Der Heilige Geist wird die Welt überzeugen von der Sünde und von der Gerechtigkeit und vom Gericht.
Wo hat der Heilige Geist denn an Pfingsten ein Neues geschaffen in dieser Welt - ein Häuflein von Leuten, die an Jesus geglaubt hatten, die durch die furchtbare Erfahrung hindurchgegangen waren, dass sie tatsächlich ihrem Meister nicht nachfolgen konnten, und die nun am Pfingsttag in eine neue Welt eingeführt, auf einen neuen Boden verpflanzt wurden durch den tiefen Schmerz eines völligen Zusammenbruchs. Der Tröster hatte ihnen da erst die Kraft des Todes Jesu und Seiner Auferstehung aufschliessen und dadurch eine neue Welt gründen können, eine Welt von Heiligen, die aus Ihm lebten. Wo es Ihm gelingt, Leute zuschanden zu machen und sie zugleich zu dem Entschluss zu bringen, den Herrn nicht zu lassen, da schafft Er bei ihnen eine neue Welt - da wird jede Niederlage der Ausgangspunkt für einen neuen Sieg, eine neue Offenbarung Jesu Christi im Kampf gegen irgendeine besondere Sünde, irgendeinen besonders schwierigen Charakterzug, Stimmungen u. dgl. Jede Niederlage wird dann das Tor oder die Tür, durch die der Herr mehr Raum bekommt in uns und über uns, und wir sagen Ihm: „Ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn!“ in dem tiefen Bewusstsein, dass wir Ihm keinen Schritt nachfolgen können, wenn Er nicht mit allmächtiger Hand eingreift. Sind wir wirklich entschlossen, Ihm nachzufolgen, so wird jede neue Erfahrung von unsrer Ohnmacht und Gebundenheit ein neues Tor in tiefere Abhängigkeit, dass wir uns nicht mehr einbilden, wir brächten es mit Seiner Hilfe fertig, sondern dass wir wissen, dass der Herr alles Wollen und Vollbringen in uns schaffen muss. Wir glauben an Seinen Sieg und lassen Ihn nicht, bis Er auf den Trümmern des Alten ein Neues hat aufrichten können. Das ist das Evangelium. Glaubt an das Evangelium und lasst euch die Binde von den Augen tun, damit ihr erkennt, was Evangelium eigentlich bedeutet auf Grund von dem Doppelten, das wir zu tun haben:
unbedingte Auslieferung und gründliches Hassen des eigenen Lebens und
ein gänzliches Absehen von eigener Kraft und eigener Anstrengung, um fortan alles vom Herrn zu erwarten.
Das ist der Weg bis hinauf ins Vaterherz, und wo es nicht gehen will, da muss eben der Geist Gottes noch tiefer von Sünde überzeugen, damit keine Mischung mehr da sei, sondern alles ungeteilt zur Verherrlichung Gottes des Vaters diene.