Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
Philipper 2,8 Johannes 13,1-17
Petrus und die andern Jünger haben nie verstanden, dass alles, was Gott uns durch den Heiligen Geist gibt, nur Ausrüstung ist für den Christen, um Wege der Demütigung weiterzugehen (Siehe Mt 16,21-24). Nur das kann wesentlich und bleibend unser Eigentum sein, wenn wir stufenweise mit Ihm hinuntergehen, mit dem, der hinuntergegangen ist bis ans Kreuz. Seine einzige Erhöhung auf Erden war, als Gehenkter zwischen Himmel und Erde zu schweben. Wir kennen Petri Herz, weil wir uns kennen. Natürlich, wenn der Herr geht, dann müssen die Jünger mit, dann müssen sie den Kelch trinken, den der Meister getrunken hat, müssen sich taufen lassen mit der Taufe, damit Er getauft worden ist. Der Herr Jesus hat sich durch den ewigen Geist Gottes geopfert; durch die Macht des Heiligen Geistes hat Er sich erniedrigt im Gehorsam gegen das Wort. Für Ihn war Geist und Wort unzertrennlich. Durch die Macht des Geistes, von dem Er gezeugt war, ist Er hinuntergestiegen von Entäusserung zu Entäusserung, um für unsre Karikaturmajestät den Weg zu zeigen, uns, denen der Teufel das Gift des Höhenwahns in die Adern gespritzt hatte. Das Otterngift des Höhenwahns bringen wir mit in die Welt. Die Natur unsrer ersten Eltern haben wir; hinauf wollen wir, aber nicht hinunter. Jesus Christus hat so tief hinuntersteigen müssen, damit wir, die einen wie die andern, im entscheidenden Augenblick nicht zurückbleiben. Aber dadurch, dass Er starb und auferstand und gen Himmel fuhr, hat Er dem ewigen Geist den Weg für uns und zu uns gebahnt. Die Taufe mit dem Heiligen Geist ist vor allem eine Taufe zum Kleinwerden, zum Leiden und zur Demütigung für alle Kinder Gottes. Wir sind in den Tod Christi getauft. Wir sind durch die Taufe in den Tod Jesu unserm Höhenwahn gekreuzigt und begraben, und wir sind Lügner, wenn wir das nicht praktizieren wollen; wir haben nicht verstanden, was die Taufe bedeutet und was Römer 6 bedeutet.
„Du weisst jetzt nicht, was Ich tue, du wirst es aber hernachmals erfahren.“ Petrus will den Herrn hindern: „Nimmermehr sollst Du mir die Füsse waschen!“ O was wäre dann aus mir und Petrus und der ganzen Menschheit geworden, wenn der Herr damals sich hätte dreinreden lassen! Was wäre aus den andern geworden, wenn der Herr sich nicht so weit heruntergelassen hätte? Dann wären wir auf ewig verbannt worden und verflucht, im Höhenwahn zugrunde zu gehen und mit den Zähnen zu knirschen, dass es uns nicht gelungen ist, Gott vom Thron zu stürzen. Jetzt ist der Herr Jesus so tief vom Thron herabgestiegen, damit wir durch Seine Wunden geheilt würden, geheilt auch vom Höhenwahn und von der Unruhe unsres Wesens.
Gott der Niedrigen und Stillen,
Die so gern im Schatten ruhn,
Streng und fromm nach Deinem Willen
Einsam leiden oder tun,
Lass, so Vater, mich nicht klagen,
Sollt’ ich schwere Lasten tragen,
Schweigend lieber in mich gehn,
Demutsvoll auf Dich nur sehn.