Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Treue gegen den Heiligen Geist
Apg 13,2; 15,37-41 - 10. JuniApg 13,2; 15,37-41 - 10. Juni
Da sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert Mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu Ich sie berufen habe.
Apostelgeschichte 13,2; 15,37-41
Wie der Herr Jesus, so sendet auch Gott der Heilige Geist Seine M1ssionsarbeiter zu zweien und zweien. Da sind nun zwei Männer, die sind von keinem Komitee gewählt, sondern der Heilige Geist ist persönlich für sie eingetreten, indem Er erklärte: Sondert Mir die beiden aus zu dem Werk, dazu Ich sie berufen habe. Und nun müssen wir sehen, dass sie es nicht weiter bringen als zu einer ersten Missionsreise, und beim Beginn der zweiten scheiden sich zwei Männer (Apg 15,37-41), von denen der Heilige Geist gesagt hatte, die zwei gehören zusammen. Diese Situation ist mir so aufs Herz gefallen. Wie wichtig ist es doch, dass der Heilige Geist Männer findet, die sich unbedingt vertragen und nicht wegen irgendeiner Frage auseinandergehen!
Die Frage tritt zurück, ob Paulus oder Barnabas recht hatte, gegen die andre: Warum ist man nicht zurückgegangen auf den Söller von Antiochien? Haben die andern Geschwister sich wohl gebeugt und vor Gott gelegen, fastend und trauernd? Wie traurig, wenn da keine priesterliche Gemeinde ist, vor die man den Jammer legen kann und die da einsteht, bis Mitarbeiter wie Paulus und Barnabas wieder einig sind! Hier ist etwas, worüber wir noch heute traurig sein können.
Wie vorsichtig sollte uns das machen, wenn wir Männer sehen, die der Heilige Geist als Mitarbeiter zusammengejocht hat und die es nicht weiter bringen als zu einer ersten Arbeitsreise! Aber wie lieblich ist es, dass Markus, die Ursache jenes Streites, dem Paulus im Greisenalter noch dienen durfte! (2Tim 4,11) Wenn wir in der Endzeit bewahrt bleiben wollen vor Versündigung gegen den Baumeister der Gemeinde, der allein Macht hat, Mission zu treiben, so müssen wir lernen, heilige Geschichte zu studieren und auf die Urkunden zurückzugehen. Es muss alles wieder zurück in die Hand dessen, von dem alles kommt, des Gründers aller Mission. Freuen wir uns über alles, was Gott tut, aber fastend, gebeugt und trauernd über den Schutt und über die Trümmer Zions. Der Herr hat Wohlgefallen an jedem, der da trauert, und schreibt auf, die da trauern und flehen, dass Er ein Neues schaffe.
Möchten doch alle, die im Reich Gottes arbeiten, es nie vergessen, dass ein Söller, ein Oberstübchen da sein muss, in das man sich zurückzieht, wenn es zwischen zweien nicht mehr gehen will, in dem man still wird und den Heiligen Geist die Dinge ordnen lässt, um dann wieder, Herz an Herz und Bruderhand an Bruderhand, in den Dienst hinauszugehen.
O dies gesegnete Oberstübchen in Antiochien!