Die ihr durch Ihn glaubet an Gott, der Ihn auferweckt hat von den Toten und Ihm die Herrlichkeit gegeben, auf dass ihr Glauben und Hoffnung zu Gott haben möchtet.
In unsern irdischen Lebensbeziehungen glauben und hoffen wir auch; es ist das aber eitles Glauben und Hoffen. Man glaubt an Menschen, bis sie einen enttäuscht haben und man infolgedessen menschenfeindlich geworden ist und niemand mehr glaubt. Man hofft, bis eine Hoffnung nach der andern geknickt ist und man sich hoffnungslos einer stumpfen Gleichgültigkeit hingibt, die den Menschen entwürdigt und erniedrigt. Was soll man weiter hoffen, wenn es immer schlimmer anstatt besser wird? Ja, wenn man seine Hoffnung auf das Sichtbare setzt und glaubt, wo nichts zu glauben ist, wie soll es da anders sein? Unser Glaube und unsre Hoffnung sind ein Ausfluss der Herrlichkeit, die Gott Seinem Sohn gegeben.
„Er hat Ihm Herrlichkeit gegeben, auf dass unser Glaube und unsre Hoffnung auf Gott stehen,“ auf den lebendigen Gott, um Leute aus uns zu machen, die wissen, welcher Welt sie entstammen und nach welcher Welt sie ziehen, die wissen, was sie wollen. So fange einmal an, dich durch das Blut Christi lösen zu lassen von der Torheit eitlen Hoffens auf die Sichtbarkeit! Lass dir einmal das Alte in Trümmer sinken, dann wird Gott einen neuen Grund legen, und es kann dann Raum werden für die Herrlichkeit durch fortwährendes Abstossen und Ausscheiden aller eitlen Einflüsse aus dem Bereich der Sinnenwelt, und du wirst immer mehr aus der Eitelkeit heraus und in das Reich der Herrlichkeit, der Heimat hineingehoben.
„Auf dass euer Glaube und eure Hoffnung zu Gott seien.“ In den folgenden Versen kommt dann noch als drittes Stück die Liebe hinzu - Glaube, Hoffnung und Liebe. Der Glaube und die Hingabe an Gott, der uns einen solchen Heiland gegeben und der Seines eingebornen Sohnes nicht geschont hat wie sollte uns der mit Ihm nicht alles schenken? Wie sollte ich da noch der Schlange mein Herz öffnen, wenn sie mir zuflüstert: „Dein Gott ist ein harter Herr,“ und was dergleichen Anklagen mehr sind, welche die Schlange in so ein armes Menschenherz hineinzaubert, das nicht durch den Geist gegen diesen Schlangensamen verwahrt ist.
„Glaube und Hoffnung,“ aber nicht nur die Hoffnung, dass der Herr fertig werden wird, sondern noch eine andre Hoffnung, nämlich die, dass die Arbeit zum herrlichsten Ziel führen wird. Sind wir treu im Abstossen und Ausscheiden, so kann Gott endlich die Herrlichkeit zum Durchbruch bringen und diejenigen, welche sich also heiligen lassen, hinaufrücken ohne Tod und Grab durch Verwandlung, durch ununterbrochenes Ausscheiden alles Verweslichen, was wir mit dem Blut unsrer Eltern übernommen haben. Die Folge davon ist dann ein Leben der Liebe. Glaube, Hoffnung und Liebe gehören zusammen. Das ist Herrlichkeit aus der oberen Heimat. Da fragt man sich nicht mehr, ob es der Mühe wert ist, sich herzugeben für ein solches Leben. Ja wohl ist es der Mühe wert, und wer sich einmal mit ganzem Ernst daranmacht, der kann nicht mehr davon lassen; er wird von dieser Herrlichkeit gebannt, festgehalten; er wird ein Herrlichkeitsmensch, der verborgene Herrlichkeit in sich trägt und mitten im Reich der Verwesung der Herrlichkeit lebt.