Lasset uns laufen durch Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist, wegblickend auf Jesus, den Anfänger und Vollendet des Glaubens.
Das Wort „weg“ weist zurück auf Vers 1: wegblickend von der uns rings umgebenden (oder uns eng umschliessenden) Sünde, von aller Last, von allem, was uns im Durchlaufen der Rennbahn, im Jagen nach dem vorgesteckten Ziel aufhalten oder beirren könnte. Selbst der Blick auf die uns vorangegangenen Zeugen kann unter Umständen entmutigen, wo man nicht sofort den Blick erhebt auf den Einen, der mächtig und willig ist, in uns zu wirken, wie Er in ihnen gewirkt hat. Christus hat Macht über deinen Lebensweg und deine Zukunft. Er hat Bahn gebrochen, hat alles geebnet und zurechtgebracht. Wo du keinen Weg siehst und keine Kraft spürst, da lass dich von Ihm führen; gehe vorwärts ohne Licht und ohne Kraft, im Blick auf Ihn. Sein Auge sieht klar; Schritt für Schritt schafft Er die nötige Kraft. Wenn du nur im Glauben auf Jesus blickst, so bist du gewiss, dass du nie einer Verlegenheit, einer Trübsal oder einer Versuchung begegnen wirst, die der Herr nicht nach deinem jeweiligen Vermögen auf der Wage des Heiligtums gewogen und der Er nicht ein solches Ziel gesetzt hätte, dass du sie nicht nur ertragen, sondern darin weit überwinden kannst (1Kor 10,13.14; Röm 8,37). Vielleicht wird es dem Anschein nach mit deinem innern Leben rückwärts gehen. Lass es dir nur gefallen! Es kommt dir nicht zu, über deine Fortschritte zu urteilen; du hast nur eins zu tun: Jesus anzuschauen! - Vielleicht wird es von Demütigung zu Demütigung gehen; vielleicht wird es dir immer elender zumute werden; lass es geschehen, es ist der Weg Christi. Lass Ihn Sein Werk in dir treiben, und ob es auch ganz anders ginge, als du dir geträumt hattest. Wenn Er nur am Ruder steht! Senke deinen Anker ein in Jesus, flüchte dich in Ihn! Er ist Anfänger und Vollender des Glaubens. Lass dich weder von Stimmungen noch von Umständen hemmen und aufhalten! Widerstehe ihrem Druck und beherrsche sie durch einen entschiedenen, beharrlichen Blick auf Jesus! warte auch nicht, bis du dich stark genug fühlst, deinem Herrn nachzufolgen; gehe zu Ihm in all deiner Schwäche, Menschenfurcht und Fleischesträgheit. Unbekümmert um äusserste Ohnmacht in dir selbst zähle auf Ihn und auf Seine Kraft zum Überwinden, Zeugen, Leiden und Dienen, und es wird dir geschehen über Bitten und Verstehen. Von Augenblick zu Augenblick lass dir an Seiner Gnade genügen, sei es um - Seines Winkes gewärtig - zu tun, was Er dich heisst, sei es, um das Kreuz zu tragen, das Er dir auferlegt. - Sei darin treu und beharrlich, so wird Sein Leben in dir Gestalt gewinnen, ohne dass du dir davon Rechenschaft zu geben brauchst; so wird dein Christentum gesund und lebendig, dein Gang frei und gewiss werden.
So stehe es denn fortan bei dir fest, dass Er, der Herr Jesus, dein Leben, dein ein und alles ist, dass es Ihm zukommt, alles zu vollenden, was dich angeht, dass es ganz und gar Seine Sache ist, die Seele, die Er erworben, in den Hafen einzuführen! Was dir zukommt, das ist: deinen Retter und Heiland über dich verfügen lassen, zu Ihm aufblicken und dich an Ihn hingeben in kindlichem Vertrauen und unbedingtem Gehorsam.
Herr, mein Hirt, Brunn aller Freuden,
Du bist mein, ich bin Dein,
Niemand kann uns scheiden.
Ich bin Dein, weil Du Dein Leben
Und Dein Blut mir zugut
In den Tod gegeben.
Du bist mein, weil ich Dich fasse
Und Dich nicht, o mein Licht,
Aus dem Herzen lasse.
Lass mich, lass mich hingelangen,
Da Du mich und ich Dich
Ewig werd’ umfangen.