüttert, als Er aus dem Grabe auferstand. Was war geschehen? Das Wunderbarste, was je stattfand. Unendlich größer als die Schöpfung war die Auferstehung des Sohnes Gottes. Du sagst: Die Schöpfung war doch ein gewaltiges und wunderbares Werk! Ganz gewiß, aber wunderbarer war der Tod und die Auferstehung Dessen, der alles ins Dasein gerufen hatte. In Seinem Tode sühnte Er unsere Sünden, begegnete den Forderungen Gottes und verHerrlichte Ihn, als Er in das Grab sank.
Als Er aber am Auferstehungsmorgen aus den Toten auferstand, da war dem Tode die Macht genommen. Die Schrift spricht, daß: „... Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters“ (Röm 6,4); und wiederum, daß Er „lebendig gemacht nach dem Geiste“ ist (1. Petr. 3,18); und wiederum berichtet sie, daß Er Selbst auferstand: „Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde Ich ihn aufrichten.“ (Joh 2,19) Und weiter: „Ich lasse Mein Leben, auf daß Ich es wiedernehme.“ (Joh 10,17) Aber der Kernpunkt in unserer Betrachtung ist: Er ist auferstanden, und ohne Zweifel, ehe der Stein von dem Grabe hinweggerollt war.
Und warum wurde der Stein vom Grabe weggerollt? Um den Herrn Jesus herauszulassen? O nein, niemals! Der Herr bewahre uns vor solchen Gedanken! Ein Stein konnte Ihn nicht zurückhalten. Warum denn? Um mich und dich in das leere Grab blicken zu lassen, damit wir uns von dem, was geschehen war, überführen möchten. Seine Auferstehung ist uns der Beweis, daß der Tod zunichte gemacht, die Macht des Satans zerbrochen, Gott in betreff unserer Sünden verHerrlicht und diese für immer hinweggetan sind. Er besiegte den Starken zuerst in der Wüste (Mt 4). Dann ging Er in sein Haus und nahm ihm seine Rüstung usw (Lk 11,22; Mt 12,29). Und nun ging Er zu ihm hinab in das dunkle Reich des Todes und überwand ihn völlig, und machte durch den Tod den zunichte, der die Macht des Todes hat (Heb 2,14). Als mächtiger Sieger stand Er aus den Toten auf, um nun andere in den Genuß Seines Herrlichen Sieges zu führen.
Der Engel am Grabe redet die Frauen an. Sein erstes Wort ist: „Fürchtet euch nicht!“ Das erste Wort, welches die Schrift uns von den Lippen des auferstandenen Herrn berichtet, war: „Weib, was weinest du?“ Und das erste Wort, welches Er in der Mitte der versammelten Jünger sagte, war: „Friede euch!“ Das Wort des Engels: „Fürchtet euch nicht!“ ist sehr schön. Des Herrn Auferstehung soll uns jede Furcht nehmen. Die Furcht muß weichen, „denn die Furcht hat Pein.“ (1Joh 4,18) Wenn wir noch Furcht haben, dann kennen wir noch nicht die Wahrheit der Auferstehung Christi. Das erste Wort, welches der Engel an die Frauen richtete, war: „Fürchtet euch nicht!“ Und was sagte der Herr zu ihnen, als Er ihnen begegnete? „Seid gegrüßt!“ Wie lieblich mußte das Wort des Engels ihr Herz berühren, und wie köstlich wurde es von dem Herrn Selbst durch Seinen Gruß bestätigt! Lieber Leser, wenn wir die Kraft des Todes und der Auferstehung des Herrn Jesus erkannt haben, sind wir von aller Furcht befreit.
An dem Kreuze war Er das Opfer. Und was ist Er jetzt? Er ist der Sieger. Diese beiden Tatsachen müssen tief in unser Herz geprägt sein. Wenn ich Ihn am Kreuze sehe, sehe ich Ihn als Opfer. Wenn ich Ihn auferstanden sehe, sehe ich Ihn als Sieger. Alle Gewalt und Macht ist in Seiner Hand. Wie kann da noch Furcht und Zweifel Raum in unserem Herzen haben? „Die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus.“ (1Joh 4,18) O wie groß und wie wunderbar sind diese beiden Tatsachen! Sie sind gleich dem Licht, welches in die Finsternis flutet. Sie machen unser Herz glücklich.
