Schriften von Otto Stockmayer
Familien- und Berufsleben zur Ehre des Herrn
Ps 50,7 - 1. NovemberPs 50,7 - 1. November
Höre, Mein Volk, lass Mich reden; Israel, lass Mich unter dir zeugen: Ich, Gott, bin dein Gott.
Die Grundlagen des christlichen Familienlebens sind die unverbrüchlichen heiligen Ordnungen, die Gott in die Schöpfung hineingesenkt und die kein Mensch antasten darf, ohne Fluch über sich und sein Haus zu bringen. Überall in den irdischen Lebensverhältnissen steht der Herr obenan, und es soll uns darum zu tun sein, dass wir es Ihm recht machen, damit diese heiligen Ordnungen sich wieder Bahn brechen; denn in der Natur, der Völkerwelt und der von Gott losgetrennten Gesellschaft nimmt die Verkehrung aller von Gott eingesetzten Ordnungen mehr und mehr überhand. Christliches Familien- und Berufsleben aber ist fern davon, sich dem Geist dieser Zeit anzupassen.
Wir haben einen Gott, der da zeugt, solange noch ein Volk, solange noch solche da sind, die hören können und wollen, die sich noch um Gott kümmern, denen es noch darum zu tun ist, es Gott recht zu machen, und die ihren Weg, ihr Leben, ihr Tagewerk nach Gottes Sinn ordnen wollen, anstatt danach zu streben, den Menschen zu gefallen, Leiden auszuweichen und möglichst viel Genuss zu haben. Gottesfurcht, das Verlangen, es Gott recht zu machen, muss in all unserm Tun und Lassen, Reden und Schweigen die leitende Triebfeder sein. Gott redet, sage ich. Wenn ein Mensch Gott gefallen will, so redet Gott zu ihm, so deckt Er ihm eins nach dem andern auf und legt Seinen heiligen Finger auf alles, was in Herz und Leben nicht stimmt, was Gott missfällt, was in Gottes Augen und nach Gottes Urteil in Unordnung ist, ob es uns noch so ordentlich dünkt. Wir gehören nicht uns selbst an und haben nichts selbst zu entscheiden, sondern unsern Weg zu richten nach Gottes Wort. „Wie wird ein Jüngling, eine Jungfrau, irgend jemand seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält an Gottes Wort.“ Das gilt für alle Altersstufen und alle Zeitalter, denn vom Paradies an hat der Teufel den Menschen durch sein Dreinreden auf falsche Bahnen gebracht, ihn in Furcht und Lust verstrickt. Indem er die Gottesfurcht in Menschenfurcht verkehrte, hat er in den Lebensgang der Menschen fremde Gesichtspunkte hereingestellt, und es ist die Entwicklung der Völkerwelt, der Familien und der einzelnen in Unordnung gekommen, weil man seinen Weg nicht mehr nach Gottes Willen einrichtete, sondern selbst darüber bestimmte.