Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Familien- und Berufsleben zur Ehre des Herrn
2Mo 18,18 - 21. November2Mo 18,18 - 21. November
Du machst dich zu müde, dazu das Volk auch, das mit dir ist. Das Geschäft ist dir zu schwer, du kannst’s allein nicht ausrichten.
Es kann einem in der Unruhe der heutigen Zeit so gehen, dass Geschäft auf Geschäft sich häuft; eines erwächst aus dem andern, und man weiss oft nicht, wo anfangen und wie sich wehren. Da macht mancher weiter, als könnte es nicht anders sein, als sei es eine ausgemachte Sache, Gott wolle es so haben. Wenn wir merken: so kann es auf die Dauer nicht gehen, das ist zu schwer, zu viel, so müssen wir unsre Lage und unsre Verhältnisse vor Gott bringen, Ihm zutrauen, dass Er sie in die Hand nimmt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der für jedes Pflänzchen seinen Boden hat, da. es wachsen kann, der allem Geschaffenen Raum gibt, sich zu entfalten, der wird sorgen, dass auch wir die nötige Luft zum Atmen, den nötigen Raum zu gesunder Entwicklung haben, dass wir zu uns selbst kommen und bei uns selbst bleiben, nicht vom Strudel der Aufgaben fortgerissen werden. Gott kann dir auch einen Jethro schicken, damit du wieder zu Atem kommst. Er greift ein von einer Seite her und in einer Weise, wie du es nie gedacht hättest; und es geht wieder. Nur musst du zu denen gehören, die sich nicht in ihren eigenen Gang verkennen, sondern das Ohr offen behalten für ein Wort und einen Wink ihres Gottes, durch irgendwelchen Boten gesandt. Sobald die immer drückender werdende Last das ausgerichtet hat, was sie ausrichten sollte, schafft Gott Luft und Raum; Er denkt an die Seinen, Er sorgt für jedes.
Eine überaus herrliche Erfahrung, die jedes Kind Gottes machen kann, liegt in der übernatürlichen Kraft, die der Herr für besondere Zeiten und Aufgaben schenkt. Für Nachtwachen bei Kranken, für den Dienst an Armen und Verlassenen, in Predigt und Seelsorge, aber auch sonst in den verschiedensten Lebensstellungen, wo immer uns der Herr klar und bestimmt eine Aufgabe zuwies, für die wir weder Kraft noch Zeit, weder Weisheit noch Geschick hatten, da ist der Herr eingestanden und hat uns hindurchgetragen. Er hat uns zu einer Erquickung und Stärkung werden lassen, was uns nach menschlicher Voraussicht und nach dem natürlichen Gang der Dinge hätte erschöpfen und zu Boden drücken müssen.
Der Herr verlangt dabei immer nur das eine, dass wir uns als echte Kinder Abrahams ausweisen, nicht auf unsern erstorbenen Leib, auf unser Vermögen oder Unvermögen blicken (Röm 4,19), sondern „harren auf den Herrn.“