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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 5 -Jahrgang 1917
2Tim 4,4 - „Sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren“2Tim 4,4 - „Sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren“
Es ist immer eine törichte Sache, die Ohren vor der Wahrheit zu schließen, und doch ist dies dem natürlichen Menschen so eigen. Der Sünder weiß in seinem Herzen, daß Sünde Gottes Gericht nach sich zieht, aber er wünscht diese Wahrheit nicht, und er wendet sein Ohr davon ab. Er vergißt, daß es besser ist, der Wahrheit ins Auge zu sehen, und, wenn sie verhängnisvoll ist, sich nach einem Ausweg umzusehen.
Aber nicht der Sünder allein ist es, der so töricht handelt, auch Gläubige tun noch so. Wenn eine Wahrheil in dem Worte Gottes gefunden wird, mit der die bisherige Meinung im Widerspruch steht, so ist es dem natürlichen Sinne so eigen, das Ohr davon abzukehren. Und mahnt so eine Wahrheit die Seele immer wieder, so versucht man oft, ihr die Kraft zu nehmen und sie als „nicht wesentlich“ abzutun. Aber das Wort Gottes ist ein Ganzes! Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, auf daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke völlig geschickt (2Tim 3,16.17). Nie hat Gott Sein Wort in „wesentliches“ und „unwesentliches“ geteilt, noch uns dazu Anleitung gegeben. Die Anmaßung des Menschen aber hat sich dazu erdreistet und seine Torheit ist darin offenbar geworden, denn was der eine als „wesentlich“ bezeichnet, das ist dem anderen höchst „unwesentlich“. Laßt uns abstehen von solcher Vergewaltigung Seines Wortes, die nur dazu dient, die Gläubigen vom Wege des Gehorsams abzubringen. Wir können nicht ein einziges Wort aufgeben. Laßt uns jeder Wahrheit ins Auge schauen, und wenn etwas in uns, in unserem Wandel, in unserer Stellung verurteilt wird, so wollen wir uns beugen unter der Wahrheit. Gottes Wort muß uns wahr sein, und wenn alle Menschen als Lügner erfunden werden. Wer seine Augen vor einer Wahrheit verschließt, muß (nach natürlichem und geistlichem Gesetz) blind für solche Wahrheit werden. Wie oft haben wir solches mit unseren Augen gesehen. „Wandelt, während ihr das Licht habt, auf daß nicht Finsternis euch ergreife“ (Joh 12,35). Das waren die feierlichen Worte des Herrn an solche, die (wie oben gesagt) ihre Augen und Ohren von der Wahrheit abwandten. Verschließen wir uns vor irgend einem Lichte, das Gott uns in Seinem Worte gibt, so werden wir hier und dort Verlust haben. Laßt uns wahr und treu zum Herrn und zu Seinem Worte stehen, so, und nur so werden wir wandeln in der Wahrheit (3. Joh). und unser Pfad wird sein „wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe“ (Spr 4,18).
H. G.
Erstellt: 21.03.2024 21:13, bearbeitet: 02.09.2024 13:57