Und indem Samuel das Brandopfer opferte, kamen die Philister herzu, zu streiten wider Israel. Aber der Herr liess donnern einen grossen Donner über die Philister desselben Tages und schreckte sie, dass sie vor Israel geschlagen, wurden. Da zogen die Männer Israels aus von Mizpa und jagten die Philister und schlugen sie bis unter Beth-Kar. Da nahm Samuel einen Stein und setzte ihn zwischen Mizpa und Sen und hiess ihn Eben-Ezer und sprach: Bis hierher hat uns der Herr geholfen. Also wurden die Philister gedämpft und kamen nicht mehr in die Grenze Israels.
Es war ein unheimlicher Augenblick, als die Heeresmacht der Philister sich näherte. Aber was erreichen diese durch ihr heranrücken? Nichts, als dass auch Gott heranrückt. Sie sollen nur nicht meinen, es werde ihnen gelingen. „Und Gott verwirrte sie.“ Wir sind lange genug verwirrt gewesen, furchtsam und aus allen Fugen. Warum wollen wir uns nicht auf den Altar legen und dort liegenbleiben? Dort ist die Heimat der Geister, und ein Mensch, dessen Geist nicht in Gott ruht, nicht in der Ewigkeit wurzelt, ist wie ein Federchen, das vom Winde hin und her geweht wird. Festigkeit bekommt man erst auf dem Brandopferaltar. Liegen wir nicht auf dem Altar, so kommt Verwirrung in uns. Wir haben es mit überwundenen Feinden zu tun, seit der Herr unser Herz, die Sünde und die Welt überwunden hat.
„Die Kinder Israel zogen aus von Mizpa“ - vom Gerichtsplatz zur Verfolgung der Philister, die sie nun zu Boden strecken. „Und Samuel nahm einen Stein . . .“ und sprach: „Bis hierher hat der Herr geholfen.“ Heisst das: Ob Er weiter helfen wird, ist noch eine Frage? Nein, im Hebräerbrief steht: „Jesus Christus, derselbe gestern und heute (wo die Philister uns auf dem Rücken sind) und in Ewigkeit.“ Der grosse Hohepriester, der jedem Feind gewachsen ist, bleibt derselbe, bis hier unten jeder Kampf und Streit aufgehört hat und die Gemeinde in der oberen Heimat angelangt ist.
Wenn „Eben-Ezer“ bedeutet: „Bis hierher hat der Herr geholfen,“ so liegt darin nicht die Frage: Wird Er weiter helfen? Nein, in Eben-Ezer - im „Stein der Hilfe“ - liegt eine Ermutigung für alle Zeiten. Eben-Ezer ist ein Denkmal der Treue eines Gottes, der sich gleich bleibt, auch wenn neue Gefahren kommen - ein Stein, der zeigt, dass Gott in einem Kampf, wo die Not am höchsten gestiegen war, eingegriffen hat - unsern Feinden selbst entgegengerückt ist. Wer die Vergangenheit recht versteht und seine eigene Geschichte im Lichte Gottes liest, fürchtet sich nicht mehr vor der Zukunft, weil Der, der gestern treu war, treu bleibt und allem gewachsen ist.