Du bist der Schönste unter den Menschenkindern, holdselig sind Deine Lippen.

Psalm 45,3

Keiner der Jünger Jesu konnte Seine Schönheit und Herrlichkeit verstehen, ehe Er gekreuzigt war. Auch auf dem Berg der Verklärung verstanden sie nicht die Herrlichkeit des Kreuzes. Wie tief wir auch gefallen, wie fest unsre Augen noch gehalten sein mögen, - dennoch steht das Verlangen des Herrn der Herrlichkeit nach uns. In dem Augenblick, da wir unsre Augen zu Ihm aufheben, Ihn zu betrachten, beginnt die Umwandlung in unserm innersten Wesen, da bekommen wir eine Ahnung von dem ewigen Vorsatz Gottes, nach welchem Er Menschen schuf. „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Geist“ (2Kor 3,18), nicht wie Mose, der, nachdem er Gott geschaut, sein Angesicht verhüllen musste, weil das Volk den Widerschein der Herrlichkeit Gottes auf demselben nicht ertragen konnte. Vom Gekreuzigten geht neues Licht aus auf unsern Weg, in unser Herz, über unser Angesicht, wenn wir Seine wunderbare Person recht betrachten; und je treuer wir uns versenken in Sein Wort, in Seine Gedanken, in die Arbeit Seiner Seele, in das Opfer, das Er brachte, desto sicherer und tiefer werden wir von uns selber gelöst, desto höher zieht Er uns hinauf zu sich und teilt uns mit von Seinem unlöslichen Leben.

Erkauft, erkauft mit Seinem Blut,

Es bebt mein Herz in sel’ger Glut.

Ich weiss nicht, was mit mir geschah,

Als ich am Kreuz den Sieger sah.

Er füllt mit Herrlichkeit den Sinn,

Er hat mein Leben ganz dahin.

Mein Heiland rief am Kreuz mit Macht:

Es ist vollbracht! Es ist vollbracht!