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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 5 -Jahrgang 1917
Röm 5,14; 11,33; Eph 3,2-6; 5,30-32; Kol 1,24 - Christus und die Gemeinde (2)Röm 5,14; 11,33; Eph 3,2-6; 5,30-32; Kol 1,24 - Christus und die Gemeinde (2)
Etwas anderes, das unsere ernste Aufmerksamkeit erfordert, ist, daß „das Geheimnis“, dieser ewige Vorsatz Gottes betreffs Seiner Gemeinde während mehr als 4000 Jahren, der Welt nicht kundgemacht wurde. Wir lesen Eph 3,2-6: „Wenn ihr anders gehört habt von der Verwaltung der Gnade Gottes, die mir in bezug auf euch gegeben ist, daß mir durch Offenbarung „das Geheimnis“ kundgetan worden ..., welches in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht kundgetan worden ist, wie es jetzt geoffenbart worden ist Seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geiste: daß die aus den Nationen Miterben seien und Miteinverleibte und Mitteilhaber Seiner Verheißungen in Christo Jesu durch das Evangelium.“ Dann spricht Paulus davon, daß alle erleuchtet sein möchten, um zu sehen, „welches die Verwaltung des Geheimnisses sei, das von den Zeitaltern her verborgen war in Gott“ (V. 9). Beachte, es wird nicht von „einem“ Geheimnis gesprochen, als von etwas nicht Offenkundigem, sondern „dem“ Geheimnis „verborgen in Gott“. Nicht nur sagt der Apostel, daß es ihm durch eine Offenbarung kund wurde, sondern auch, daß es etwas sei, welches noch nie zuvor Menschen kundgemacht worden sei. „Welches in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht kundgetan worden ist.“ (V. 5).
Hier sehen wir den wichtigen Unterschied zwischen diesem Geheimnis, welches durch Paulus geoffenbart wurde, und den Prophezeiungen des Alten Testamentes. Es war kein Geheimnis „verborgen in Gott“, daß Christus kommen sollte - leiden sollte und später herrschen soll, ebenso, daß Israel unter der Regierung Christi im Lande wohnen wird und die Nationen (Israel untergeordnet) die Segnungen Seines Friedenszepters genießen werden. Viele Stellen des Alten Testaments zeigen dieses. Aber daß die Nationen sollten Miterben und Mitleib sein, nicht mit Israel - sondern mit Christo Selbst - kurz, daß Christo die Gemeinde soll bereitet und zugeführt werden als Sein Leib, mit dem Er als verherrlichtes Haupt im Himmel auf ewig verbunden ist, ein Leib, der gesammelt und zubereitet wird aus den gefallenen Söhnen der Menschen (aus Juden und Nationen), und so untrennbar mit Ihm in Herrlichkeit durch den Heiligen Geist vereint, daß er auch Seine Herrlichkeit mit Ihm teilen soll, das war wirklich ein Geheimnis - ein Geheimnis verborgen in Gott und nie zuvor geoffenbart, bis zu dem Tage, da es Seinen heiligen Aposteln und Propheten des Neuen Testamentes kundgetan ward durch den Heiligen Geist.
Dieses alles zeigt uns, daß in dem großen Liebesplane Gottes über Menschen die Gemeinde der Zentral- und Höhepunkt ist. Die Schrift ist voll davon. Ein Beispiel möge genügen:
Die großen Offenbarungen Gottes in den vergangenen Zeitaltern sind für uns, „auf welche das Ende der Zeitalter gekommen ist“, Vorbilder (1. Kor. 10,11). Das erste Vorbild, welches wir in der Schrift finden, ist Adam. („Ein Vorbild des Zukünftigen.“ Röm 5,14). Ihm baute Gott das Weib und brachte es ihm. Dies ist das Vorbild von Christus und der Gemeinde (Eph 5,30-32). Beachte, das erste, was Gott uns in der Geschichte des Menschen zeigt, ist dieser verborgene Vorsatz Seines Herzens: Christus die Gemeinde zu bereiten und zuzuführen zur untrennbaren Einheit. Was muß die Gemeinde für Gott sein, daß Er in den ersten Menschen und dem ersten Vorbilde diesen großen Plan Seines Herzens: „Christus und die Gemeinde“, niederlegt. Paulus, der diesen Plan in leuchtender Klarheit sah, ruft überwältigt: „O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes!“ (Röm 11,33).
Sind wir jemals so hingenommen, so überwältigt worden von der Herrlichkeit „des Geheimnisses“, daß Ihm ein Lobpreis über den Reichtum Seiner Gnade dargebracht wurde? Um der Kundmachung dieser Wahrheit der Gemeinde willen ertrug Paulus Leiden derart, daß er sagen konnte, er ergänze in seinem Fleische, was noch rückständig sei an den Drangsalen des Christus für Seinen Leib, das ist die Gemeinde (Kol 1,24). Wie kommt es, daß Kinder Gottes heute so kalt, so gleichmütig der „Gemeinde“ gegenüberstehen? Hat Gott das Interesse für Seine Gemeinde verloren? Ist sie nicht mehr Sein Zentralgedanke im jetzigen Äon? Ist Er nicht mehr am Wirken, sie zu bauen und zu vollenden? Welch großer Verlust für uns, wenn unsere Interessen, unser Wirken nicht im Einklang mit Gott ist! Woher kommt es, daß Gläubige im allgemeinen so wenig Verständnis für die Gemeinde haben? Ist es nicht, weil der Feind uns von dem göttlichen Plane, dem Hauptinhalte der gegenwärtigen Verwaltungsperiode abzuleiten sucht? So war es in den vergangenen Zeitaltern. Das Alte Testament zeigt uns, wie seine Angriffe immer dahin gingen, die Gläubigen von dem abzuwenden, was in den verschiedenen Zeitaltern jeweils Gottes Hauptgedanke und Werk war. Und so ist es heute noch.
(Fortsetzung folgt, s. G. w).
Erstellt: 21.03.2024 21:13, bearbeitet: 29.10.2024 17:36