Und weiter sagt der Engel: „Ich weiß, daß ihr Jesum, den Gekreuzigten, suchet.“ Es ist köstlich, von einem Menschen zu wissen und zu sagen, daß er Jesum sucht. Was sagen andere hinter deinem Rücken von dir? Sagen sie, daß du Jesum suchst? Es ist das Beste, was du tun kannst. Wir brauchen Ihn allezeit. Der Engel fügt hinzu: „Er ist nicht hier, denn Er ist auferstanden, wie Er gesagt hat. Kommet her, sehet die Stätte, wo der Herr gelegen hat.“ Er führt sie gleichsam bis zur Tür des Grabes und fordert sie auf, das leere Grab, den Zeugen Seiner Auferstehung, anzuschauen. Wie erschrickt der Mensch vor dem Grabe! Ja, selbst Gläubige, wenn der Tod in ihr Haus kam, waren oft völlig aufgelöst. Warum? Weil sie die Wahrheit dieses Kapitels und die Worte: „Kommet her, sehet die Stätte, wo der Herr gelegen hat“, nicht in ihr Herz faßten. Und was sollten sie in dem Grabe sehen? Daß der Tod zunichte gemacht sei. Das Auge sieht den auferstandenen Herrn, und das Herz ist in Frieden.
Und nun sagt der Engel: „Gehet eilends hin und saget Seinen Jüngern, daß Er von den Toten auferstanden ist.“ Wenn du dieses selige Wissen für dich selbst hast, so gehe hin und sage es anderen!
Und weiter lesen wir: „Und siehe, Er geht vor euch hin nach Galiläa, daselbst werdet ihr Ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.“ (V. 7) Warum nach Galiläa? Er war Jesus von Nazareth, aus dem verachteten Galiläa. Er war nicht von Jerusalem, der Zentrale der religiösen Welt. Er stand außerhalb Jerusalems. Und so ist es noch heute. Wenn wir die Freude der Gemeinschaft des Herrn haben wollen, so müssen wir dort sein, wo Er ist. Wenn wir durch den Vorhang in das Heiligtum eintreten wollen (Heb 10,19.20), so müssen wir zu Ihm hinausgehen außerhalb des Lagers, Seine Schmach tragend (Heb 13,13). Beides muß zusammengehen, so wie wir eine Schere nur haben, wenn beide Teile derselben zusammengefügt sind. Das eine ist nicht ohne das andere. So wie die Frauen, so müssen auch wir dorthin gehen, wo Er ist. Und wo ist es? In dem verachteten Galiläa, dem Symbol der verachteten Stätte, wo die Jünger des Herrn zusammenkommen.
