Wenn jemand eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.
Es ist etwas Schreckliches, dass es dem Teufel gelungen ist, aus dem Glauben, dem aller einfachsten Ding, etwas Kompliziertes zu machen; dass er uns da, wo die Schrift sagt, wir sollen alles vom Herrn erwarten, dahin bringt, auf uns zu blicken und etwas von uns zu erwarten und dabei wegzusehen vom Herrn. Du kannst dich nicht mit dir selbst beschäftigen und dir den Puls fühlen und dabei aufsehen auf den Herrn. Wir danken Ihm im Staube, dass Er uns gewürdigt hat, auf Ihn zu blicken und Ihn zu kennen und in Seiner Gemeinschaft zu stehen, erkauft und gelöst durchs Blut, uns rühmend nicht des Fleisches, nicht unsrer selbst, sondern: wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn, des Lammes Gottes.
Darauf also kommt es an, zum ersten, dass wir aufschauen, und zum zweiten, dass wir aufmerken, nicht auf das, was in uns vorgeht, sondern auf das, was geschrieben steht. Dass das geschriebene Wort zu gewissen Stunden (Gott Lob und Dank, dass das geschieht) in ganz besonderer Klarheit vor uns steht, etwa in gesegneten Versammlungen, wenn Kinder Gottes zusammen sind, darauf kommt es nicht in erster Linie an, sondern es kommt darauf an und unser Wachstum hängt davon ab, dass wir uns ganz einfach halten an das Wort, ob es lebendig in uns ist oder nicht, weil es geschrieben steht.
Das ist die Majestät des Volkes Gottes, das nur einen Retter kennt und nur ein Heil, das nicht vor Menschennamen sich beugt, sondern vor dem Einen fleischgewordenen Worte Gottes, unserm hochgelobten Herrn und Heiland, Jesus Christus, gestern und heute und derselbe in Ewigkeit. Er selbst unveränderlich, aber viel grösser und herrlicher steht Er heute vor uns als vor Jahren, da wir zum ersten mal zu Ihm aufblicken lernten. Alles, was andre Namen mit Staub bedeckt und was sonst die Dinge, die uns als hohe und herrliche vorgeschwebt, herunterdrückt, trägt Ihn wie die Wolken des Himmels. Je kleiner wir werden, je mehr alles Hohe und Herrliche im Menschen, das wir angestaunt, sich uns aufschliesst als Fleisch, als stinkendes, verwesendes Fleisch, desto herrlicher wird Er, der Einzige, Ewige, Grosse, „Welt ohne Ende,“ Ozean ohne Grund, Weite und Höhe und Breite der Liebe Gottes.
Blicke nur auf Jesus, Seele, eil Ihm zu!
Der für dich gelitten, gibt dir Fried’ und Ruh.
Er trug deine Schmerzen, alle deine Schuld,
Blicke nur auf Jesus, traue Seiner Huld!
Blicke nur auf Jesus, mitten in dem Streit!
Wird der Kampf auch heisser, Hilfe ist bereit.
Ist der Feind gleich mächtig, deine Kraft nur klein,
Blicke nur auf Jesus, Sein Sieg ist auch dein!
9. März Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und abgebrochen hat die Zwischenwand der Umzäunung, nachdem Er in Seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen hinweggetan hatte, auf dass Er die zwei, Frieden stiftend, in sich selbst zu einem neuen Menschen schüfe.ä Epheser 2,14.15
Gebote, Forderungen, Lehrsätze, Menschensatzungen, alles, was Schriftgelehrte der einfachen Wahrheit entgegengesetzt haben, mit dem ist der Herr Jesus am Kreuz fertig geworden und hat es angenagelt ans Holz, Frieden verkündigend allen denen, die im Glauben sich stellen auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist. Auch hiernach ist der einfache, nackte Glaube, der sich gründet auf das Wort und auf den im Wort gegenwärtigen Erlöser, das Entscheidende.
Römer 10,17: „So kommt nun der Glaube aus dem Hören (Hören des Wortes und Aufsehen auf Jesus sind eins), das Hören aber durch das Wort Christi.“ Zwei Dinge sind erforderlich, um uns heil werden zu lassen: das Werk Christi als des Gekreuzigten und das Wort Christi, das uns das Verständnis Seines Werkes aufschliesst und uns tüchtig macht, zu trinken von der Quelle. Bruder, der du noch nicht zur Bruderschaft durchgedrungen bist, der du sagst: „Ich wage noch nicht, mich in euren Kreis zu stellen, mich als einen Menschen anzusehen, den der Heiland angenommen hat, ich fühle nichts in mir, es ist alles so dunkel, so kalt und leer in mir, komm, teure Seele, ich gehe mit dir unter das Kreuz und reiche dir die Bruderhand. Suche nichts mehr in dir selbst! Der Glaube quillt, wo jemand die Botschaft hört von dem Gekreuzigten. Jesus A und O, Anfang und Ende, der unteilbare Christus, der für uns gekreuzigt. „O das Kreuz, das Kreuz, an dem mein Heiland gehangen!“ Dieses Kreuz macht das Kreuz über mich.
Da, wo ich meine Gerechtigkeit aufgerichtet, macht Gott mit dem Kreuz einen Strich hindurch. In jedem Geretteten wird das Kreuz aufgerichtet über unsern Unglauben, aber auch über dem Schwelgen in selbstgemachten Gefühlen, bis unser Geist anfängt, zur Ruhe zu kommen in dem Kindesglauben an das einfache Evangelium. Das Evangelium ist nicht eine Sache, sondern eine Person, das fleischgewordene Wort, mein wahres Ich, in welchem jedes unter uns sich selbst wieder findet, in welchem jeder zu seinem Ursprung zurückkehrt, trinkend das Wort und wegschauend auf Jesus. Der Glaube fängt damit an und kommt dadurch zur Vollendung, dass man wegschaut von sich, auch von allem, was Menschen herumgetiftelt haben am Evangelium, auf die einfache Wahrheit, die geschrieben ist für Kinder.