Christus hat geliebt die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, auf dass Er sie heiligte, und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, auf dass Er sie sich selbst darstellte als eine Gemeinde, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder des etwas, sondern dass sie heilig sei und unsträflich.
Obige Schriftstellen reden von dem heiligsten Verhältnis im menschlichen Leben, von der Verbindung zwischen Mann und Weib. Wir sehen in Adam und Eva ein Vorbild auf Christus und Seine Gemeinde. Alle Verhältnisse des menschlichen und des kreatürlichen Lebens sind Abschattungen vom Himmlischen. Die Gleichnisse des Herrn waren nicht von Ihm erdachte; es waren göttliche Gedanken, vom Vater in die Natur gelegt, wie z. B. Johannes 15, Matthäus 13 u.a.m. Wer vom Geist geöffnete Augen und Ohren hat, schaut und versteht sie und ahnt noch Tieferes, als man verstehen kann. Die sichtbaren Dinge aber sind zeitlich und werden vergehen, ja, sie müssen erschüttert werden, damit das Unerschütterliche erscheine, - die unsichtbaren Dinge jedoch bleiben ewig (Heb 12,26-28; 2Kor 4,18). Die irdischen Dinge sind nur die Staffeln an der Leiter, auf welcher wir zu den ewigen Realitäten (Wesenheiten) ansteigen.
Lesen wir 1. Mose 2 aufmerksam durch, so tritt uns ein zweifacher Grund entgegen, weshalb Gott alles Erschaffene Adam, dem König der Schöpfung, vorführte. Gott hatte gesagt: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.“ Der Mensch ist so angelegt, dass er eines andern Wesens bedarf, das ihm entspricht, das ihn versteht und imstande ist, seine Bedürfnisse und Interessen, sein Leben mit ihm zu teilen. Adam soll sich nach einer Gehilfin umsehen; das kann kein untergeordnetes, es muss ein ihm ebenbürtiges Wesen sein.
Völlige Befriedigung kann das menschliche Herz aber nur in Christus finden, der Quelle der Reinheit, dem Erlöser von all dem, das gemein und unrein ist.
Der zweite Grund, weshalb die ganze Schöpfung an Adam vorübergehen musste, auch wenn in ihr sich keine Gefährtin für ihn fand, war, dass er Besitz nehmen sollte von seinem Königtum. Wir sehen, er hatte vor seinem Fall die Fähigkeit, den Gedanken Gotte bei Erschaffung eines jeden einzelnen Wesens in der Pflanzen- und Tierwelt zu erkennen: er durchschaut die Art und Eigentümlichkeit eines jeden und bezeichnet sie mit dem entsprechenden Namen. Erinnert uns das nicht daran, wie der Herr tief in Petrus hineinschaut, bis in das Verborgenste seines Wesens, Besitz von ihm nehmend, ihm einen neuen, seinen Charakter bezeichnenden Namen gibt? - Wie tief ist Adam gefallen, als er durch eines der Geschöpfe, über die er gesetzt war, sich verführen liess, Gottes Wort und Gebot in Frage zu stellen! In jenem Augenblick warf er seine Herrschermacht und Gabe hin, ward zum Sklaven der Schlange.
Adam hatte keine Gehilfin gefunden in dem ihm übergebenen Königreich. Wenn es dem ersten Adam durchaus fern lag, ihm völlig undenkbar und unmöglich war, mit einem ihm untergeordneten Wesen sich zu verbinden, meinet ihr, der zweite Adam wollte oder könnte sich, eine Gehilfin erwählen, die nicht Seiner Natur, also Ihm nicht ebenbürtig wäre?