Es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.
Eine Glaubenssituation ist unerträglich für den, dessen Herz nicht fest geworden ist in Gott. Dann geht’s wie bei Lots Weib, man blickt rückwärts. - Es wäre doch schöner gewesen in Ägypten, als dem Herrn nachfolgen! meinen die Kinder Israel in der Wüste. O was sind das für Stimmen! Wie sieht man doch die Dinge der Vergangenheit so ganz anders, als sie wirklich waren, wenn das Herz nicht mehr still ist vor Gott! Wie lässt man sich da erschrecken von Dingen, die gar nicht zu fürchten sind, und anziehen von Gestalten und Bildern, die doch nur trügen! O die fleischlichen Gedanken, das fleischerne Herz (aber fleischern nicht im Sinne von Hes 36,26)! Man sehnt sich nach den Fleischtöpfen, und die Körbe Ägyptens, mit denen man sich geschleppt hatte, sieht man nicht mehr. Wohin kann man doch kommen, wenn man seinem Gott nicht mehr traut! Dann haben alle Farben des Teufels Raum; da kann er malen, wie er will, und dann kann kein Mensch dich überzeugen, dass du verkehrt siehst. Da taumeln dann die einen in täuschenden Hoffnungen, die andern liegen in Schwermutsbanden danieder. Weder der einen noch der andern Herz steht mehr recht zu Gott, und darum hat der Feind Macht, zu erschrecken, zu locken, zu bezaubern.
Für ein gesundes Glaubensleben ist es unentbehrlich, zu wissen, dass der Teufel nicht unendlich ist, dass darum auch keine Versuchung ewig währt. Es hat alles sein Ziel und seine Grenze; jede Schule hat ihren Anfang und ihr Ende. Je grösser die Not, desto näher der Retter; werfet nur euer Vertrauen nicht weg; bei Gott ist kein unbegründetes Verzögern, kein Verschleppen. Ist in einer Sache das Werk der Geduld bei uns vollendet (Jak 1,4), so greift Er ein. Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen. Wie schade, wenn jemand noch in einer letzten Probe, noch vor Torschluss, Zuversicht und Hoffnung wegwirft! Ich sage: Schade; aber nicht als ob es hätte ebenso gut anders gehen können. Es gibt keinen Zufall auf diesen Gebieten. Erst am Schluss weist es sich aus, ob jemand ein Kind des Neuen Bundes ist oder ob es bloss hineingeschaut, von den Vorrechten und Kräften dieses Bundes etwas gekostet hat, im Grund aber dem Alten Bund angehört. In letzterm Fall bricht es früher oder später zusammen. Du musst in das Wesen des Neuen Bundes, du musst in Jesus hineinkommen und in Ihm die Bürgschaft fürs Ausharren finden. Und lägen die herrlichsten christlichen Erfahrungen hinter dir: Wert hat nur, was dich in nähere Bekanntschaft mit Jesus bringt. Ist Jesus auf dem Plan, so kannst du vorwärtsgehen mit der Losung: Er.