Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: Mein Weg ist dem Herrn verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber? Weisst du nicht? hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt; Sein Verstand ist unausforschlich.
Kein Weg ist verborgen vor Gott.“ Wie kannst du das sagen? „Wegen der Grösse Seiner Macht und der Stärke Seiner Kraft bleibt keines aus.“ Also hast du kein Recht, so zu sprechen. Entgeht Ihm keinen Augenblick der Gang eines Weltkörpers, so entgeht Ihm dein Recht auch keinen Augenblick. Sage nicht: „Mein Gott ist müde geworden, Er bringt es nicht fertig, mir meinen Weg zu sichern, mein Recht festzustellen.“ Schätzest du deinen Gott so gering? Keine Biegung deines Weges, kein Nabelstich von Freundes- oder Feindeshand, kein Tropfen deines Herzbluts ist Ihm verborgen. Warum sprichst du, Jakob, und redest du, Israel: „Mein Weg ist verborgen vor Jehova, und mein Recht entgeht meinem Gott? Warum kümmert Er sich nicht mehr um mich? Warum hört Er nicht mehr meine Gebete?“ - Weisst du es nicht, hast du es nicht gehört: Ein ewiger Gott ist Jehova! Was Er war zur Pfingstzeit und zur Zeit der Reformation und zu allen Zeiten, wo Er sich uns geoffenbart hat, ist Er heute noch. Ei hat sich nicht geändert. Hast du es nicht gehört: Ein ewiger Gott ist Jehova! Kein Wandel von Licht und Finsternis im Pfad des Lichts! Der Schöpfer, der die Erde geschaffen, ermattet nicht und ermüdet nicht. Unergründet ist Sein Verstand. Er altert auch nicht, wie ein irdischer Vater altern kann, dass er seinen Kindern nicht mehr helfen kann, wie er ihnen früher geholfen hat. Er gibt den Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden.
Geh hinaus, Seele, lass dein Klagen und Sorgen; lass dich’s nicht bekümmern, dass du nicht alles hast, was du haben möchtest; siehe ab von den Möglichkeiten und Unmöglichkeiten deines Lebens - geh hinaus und hebe deine Augen auf gen Himmel! Willst du rechnen, willst du sehen, ob du etwas zu hoffen hast, so zähle die Sterne, rechne mit himmlischen Faktoren; versenke deine müde, niedergeschlagene Seele ins Himmelsblau, in die Unendlichkeit, in die Gewissheit der göttlichen Verheissungen, und gehe vorwärts auf dem Weg des Glaubens!
O heilige Stunde, wo uns Gott aus dem Druck der Sichtbarkeit herausholt, wo Er uns der schwülen Luft dunkler Täler entrückt und uns herausführt aus allem, was uns den innern Horizont verfinstert hatte, unter Seinen klaren Sternenhimmel und uns in freier Gottesluft vor Seine Werke hinstellt! Siehe gen Himmel und schau deinen Gott an, so schwindet alles Leid!