Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 5 -Jahrgang 1917
Ps 51,11; Joh 7,38-39; 14,16-17; Röm 8,14; 2Tim 3,15-17; Jak 1,5; 3,17 - Über göttliche UnterweisungenPs 51,11; Joh 7,38-39; 14,16-17; Röm 8,14; 2Tim 3,15-17; Jak 1,5; 3,17 - Über göttliche Unterweisungen
Wir lesen im Alten Testament vielfach, daß Gott zu den Menschen, besonders aber zu den Seinigen durch eine vernehmbare Stimme redete. Wir brauchen nur an Adam, Kain, Noah, Abraham und alle Gottesmänner, besonders aber an die Propheten zu denken, wie Gott in Seiner Gnade ihnen Belehrung, Überführung, Zurechtweisung, Ankündigung von Segnungen, aber auch von Zucht und Gericht gab. Ja, wir lesen sogar z. B. von David, daß er Gott befragte und Gott ihm Antwort gab. In welcher Weise nun die Stimme Gottes geschah, ob durch das Ohr oder durch den Geist wahrnehmbar, das soll nicht unsere Aufgabe sein, zu untersuchen. Wir wollen vielmehr aus dem geschriebenen Worte Gottes zu erkennen suchen, ob wir Gläubigen des Neuen Testaments in gleicher Weise mit Gott verkehren sollten oder nicht.
Es ist nun für uns sehr wichtig, daß wir unterscheiden, daß die Gläubigen heute eine andere Stellung vor Gott einnehmen als die Gläubigen des Alten Bundes. Der Herr Jesus Selbst kennzeichnet diesen Unterschied in solch auffallender Weise, wie wohl kaum eine andere Schriftstelle es tut. Er sagt, als Er von Johannes dem Täufer spricht: „Wahrlich, Ich sage euch, unter den von Weibern Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reiche der Himmel ist größer als er.“ Die aber im Reiche der Himmel sind, das sind die Gläubigen des neuen Zeitalters, die versetzt sind in das Reich des Sohnes Seiner Liebe. Von diesen sagt der Herr Jesus Joh 7,38.39: „Wer an Mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte Er von dem Geiste, welchen die an Ihn Glaubenden empfangen sollten; denn der Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.“ Erst am Tage der Pfingsten empfingen die Gläubigen den Heiligen Geist. Und von Ihm spricht der Herr Jesus Joh 14,16.17: „Daß Er bei euch sei in Ewigkeit ...“, und „denn Er bleibt bei euch und wird in euch sein.“
Im Alten Testament lesen wir, das der Geist Gottes zeitweise über die Männer Gottes kam. David betete z. B. auch im Psalm 51,11: „und den Geist Deiner Heiligkeit nimm nicht von mir.“ Wir sehen aus dem Alten Testament deutlich, daß „bei“ den Gläubigen des Alten Testamentes der Heilige Geist nicht blieb.
Wir Gläubige der Jetztzeit hingegen sind, wie uns das Neue Testament zeigt, „bleibend“ durch den Heiligen Geist aufs innigste mit unserem Herrn verbunden. Deshalb sollten auch der Heilige Geist und das Wort Gottes im praktischen Leben unsere ausreichenden Führer sein. Denn in Röm 8,14 heißt es: „Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, diese sind Söhne Gottes.“ Und in 2Tim 3,15-17 sagt Gottes Wort: „und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die vermögend sind, dich weise zu machen zur Seligkeit durch den Glauben, der in Christo Jesu ist. Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, auf daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke völlig geschickt.“
Leider sind wir vielfach nicht in dem Zustand, daß der Geist Gottes durch das Wort Gottes uns im praktischen Leben belehren kann. Oft sind wir unruhig in unseren Herzen, oder wir sind aufgeregt durch kranke Nerven, so daß wir bei wichtigen Entscheidungen nicht den gottwohlgefälligen Weg klar zu unterscheiden vermögen. Möchten wir in solchen Fällen den Herrn um Stille bitten und in Demut uns zu Ihm wenden und ihn um Weisheit bitten, wie uns das Wort in Jakobus 1,5 anweist: „Wenn aber jemandem von euch Weisheit mangelt, so bitte er von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden.“ „Die Weisheit aber,“ heißt es in Jakobus 3,17 weiter, „von oben ist aufs erste rein, sodann friedsam, gelinde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt.“
In allen unseren Entscheidungen aber sollte die Liebe zum Herrn und Sein Wort uns leiten und nicht der Buchstabe des Gesetzes. Dem Gesetz sind wir gestorben. Wir sind frei vom Gesetz. Wir sind „Kinder“ Gottes, und als solche sollten wir vor unserem himmlischen Vater in Liebe wandeln. Die Liebe aber ist gehorsam dem Worte. Im irdischen Leben kann ein Kind seinem Vater in gezwungener Weise gehorsam sein, es kann aber auch mit freudigem Herzen in Liebe gehorsam sein. Nach diesem strecken auch wir uns aus unserem Herrn gegenüber. Der Herr wolle uns dazu verhelfen!
D. i. L.
Erstellt: 21.03.2024 21:13, bearbeitet: 09.09.2024 12:17
Quelle: www.clv.de