Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Mal 3,16 2Kor 3,2-3 - 4. AprilMal 3,16 2Kor 3,2-3 - 4. April
Aber die Gottesfürchtigen trösten sich untereinander: Der HERR merkt und hört es, und es wird vor ihm ein Gedenkbuch geschrieben für die, welche den HERRN fürchten und an seinen Namen gedenken.
Ihr seid unser Brief, eingeschrieben in unsere Herzen, gekannt und gelesen von allen Menschen; 3 die ihr offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, angefertigt durch uns im Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geiste des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens.
Es werden verschiedene Bücher im Himmel geschrieben. Jetzt ist ein neues Buch dort aufgetan; es ist das Gedenkbuch (Mal 3,16), geschrieben von Gott über die, so den Herrn fürchten, auf Seinen Namen achten und miteinander von Ihm reden in der kritischen Zeit, in der wir leben. Ein solches Gedenkbuch wird vor Gott geschrieben, so oft Seine Kinder im Geist der Demut und Liebe zu Seinen Füssen zusammenkommen. Je mehr Gleichgültigkeit und Gottlosigkeit zunehmen, je mehr die Bösen Gott versuchen, desto mehr fühlen die Gottesfürchtigen das Bedürfnis, sich zusammenzuschliessen.
Während die Welt sich mehr und mehr zersplittert, lernen wir bei aller Treue in unserm irdischen Beruf oder im Dienst Christi das eine im Herzen bewegen, nämlich dass unser Leben Sein Leben werden möge und dass andre, wenn sie die Seiten unsres Lebensbuches durchblättern, in denselben einen Brief Christi erkennen mögen, nicht mit Tinte, sondern mit dem Griffel des Heiligen Geistes geschrieben, eine Seite des herrlichen, unendlichen Lammeslebens, das in immer neuer Weise sich in jedem einzelnen ausprägt. Und ist die Zahl der Glieder voll, ist der Leib vollendet, dann, Geliebte, kann der vollkommene, herrliche Leib Christi sagen: „Wer mich sieht, der sieht Christus“ (1Kor 12,12), wie Christus sagen konnte: „Wer Mich sieht, der sieht den Vater.“ Die wahre Gemeinde, der Leib Christi, ist in der Vollzahl ihrer Glieder Seine Fülle. Nicht ein Strahl Seiner Herrlichkeit wird fehlen; denn sie ist die Fülle des, der alles in allen füllt (Eph 1,2.3).
Hüten wir uns daher, in diese göttliche Lebensbeschreibung störend einzuwirken. Jeder Tag bringt uns dem Augenblick näher, da Christus hervortreten und uns zurufen wird: „Kommt herauf!“ Seien wir bereit für diesen Ruf! Nur diejenigen aber werden bereit sein, deren Leben ein Teil des Lebens des Lammes gewesen ist, die geschrieben stehen „im Buche des Lebens des Lammes, das erwürgt ist“, die da sind des Lammes Same, in denen Er Sein Lammesleben verlängern kann. Golgatha ist darum der Ort, auf dem wir unser abscheuliches, gottloses Eigenleben los werden, das selbst in der „Güte des Fleisches“ noch selbstsüchtig und verwerflich ist (Jes 40,6). Was nicht aus dem Lammesleben, was nicht aus Gott, sondern was aus dem ersten Adam stammt, ist unter dem Fluch. Jesus Christus ist nicht nur für den Schächer ein Fluch geworden, sondern für das ganze Menschengeschlecht. In Seinem Dahingeschlachtetwerden haben wir das Geheimnis, wie wir unserm Eigenleben entrinnen und das Leben des Lammes führen können. Je mehr du dich in das Anschauen des Geistes des Lammes versenkst, desto heller wird Sein Blick aus dir hervorleuchten. Ihn anschauend wie in einem Spiegel und Ihn widerstrahlend, so werdet ihr täglich mehr des Lebens des Lammes teilhaftig. Die Zügel deines eigenen Lebens werden deinen Händen entfallen und in die Hände des Lammes kommen, das in dir Seine Tage verlängert, bis alles unter Seinen Füssen liegt.