Ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
Also merken wir wohl auf und sorgen wir dafür, dass wir uns in unsrer Stellung zum Heiligen Geist ganz genau in den Linien der Heiligen Schrift bewegen, sonst hemmen wir den Geist. Wort und Geist sind unzertrennbar. Durch das Wort muss gerade unsre Stellung zum Heiligen Geist geklärt und befestigt werden, damit Er sich uns mitteilen kann.
„Meine Worte sind Geist und sind Leben.“ Durch Menschenworte zirkuliert Fleisch und Fleischesleben, durch die Worte Heiliger Schrift zirkuliert Geistesleben, Sein eigenes Leben. Der Geist nimmt aus der Fülle Jesu und teilt uns das daraus Gewonnene mit. „Tut Busse,“ sagt der Apostel auf die Frage der Leute: „Liebe Brüder, was sollen wir tun?“ Busse heisst Sinnesänderung, haben wir gesehen. Nach welcher Richtung hin? Christus gegenüber. Der Geist Gottes verklärt Christus. Er arbeitet darauf hin, dass wir in die richtige Stellung Christus gegenüber kommen. Der Geist Gottes rückt uns Christus in den Mittelpunkt. „Von dem Meinen wird Er es nehmen und euch verkündigen,“ sagte Jesus zu Seinen Jüngern. Der Geist Gottes sagt uns, was wir in Christus haben: Er zeigt uns, dass die ganze Fülle der Gottheit in Christus verborgen liegt. Er ist der Testamentsvollstrecker Jesu Christi. Er sagt uns, was in Jesu Testament niedergelegt ist, in welche Reichtümer wir da eintreten dürfen. Der Heilige Geist, der Geist Gottes, redet weder von sich selbst noch aus sich selbst; Er richtet nicht unsre Aufmerksamkeit auf sich; denn Er will nicht, dass wir mit Ihm direkt in Verbindung treten.
Der Geist kommt nie völliger zur Ruhe, kann uns nie mehr erfüllen, als wenn unser Blick auf Jesus gerichtet ist. Dann ist Er in der Ruhe, und dann schöpfen wir durch den Geist aus Seiner Fülle jeweilig alles, was wir brauchen für die Bedürfnisse unsres geistlichen Alters, unsrer Entwicklungsstufe. Wir schöpfen für die Bedürfnisse besondrer Tage und besondrer Versuchungen aus Seiner unerschöpflichen Fülle, was wir gerade brauchen, um unsrer Berufung treu zu sein und den Vater und den Sohn zu verherrlichen durch den Heiligen Geist. Es geht dann von Fülle zu Fülle - aber nicht, wenn man immer nach Geistestaufen ausschaut. Allerdings kann man da auch etwas erhalten; aber es kann auch viel Mischung dabei sein.
Dem Heiland sich anvertrauen am Kreuz und im Wort fussen und damit dem Geist Gottes Raum machen, aus der Fülle Christi zu schöpfen und uns mitteilen zu lassen Gnade um Gnade, je nach der Altersstufe, in der wir stehen, das ist der Weg, auf dem man sicher geht und vor gefährlichen Dingen bewahrt bleibt. Eine Gnade ruft der andern, es ist ein beständiger Austausch. Anstatt der einen Gnade gibt es eine weitere, tiefere, ohne dass die erste damit aufgehoben würde. Jede Gnade ist zeugungsfähig und schliesst in ihrem Schoss eine andre Gnade, die nicht durch Geistesmitteilung, sondern durch treues Auskaufen schon empfangener Gnade Raum macht für den Empfang weiterer Gnade.