Und sintemal ihr den zum Vater anrufet, der ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeglichen Werk, so führet euren Wandel, solange ihr hier wallet, mit Furcht.
Unser Vater aber ist auch unser Erzieher, kein schwächlicher Vater, wie so manche irdische Väter sind, die das eine oder andre Kind in fleischlicher Weise lieben, so dass sie nicht den Mut haben, es zu erziehen, unter Umständen auch einmal zu züchtigen und in eine stramme Schule zu schicken. Das Ziel ist so hoch, dass die Erreichung desselben jeder Schule, jeder Beschränkung wert ist, und ohne Beschränkung kommt niemand aus der Eitelkeit heraus und in die Ewigkeit hinein. Die Rebe muss beschnitten werden, wenn es auch noch so viele Tränen kostet. Es muss alles zur Erreichung des Zieles mitwirken, wenn es sich einmal um Heiligkeit handelt. Gott kann oft jahrelang zusehen, kann aber auch zuweilen in entscheidenden Augenblicken kurzen Prozess machen. Wir haben es mit dem allweisen, allwissenden Gott zu tun, der jedes Seiner Kinder durch und durch kennt, der um jede Träne weiss und dem kein Zucken der Nerven entgeht. Da ist nie eine unnötige Berührung irgendeiner Stelle, nie eine vorzeitige Verpflanzung in eine Schule, in die man noch nicht hineintaugte, sondern eine absolut sichere Behandlung jedes einzelnen Kindes nach seiner eigentümlichen Veranlagung und Hinzunahme jeder Falte, die sich im Lauf der Jahre gebildet hat und die entweder vertieft oder ausgeglättet werden muss. Es ist da auch nie von Übereilung oder Überforderung die Rede, wie dies bei gewissen Lehrern vorkommt; denn es ist unserm Gott nicht darum zu tun, mit Seinen Kindern glänzen, etwas in die Augen Fallendes mit ihnen leisten zu wollen, sondern es muss bei Ihm alles durch und durch echt sein und Ewigkeitswert haben. Er nimmt sich Zeit mit unsrer Erziehung, Er ist barmherzig und, wo es Not tut, auch einmal scheinbar unbarmherzig; Er vergisst nie, was für ein Gemächte wir sind, Er kümmert sich unter Umständen aber auch dann und wann nicht um unser Winseln oder gar unsern Widerstand, sondern setzt unentwegt die Erziehung fort, weil Er heilig ist und Leute aus uns machen will, die Sein Bild tragen. Macht also auch nichts aus euch selbst, wollet nichts darstellen und sorgt, dass euer Werk dereinst die Feuerprobe aushalte! Es geht alles durch die Probe, ohne Ansehen der Person, und erst, wenn eines Menschen Werk auf göttlicher Wage gewogen und geprüft wird, stellt es sich heraus, wes Geistes Kind er ist. Es wird da nach göttlichem, nicht nach menschlichem Urteil gerichtet und gehandelt.