Otto Stockmayer
Schriften von Otto Stockmayer
Off 19,6-7 1Mo 24 - 18. DezemberOff 19,6-7 1Mo 24 - 18. Dezember
Ich hörte wie eine Stimme einer grossen Schar und wie eine Stimme grosser Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen. Lasset uns freuen und fröhlich sein und Ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und Sein Weib hat sich bereitet.
Das Kapitel der Brautwerbung Isaaks ist das Kapitel des Verlöbnisses, die wunderbare Geschichte der Sendung, welche von dem treuen Knecht Abrahams ausgeführt wurde, um für dessen Sohn Isaak ein Weib in sein Haus zu bringen. Des Herrn Führung mit Elieser war in jedem einzelnen Zug so wunderbar und so genau, dass keine andre Geschichte in der Bibel in solchem Mass als ein Vorbild von dem Werk angesehen werden kann, das der Heilige Geist vollbringt, indem Er die von Gott für Seinen Sohn bestimmte Braut aus der Welt nimmt und sie ihrem Herrn entgegenführt. Lesen wir vom 63. Vers an: „Und Isaak ging hinaus aufs Feld zu beten um die Abendzeit und hob seine Augen auf und sah, dass Kamele daherkamen.“ Welche Freude muss es für Jesus gewesen sein, als Er, am Jakobsbrunnen sitzend, Leute zu sich kommen sah! Er freute sich, ihre Herzen bereit zu finden wie Felder, die schon „reif zur Ernte sind.“ Was wird es erst sein, wenn Er Seine Braut Ihm entgegenkommen sieht!
„Und Rebekka hob ihre Augen auf, und als sie Isaak sah, stieg sie vom Kamel.“ Denn sie hatte zu dem Knecht gesagt: „Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt auf dem Felde?“ Und der Knecht hatte geantwortet: „Es ist mein Herr; darum (dies ist das Wort, auf das ich den Nachdruck legen möchte) nahm sie einen Schleier und verhüllte ihr Angesicht.“ Es konnte nicht anders sein; es muss ein Beben durch ihr ganzes Wesen gegangen sein, als sie ihren Bräutigam zum ersten mal sah. Sie bedeckte sich mit ihrem Schleier, um von keinem gesehen zu werden als von ihm. Sie hatte ihres Vaters Haus und ihr Heimatland verlassen, entzückt Elieser zu folgen, gleichwie die Braut des Lammes jener herrlichen, geheimnisvollen Person folgt, welche dem Sohn gleich zum Knecht wird, - dem erhabenen Heiligen Geist, dessen höchster Dienst jetzt in der Zubereitung eines Weibes für den Sohn gipfelt. Die Braut hat die Stimme des Dieners Gottes, des Heiligen Geistes, gehört, und jetzt ist sie am Ziel der Reise. Es mag eine lange Reise durch Jahrhunderte hindurch gewesen sein; und da sie eine verlobte Braut ist, fühlt sie instinktiv, dass der Bräutigam nahe ist. Er muss es sein. Die Braut kann Seine Fusstritte hören, die andrer Ohren entgehen. Die Braut hat scharfe Ohren. Sie erkennt in der Bewegung der Völker, in der Auflösung des Familien- und Geschäftslebens, in allem Auseinandergehen und Aufhören den Beweis für das, was der Bräutigam ihr sagte: „Ich komme, Ich klopfe an die Tür,“ - und jetzt durch ihren Verlobten von jeder andern Verbindung gelöst, hört sie keine andre Stimme mehr als die Seine.