Denn es steht geschrieben: „Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig.“
Alles, was Gott geschaffen hat, hat Er für sich geschaffen, und es hat darum nur insoweit Existenzberechtigung, als es für Ihn da ist. Was nicht für Ihn da ist, ist dem Untergang geweiht, für den Untergang bestimmt. Alles gehört dem heiligen Gott und muss zu Ihm zurück, und die ganze Entwicklung der heiligen Geschichte zeigt, dass alles, was nicht zu Gott zurück will, durchs Gericht zu gehen hat, während alles, was sich mit Gott versöhnen lässt, in volle Verbindung mit Ihm kommt, auf dass Gott sei alles in allem und die letzten Spuren von Sünde und Unheiligkeit, von eigenem Leben, von dem Selbst-etwas-gelten-wollen verschwinden müssen in Gericht und Untergang. Alle Wege und Führungen Gottes mit Seinen Kindern haben den Zweck, sie zu Ihm zurückzubringen, damit sie fortan nicht mehr für sich selbst und den Dienst des Fleisches da seien, sondern für Ihn, den heiligen Gott.
Ich bin heilig, und ihr gehört Mir; ihr sollt mit jedem Blutstropfen und jedem Gedanken Mein Eigentum sein. Da hat sich im Alten Bund Gott ein Volk zum besondern Eigentum aus der Welt heraus erwählt, und als dieses Volk Götzendienst trieb, anstatt für Gott allein da zu sein, hat sich Gott einzelne erwählt. So sagt Er zum Propheten Jeremia: „Ehe Ich dich im Mutterleibe bildete, habe Ich dich geheiligt; zum Propheten an die Nationen habe Ich dich gestellt.“ Was Gott als Werkzeug in Seine Hand nimmt, ist Ihm damit geheiligt,und da hat Er sich zum voraus in diesem Mann ein Werkzeug erwählt; noch ehe er geboren war, sagte Er: Ich habe von dir Beschlag genommen. Wen und was Gott heiligt, davon nimmt Er für sich Beschlag, und wovon Er noch nicht Beschlag genommen hat, das ist noch nicht geheiligt. Wir sind heilig, sobald wir uns als Leute ausweisen, die für ihren Gott da sind, anstatt vor Menschen zu reden und zu denken. Gott hat noch Leute, die Ihm mit jedem Tag nähertreten, sich heiligen und sich von Tag zu Tag weniger von der Kreatur beeinflussen lassen. Sie lassen sich in ihrem Denken, Reden, Tun und Lassen nicht von Kreaturen bestimmen und entziehen sich der Treiberei der Menschen, die heute aufhalten und morgen hetzen wollen.
Wir haben unsre Heiligung zu vollenden und in allen Dingen, im Essen und Trinken, Arbeiten und Ruhen, Reden und Schweigen auszuweisen, wes Geistes Kinder wir sind, und uns darin zu üben, die Stellung von Leuten festzuhalten, die Gott an Seinen Königshof gerufen und die nur nach für ihren König da sind, ob sie in die Welt hinausgehen, um Seine Befehle auszurichten, oder ob sie Seiner Weisheit lauschen.