Die ihr durch Ihn glaubet an Gott, der Ihn auferweckt hat von den Toten und Ihm die Herrlichkeit gegeben, auf dass ihr Glauben und Hoffnung zu Gott haben möchtet.
Der Glaube ist nicht jedermanns Ding, hat Luther gesagt, und doch ist jedermann verpflichtet, zu glauben, und verantwortlich, wenn er nicht glaubt, verantwortlich dafür, ob er sich der obern Welt öffnet oder verschliesst, wenn sie ihm im Wort Gottes entgegentritt. „Wer nicht glaubt, wird verdammt werden;“ aber kein Verdammter wird einmal sagen können: „Du hast mir den Glauben nicht geschenkt,“ so wahr es andrerseits ist, was unser Schriftwort sagt, „dass wir durch Ihn glauben an Gott.“ Er ist am Ende der Zeiten geoffenbart worden um der Heiligen willen, um der Glaubenden und um derer willen, die durch letzterer Wort an Ihn glauben werden. Diese beiden Dinge - wären sie auch noch so widerstreitend für unsern armseligen Menschenverstand, - diese beiden Dinge halten wir fest und erkennen demütig an, dass wir alles der Gnade verdanken und keinerlei Ursache haben, uns je unsres eigenen Wollens und unsrer eigenen Wahl zu rühmen und zu sagen: „Ich habe gewollt, und dieser oder jener hat nicht gewollt.“
Gott hat Seinem Sohn mit dessen Auferweckung aus den Toten Herrlichkeit gegeben; Seine Auferweckung offenbarte neue Herrlichkeit. Allerdings ist schon durch Sein Erscheinen auf Erden Gnade und Herrlichkeit offenbar geworden, und Seine Jünger konnten sagen: „Wir haben gesehen eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit.“ Durch Gnade und Wahrheit ist Herrlichkeit in Seinem Wandel offenbar geworden schon in der Verborgenheit zu Nazareth - unerkannte Herrlichkeit! Obwohl Er ein Menschenkind wie unsereins war, wie ganz anders zeigt sich doch Sein ganzes Wesen, Tun und Lassen! Wer aber hatte Augen für diese Herrlichkeit? Niemand weniger als die Bewohner von Nazareth. Nirgends war Sein Arm für Offenbarung göttlicher Herrlichkeit mehr gelähmt als in Nazareth. Weil sie gleichgültig an der verborgenen Herrlichkeit dieses Kindes und Jünglings vorübergegangen waren, wurden ihre Herzen verhärtet; denn wie es aus Glauben in Glauben geht, so geht es aus Unglauben in Unglauben.
Es lasse doch niemand Herrlichkeit an seinem Auge vorüberziehen, ohne sie in sich aufzunehmen; sonst wird sein Auge schwach. Herrlichkeit baut sich auf Herrlichkeit auf, und durch Anschauen der Herrlichkeit schärft sich das Auge, während es mehr und mehr an Sehkraft einbüsst, wenn man die Herrlichkeit vorüberziehen lässt, ohne sie in sich aufzunehmen und sich durch die selbe aus sich herausheben und umgestalten zu lassen. - Wo das Wort Gottes lauter und rein zirkuliert, da offenbart sich Gnade und Gericht, und wer sich dem nicht erschliesst, geht dem Gericht der Verstockung entgegen und wird dereinst Rechenschaft davon geben müssen, was er mit dem heiligen Segens- und Gerichtssamen gemacht hat.
Der eine nimmt das Wort auf, und es kann sich Herrlichkeit in ihm offenbaren, der andre nimmt es nicht auf und fragt sich dann noch, warum er keinen Segen empfangen hat.