Und sintemal ihr den zum Vater anrufet, der ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeglichen Werk, so führet euren Wandel, solange ihr hier wallet, mit Furcht und wisset, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem eitlen Wandel nach väterlicher Weise.
Seid heilig in allem eurem Wandel! (Vers 15), das heisst: bewegt euch nicht mehr in den Linien frühern Begehrens, bildet euch nicht mehr nach den vorigen Lüsten! Mit andern Worten: Lasst euch nicht mehr gehen, öffnet Herz, Gemüt, Phantasie und Sinne nicht mehr dem, was euch aus der Sinnenwelt entgegentritt, sei es anziehend oder erschreckend, „in der Unwissenheit“, weil man nichts Besseres kannte, nichts von einem Felsen wusste, in dem man Bergung vor der Welt der Eitelkeit und Sichtbarkeit finden konnte. Seid heilig in allem eurem Wandel, auf Schritt und Tritt, in der Welt und in der Gemeinde, in der Familie, im Geschäfts- und Gesellschaftsleben sowie in der Einsamkeit, überall und allezeit bildet euch nach dem, der euch aus der Welt der Lüste und Sorgen herausgerufen hat, dessen Ruf ertönt ist in die Wildnis und Wüstenei unsrer Wege, Phantasien, Pläne, Erinnerungen und Bestrebungen, und der uns zu sich gerufen hat.
Seid heilig, seid für Ihn da, Ihm lebend, Ihn liebend, Ihm dienend in allem eurem Wandel - verliert aus den Augen, was euch früher erschreckt, ergötzt, angezogen hat. Wandelt heilig, denn ihr gehört eurem Gott; Er ist euer Mittelpunkt, Er ist euer Vater (Vers 17). Ihr braucht nicht Sorge zu haben, ihr müsstet Mangel leiden, ihr kämet etwa zu kurz. O nein! Unser Vater, der Du bist in den Himmeln, Dein Name werde geheiligt! Der Vatername wird nicht geheiligt, sondern entheiligt, wenn wir die Sorge für unsern Lebensweg, Lebensunterhalt, Dienst u.s.w. selbst in die Hand nehmen. Wir haben einen Vater im Himmel und brauchen darum nicht ängstlich zu fragen wie die Heiden: „Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken, womit sollen wir uns kleiden? wie soll es gehen, wenn das Leben immer teurer und die Luft immer schwüler wird, wenn bald kein Raum mehr für uns ist? Wir haben einen Vater, der uns hinaufnimmt in die obere Heimat, wenn hier unten kein Raum mehr für uns ist, und der uns nur so lange auf Erden lässt, bis wir zur Aufnahme in die Herrlichkeit bereit sind.
Die Treue des Vaters weiss und sieht. Er sieht, und Er versieht. Er achtet auf jede Woge unsrer stürmischen See. Er bringt sicher in den Hafen. Der Vater sitzt am Steuer.