Nehmet auf euch Mein Joch und lernet von Mir; denn Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
“Ich will euch pensionieren,“ spricht Jesus, „in Ruhestand versetzen, zur Ruhe bringen“ - nicht dadurch, dass Ich euch alles bis ins einzelne hinein erkläre - das geschieht dereinst in der Ewigkeit - sondern indem Ich das Ärgernis von euch nehme. Die Dinge ärgern einen dann nicht mehr, und schliesslich muss es sich ja ausweisen, dass Gott recht habe. Ruhe im Glauben, dann wird es still, und du merkst dann, wie notwendig du dieses zurzeit unverständliche Joch brauchtest, um deinem Gott näherzukommen. Das ist ja eben das Merkwürdige im Joch Christi. Es hat Stacheln, aber du fühlst nie einen Stachel im Joch Christi, solange du einwärts gehst, tiefer ins Joch hinein. Von Jesus zurückweichen, nicht unter Seinem Joch bleiben, das ist Sünde, das ist Verleugnung der Herrlichkeit dessen, der uns vom Fluch der eigenen Wege lösen will. Da merkt man, der Weg geht tiefer ins Joch hinein, nicht aus demselben heraus. Schliesslich wollen wir gar nicht mehr heraus, sondern danken unserm Gott, dass Stacheln da sind, die uns zeigen, dass wir ins Fleisch hineingeraten, wenn wir der Verstimmung und den Klagen Raum geben. Nur tiefer ins Joch hinein! Wie sich der Herr Jesus in das Joch des Vaters hineingestellt hat, so wollen wir es auch machen in der Kraft Jesu, in der Kraft Seiner Gnade.
„Näher, mein Gott, zu Dir!“ Bei Dir verwandelt sich das Ackerfeld wieder in einen Garten; dort wachsen neue Blumen, dort erwächst neue Herrlichkeit in der Nachfolge des Lammes, unter Seinem Joch. Dieses Joch ist beruhigend, sanft und leicht, jedes andre Joch hingegen drückend. Es geht uns dann allmählich der Blick dafür auf, wie wunderbar die Dinge in unser Leben hineingeordnet sind und wie sie im engsten Zusammenhang stehen mit der Bildung unsers Charakters - wie Gott durch Grosses und Kleines den noch ungeschliffenen Seiten unsres Charakters, den verborgenen Regungen und Neigungen auf die Spur kommt, welche bei uns noch nicht überwunden sind. Da müssen dann Freunde und Feinde mitarbeiten zum Guten, nämlich zur Ausreifung von Lämmern, die über niemand mehr klagen, sondern merken, es ist nichts Zufälliges in irgendeinem Weh, das Freund oder Feind über uns bringt, in dem Misslingen irgendeiner Arbeit; es trägt alles Zinsen für die Herrlichkeit. Näher, mein Gott, zu Dir, näher ins Licht, gereinigt durch die Trübsal. Durch das was andre erbittert, werden wir geschützt und zurechtgebracht.
Jesus, Du bist unaussprechlich
herrlich Deinem Kind!
Gnad’ und Friede, Heil und Leben,
Herr, in Dir ich find’.