Aber das „Noch einmal“ zeigt an, dass das Bewegliche soll verwandelt werden, als das gemacht ist, auf dass da bleibe das Unbewegliche.
Indem wir in diesen letzten Tagen besonders unter dem Eindruck der Vergänglichkeit des Sichtbaren stehen, wollen wir uns doch immer mehr für den grossen Auszug anschicken, dem wir entgegengehen. O wir dürfen weniger denn je Niedergelassene sein hier unten. Danke Gott, wenn Er dich immer wieder daran erinnert, dass du ein Fremdling bist, wenn Er dir dein Werk, das du hier unten vorhast, nicht gelingen lässt, wenn Er dich aufstöbert aus dem Nest deiner Annehmlichkeiten, aus deinen Erinnerungen und Hoffnungen, deinen täglichen Gewohnheiten. Lass dich lösen, wo andre sich festklammern! Alles, was gemacht ist, wird erschüttert werden, auch das, woran du dich geklammert hast. Wir müssen mehr denn je auf der Hut sein vor dem Erdmagnetismus. Wenn man auf hohem Turm steht, zieht’s einen mit Macht herab auf die Erde. So zieht’s uns ins Irdische, bis der Herr uns anziehend macht die neue Welt vom Himmel herab. Wir machen es Ihm so schwer, dies zu können. Er bringt es nur durch Gerichte und Wehen, durch Zertrümmerung unsrer Nester fertig, und es ist uns gut, wenn Er sie zertrümmert; je früher, desto besser, dann geht’s mit den wenigsten Schmerzen. Einmal müssen sie ja doch zerstört werden. Aller Wandel bereitet uns für die Himmelsbürgerschaft zu.
So gehe denn deinen Weg, und wenn dir eins nach dem andern genommen wird, so bemitleide dich nicht und lass dich nicht bemitleiden. Wir sind nicht bemitleidenswert. Wir haben nicht einen Vater, der weichlich vor starken Mitteln zurückschreckte, uns zuzubereiten für den Thron. Wir haben Gnade (Vers 28). Gnade! Welch ein Unterschied ist doch zwischen Natur und Gnade! Die Natur bindet uns an die Sichtbarkeit, die Gnade löst uns von der Sichtbarkeit. Die Natur kristallisiert (im Sinne von fest = starr werden), die Gnade gibt uns Flügel, die Gnade führt uns weiter. Durch die Trümmer unsres in Stücke geschlagenen Lebens führt der Herr uns zielbewusst zum unbeweglichen Reich, zum Königreich, zum Thron.
Wir haben einen Vater, der weiss, wie Er uns zu behandeln hat; Er geht nicht so rasch mit uns, Er überspringt nie eine Klasse, Er repetiert eher. Ach, Er muss leider zu oft repetieren; da geht soviel Zeit und Kraft verloren. Er führt uns zielbewusst weiter zu den verschiedenen Stationen unsres Lebens; Er führt uns auch durch Elims, aber wir dürfen nie länger bei den Palmbäumen verweilen, als Er es uns erlaubt, sonst gibt es immer wieder neue Kämpfe, schmerzliche Lösungen, und zuletzt glaubt man gar nicht mehr daran, vollständig gelöst werden zu können. Nein, wir wollen doch zugleich brechen mit dem Gedanken und Wunsch, es gut haben zu wollen hier unten; das ist ein gemeines Ziel. Wer nicht vom Erdenmagnetismus angezogen werden will, muss ein andres, höheres Ziel haben. Dazu haben wir Gnade! Es heisst ausdrücklich: Lasst uns sie haben. Wir haben Gnade, damit wir sie nehmen können, aber ärmer und leerer wird es in uns, wenn wir diese Gnade brach liegen lassen.