Ich will mein Vertrauen auf Ihn setzen.
Wisst ihr, was Jesu höchstes Streben war? Dass Er am Ende Seines Lebens erfunden werde als einer, der Gott vertraut hat. Nie werde ich müde werden, das zu wiederholen. Im zweiten Kapitel des Hebräerbriefs legt der Heilige Geist Christus den im Alten Testament verzeichneten prophetischen Ausspruch in den Mund: „Ich will mein Vertrauen auf Ihn setzen!“ - auf meinen Vater, meinen Gott. Die buchstäbliche Übersetzung des griechischen Originaltextes würde an dieser Stelle lauten: „Ich werde sein einer, der Gott vertraut hat,“ - gleichsam als wolle Er sagen, Sein Leben solle sich am Schluss in die Worte zusammenfassen können: „Ich werde dastehen als einer, der in allen Lagen und Verhältnissen des Lebens Seinem Gott vertraut hat.“ Ihr werdet euch erinnern, dass Ihm an jenem schrecklichen Tag, an dem Kaiphas und Pilatus weissagend sprachen: „Sehet, welch ein Mensch!“ die Spötter am Fuss des Kreuzes bezeugten: „Er hat Gott vertraut,“ und hinzufügten: „Er errette Ihn!“ Aber Er vertraute Seinem Vater, ohne dass Ihn dieser errettete. Obwohl Er am Kreuz blieb, vertraute Er Seinem Gott aufs Völligste, und damit hat Er mir Bahn gebrochen, dass nun auch ich Ihm vertrauen kann. Er führte ein Leben des Vertrauens auf Erden, damit wir Kinder des zwanzigsten Jahrhunderts von Ihm lernen, zu vertrauen, wie Er dem Vater vertraut hat.
Wer ist nun, bei dem dieser heilige Same durchbricht, den die Herrlichkeit des Glaubenslebens Jesu dahin bringt, dass er sagt: Auch ich will einer sein, der seinem Heiland vertraut, wie Er dem Vater vertraut hat bis zum letzten Atemzug. Es dürstet Gott nach Menschenseelen, nach Lebensläufen von Menschen, auf die Er Seinen Stempel drücken kann, die Ewigkeitsgehalt haben. Es ist so viel Ewigkeitsgehalt in unserm Leben, wie wirkliche Glaubensstellung vorhanden ist. Niemand kommt tiefer in die Heiligung hinein, wenn er nicht von der Sünde des Misstrauens überzeugt ist und kein andres Ziel mehr hat als das, mit dem der Heiland in die Welt hineintrat: Ich vertraue Dir in allem, in jedem Augenblick. In der Welt, die Jesus überwunden hat, ist auch meine Welt mit einbegriffen; ich darf es meinem Heiland zutrauen, dass Er solch einen Weg für mich hat, dass ich nicht zu viel versucht werde; Er verrechnet sich nicht. Wenn Er etwas von mir verlangt, dann kann ich es auch. Er täuscht sich nicht, Er übertreibt nicht. Der Glaube ist die Stellung eines Kindes Gottes, das irgendwelche Aufforderung vom Herrn für innere Fortschritte nie mehr bemisst nach seinen Fähigkeiten oder nach seiner Kraft, sondern allein nach Seiner Verheissung. - O du göttliche Fülle des Segens, Kraft genug für den, der nichts in sich selbst sucht, aber schöpft aus dem unversiegbaren Brunnen des Herrn der Herrlichkeit Gnade um Gnade!
Glaube einfach jeden Tag,
Glaube, ob’s auch stürmen mag!
Glaub erst recht auf dunkler Spur;
Jesus spricht ja: Glaube nur!
O wie strahlt Sein Geist so rein
In mein armes Herz hinein!
Drum vertrau’ ich Seiner Kur;
Jesus spricht ja: Glaube nur!
Glauben will ich, Herr mein Gott,
Glauben fest bis in den Tod,
Bis zum Schaun auf Zions Flur;
Jesus spricht ja: Glaube nur!