Ein anderer Evangelist berichtet: „Gehet hin, saget Seinen Jüngern und Petrus, daß Er vor euch hingeht nach Galiläa.“ (Mk 16,7) Es ist sehr lehrreich, daß gerade Markus vom Heiligen Geiste geleitet wurde, die Erwähnung Petri in dem Ausspruch der Engel mit zu berichten. Denn gerade er - Johannes, der Markus zubenamt war (Apg 12,12), hatte in seinem Dienst im Werke des Herrn nicht ausgeharrt (Apg 13,13) und war nach Jerusalem zurückgekehrt. Welch ein Trost muß es für ihn gewesen sein, daß Er den Namen des Petrus in dieser Botschaft des Engels mit niederschreiben mußte - jenes Jüngers, der in der Treue auch nicht ausgeharrt hatte! Welch eine wunderbare Gnade liegt in diesem Worte: „Gehet hin, saget Seinen Jüngern und Petrus.“ Der Herr hatte ihn nicht vergessen, Er stieß ihn nicht von Sich. Gelobt sei Sein Name! Er gibt auch uns nicht auf, wenn wir schwach geworden und gefallen sind. „Als sie aber hingingen, es Seinen Jüngern zu verkünden, siehe, da kam Jesus ihnen entgegen und sprach: Seid gegrüßt!“ Wir können nicht ausdrücken, was in diesen Worten enthalten ist. Ein Strom der Freude mußte in das Herz dieser Frauen fließen, als sie plötzlich diesen gnadenvollen Gruß hörten aus dem Munde des Herrn, den sie glaubten für immer verloren zu haben. Sie empfanden sofort, daß nun alle Not vorüber sei, „traten herzu, umfaßten Seine Füße und huldigten Ihm“ (Mt 28,9). Und warum hindert Er sie nicht, Ihn zu berühren? Weil wir in diesem Evangelium Ihn als den auferstandenen König sehen in der Mitte eines gläubigen Überrestes auf Erden, der Ihn liebt und Ihn anbetet. Es ist ein Vorbild Seines zukünftigen Königreiches auf dieser Erde. Auch unsere Herzen freuen sich bei dem Gedanken, daß der Herr Jesus an einem zukünftigen Tage in der Mitte Seines Volkes, das nach Ihm ausschaut, erscheinen und auf dieser Erde Herrschen und regieren wird. Der Psalmist singt: „Deiner harrt schweigend der Lobgesang, o Gott, in Zion, und Dir wird bezahlt werden das Gelübde.“ (Ps 65,1) Dies ist wahr, weil Zions Stimme jetzt schweigt. Aber Zions Stimme wird an einem späteren Tage gehört werden.
Und was ist nun nach der Auferstehung des Herrn geschehen? Der Heilige Geist ist vom Himmel herniedergekommen, und während Gottes Plan mit Israel für eine Zeit beiseite gesetzt ist, bringt Er nun Seinen wunderbaren Ratschluß, das Geheimnis der Gemeinde, zur Ausführung, „welche Sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt“. (Eph 1,23) Die Huldigung und Anbetung, die Israel dem Herrn an einem späteren Tage bringen wird, wird Ihm jetzt von der Gemeinde dargebracht.
Hier, in unserer Matthäusstelle, nimmt Er die Huldigung derer, die Ihn lieben, an und spricht zu ihnen: „Fürchtet euch nicht, gehet hin, verkündet Meinen Brüdern, daß sie hingehen nach Galiläa, und daselbst werden sie Mich sehen.“ Mit diesen Worten bestätigt Er das Wort, welches der Engel zuvor geredet hatte, daß Galiläa der Begegnungsplatz mit dem Herrn sein solle. Dies stimmt so schön überein mit dem weiten Gebiet des Evangeliums. Es ist hier eine irdische Genossenschaft, gleichsam die Schar Seiner Brüder, die den König in ihrer Mitte haben möchten und die nun hingehen, um Ihm zu begegnen. Und zu diesen sagt Er: „Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden.“ Möchten auch wir dies nie vergessen!
Und nun, Geliebte, derselbe Herr, den wir im Matthäusevangelium in der Mitte Seiner jüdischen Brüder sehen, der Kinder, die Gott Ihm gab, als Er von Israel verworfen war, ist durch Gottes Gnade auch unser Herr, den wir als solchen bekennen. Er ist jetzt nicht hienieden; Er ist jetzt im Himmel, mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt. Wenn wir in Maria Magdalene, welcher Sich der Herr zuerst zeigte, ein Vorbild der himmlischen Heiligen sehen, so sehen wir in diesen Frauen, denen der Herr Sich danach offenbarte, die irdische Seite Seines Königreiches. Die himmlische Seite ist die erste, alsdann folgt die irdische. Diese Ordnung finden wir selbst im Alten Testament. Isaaks Same sollte sein wie die Sterne des Himmels, Jakobs wie der Sand am Meere. Das eine Bild ist himmlisch, das andere irdisch. Aber Christus ist der Mittelpunkt beider. Welch ein Tag der Freude wird es sein, wenn Er einem gläubigen Überrest des Volkes, das Ihn einst als ihren Messias verwarf, mit den Worten begegnen wird: „Seid gegrüßt!“
W. (A. v. d. K).