Unsre Väter hofften auf Dich, und da sie hofften, halfst Du ihnen aus. Zu Dir schrien sie und wurden errettet; sie hofften auf Dich und wurden nicht zuschanden.
Es ist schade, dass im Alten Testament oft „hoffen“ übersetzt ist, wo es „vertrauen“ heisst. Lass es zur Wirklichkeit werden, was das Lied sagt: „Ich vertraue Dir, Herr Jesus!“
O das selige Vorrecht des Vertrauens! Vertrauen kann das kleinste Kind; aber Gott kann uns arme, verschrobene Leute wieder zu kleinen Kindern machen. Wie kann ein Mann geboren werden, wenn er alt ist? Bei den Menschen ist es unmöglich; aber alle Dinge sind möglich bei Gott. Tue Busse über deinen Unglauben und über dein Suchen nach christlichen Erfahrungen und gehe vorwärts, gestützt auf das geschriebene Wort und die Treue deines Heilands, wäre es auch, als setztest du deinen Fuss in einen leeren Raum. Lass dich fallen! Ob dir auch dünken mag, du stürzest in einen Abgrund, du fällst in die Arme deines Hirten. Wer du bist, gib alles preis und vertraue dich Jesus an! Er ist alles in allen; zu Seinen Füssen wirst du als schwaches Kindlein das selige Geheimnis lernen, Ihm zu vertrauen Augenblick für Augenblick. Das Evangelium findet nur deshalb so schwer Eingang, weil es so einfach, das Menschenherz aber so verschroben ist. Zugleich mit den Anfangsgründen des Vertrauens lerne erst wieder Einfalt, und bitten andre in den Gebetsversammlungen, Gott möge ihnen Gnade schenken, Ihm vertrauen zu können, so habe du den Mut, zu sagen: „Herr, ich vertraue Dir.“
O wie häufig müssen die Leute in den Gebetsstunden zuerst wieder daran erinnert werden, dass fast durch alle Psalmen und in der Heiligen Schrift ausgezeichneten Gebete der Grundton des Vertrauens hindurchklingt: „Meine Seele vertraut still auf Jehova.“ „Unsre Väter haben Dir vertraut.“ Und weshalb sollte ich meinem Heiland nicht vertrauen, während meine Frau und mein Kind mir vertrauen? Sollen die Welt und meine Brüder und Schwestern nicht wissen, dass ich einen Heiland habe, dem ich unbedingt vertraue? Wohin sollte ich sonst fliehen, wo mich bergen? - Und ich brauche einen Zufluchtsort, wo ich Deckung finde gegen mein eigenes Ich und die Welt, Deckung vor Sturm und Hitze. Freude sowohl wie Schmerz würden mich von der rechten Bahn abbringen, wenn ich keinen Heiland hätte, dem ich mich anvertrauen kann. Und je völliger ich Ihm mit jedem Tag vertraue, um so leichter wird es mir. Mit jeder neuen Glaubensprobe lerne ich Ihn besser kennen. Kinder können ihren Eltern keine grössere Ehre erweisen, als dass sie ihnen vertrauen. Ist das zu viel verlangt? Und sollten solche unter euch sein, die das Zeugnis des Geistes, dass sie Kinder Gottes sind, noch nicht in bewusster Weise empfangen haben, so benutzt die euch vom Herrn geschenkte Vorbereitungszeit dazu, Ihm euer Vertrauen zu beweisen, bis Er euch die Gotteskindschaft versiegelt. Erfreut Sein Herz durch Festhalten an Seinem Wort: „Wer zu Mir kommt, den werde Ich nicht hinausstossen.“ Es wirft noch mehr Ruhm für Ihn ab, wenn wir Ihm im Dunkeln vertrauen, als wenn es licht ist ringsum und alles glatt geht. Die Frucht des nackten Glaubens ist ein Schauendürfen in Ewigkeit, und in welchem Mass du deinem Gott hienieden vertraut hast, wirst du droben der Herrlichkeit teilhaftig werden.